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Leonardo und die Verschwoerer von Florenz Teil 1 von 3

Leonardo und die Verschwoerer von Florenz Teil 1 von 3

Titel: Leonardo und die Verschwoerer von Florenz Teil 1 von 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ausgehalten?“
    „Ich stelle mir ganz intensiv ein Lagerfeuer vor. Manchmal wirkt das für eine Weile. Außerdem bewege ich mich dauernd, sonst spürt man nach einer Weile nämlich seine Hände und Füße nicht mehr.“
    Leonardo fühlte nach der Brille, die noch immer in der Tasche seiner Weste steckte. Leider konnte er damit an diesem Ort, an den kein Sonnenstrahl gelangte auch nicht Feuer machen. Er blickte die Böschung empor. Sie war wirklich sehr steil und vor allem schien sie ihm leicht abzubröckeln. Dort ohne eine Strickleiter hinaufzugelangen war wohl so gut wie unmöglich. In seinem Hirn rasten die Gedanken nur so. Er wollte sich einfach nicht damit abfinden, hier womöglich für längere Zeit fest zu sitzen und am Ende von den Maskierten auch noch umgebracht zu werden, weil sein Vater und sein Großvater nicht in der Lage waren, ein Lösegeld aufzubringen, das den Maskierten hoch genug war. Er stand wieder auf und lief unruhig hin und her. Aber so sehr er auch darüber nachdachte, er fand einfach keine Lösung für das Problem. Vielleicht konnte man Stufen in die Böschung hineingraben! Mit den Fingern betastete er das Erdreich. Sofort bröckelte getrockneter Lehm hervor. Ob man hier wirklich Vertiefungen graben konnte, in denen es möglich war, Tritt zu fassen und empor zu klettern, war zweifelhaft.
    Stimmen ließen Leonardo aufhorchen.
    Sie kamen von draußen.
    Unter den maskierten Banditen schien Streit aufgekommen zu sein. Sie schimpften sich gegenseitig an. Leonardo konnte nicht jedes Wort verstehen, aber es reichte, um zu erkennen, dass die Stimmung unter ihnen ziemlich gereizt war.
    „Vielleicht geht es da gerade um unser Schicksal“, glaubte Carlo. Leonardo nickte. Daran hatte er auch schon gedacht. Er lauschte, konnte nicht wirklich verstehen, worum es ging. Dann verstummten die Stimmen. Stattdessen hörte er Schritte, die sich der Grube näherten. Ein Schatten hob sich am Rand der Grube ab. Die Strickleiter wurde hinuntergelassen.
    Der Maskierte, der am Rand der Grube stand, streckte die Hand aus und deutete auf Leonardo. „Du! Komm rauf!“
    Leonardo wechselte einen kurzen Blick mit Carlo. Dieser zuckte die Schultern.
    „Na, los, worauf wartest du?“, herrschte ihn der Maskierte an. Mit weichen Knien stieg Leonardo die Strickleiter hinauf und hatte wenig später den Rand der Grube erreicht. Der Maskierte packte ihn am Oberarm und half ihm auf dem letzten Stück.
    Sein Griff war so fest wie bei einem Schraubstock. Er ließ nicht locker und führte Leonardo neben sich her.
    „Trag ihr alle eure Masken?“, rief der Mann.
    „Ja!“, kam es aus mehreren Kehlen.
    Sie erreichten den Platz vor der Höhle. Die Männer, die um das Lagerfeuer herum saßen, waren alle maskiert. Leonardo schaute sich nach dem Kerl mit der Narbe um und fand ihn etwas abseits. Er lehnte mit der Hüfte gegen einen Felsen und vertrieb sich die Zeit damit, Dolche so zu schleudern, dass sie möglichst nahe an einem bestimmten Stein im Boden stecken blieben.
    Drei Dolche hielt er noch in der Rechten. Mit der Linken warf er die Dolche.
    „Hier ist der Junge!“, rief der Maskierte, der Leonardo hinausgeführt hatte. Offenbar waren diese Worte an den Narbigen gerichtet, aber dieser ließ sich in seiner Konzentration auf die Dolche nicht stören. Er schleuderte eine Klinge nach der anderen und war erstaunlich treffsicher dabei.
    „Bravo!“, sagte einer der anderen Männer, nachdem der Narbige fertig war.
    Dieser wandte sich um.
    Er zog die Dolche aus dem Boden und gab sie einem der anderen.
    „Du bist gleich dran!“, erklärte er, bevor er auf Leonardo zuging. In einer Entfernung von drei Schritten blieb er stehen. Sein Blick blieb an den bloßen Füßen haften.
    „Wer bist du?“, fragte er.
    „Leonardo da Vinci, Sohn des Grafen da Vinci!“
    Die Männer lachten.
    „Was gibt’s da zu lachen?“, fragte Leonardo.
    „Man sieht dir doch schon an, dass du ein Bauerntölpel bist! Wenn dein Vater ein Graf wäre, würdest du im Sommer Schuhe tragen!“, meldete sich einer der Maskierten amüsiert zu Wort. Vielleicht war der Rat, den Luca mir gegeben hat, doch nicht gerade das Gelbe vom Ei!, ging es dem Jungen durch den Kopf.
    „Das sagst du nicht zufällig deshalb, weil du glaubst, dass wir dich eher am Leben lassen, wenn du reiche Eltern hast?“, fragte der Narbige. „Vinci ist ein kleines Dorf bei Empoli und es gibt meines Wissens keine Grafen, die so heißen!“ Er schnippste mit den Fingern und ließ sich seine

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