Leopard
Klein.
Genau.«
Gunnar Hagen und Kaja beobachteten Harry, der stumm lauschte, bevor er das Gespräch mit einem
»Danke«
beendete und auflegte. Sich räusperte. »Sie ist tot.«
»Das sagtest du bereits«, sagte Hagen.
»Nein. Juliana Verni. Sie wurde am 2. Dezember aus der Elster gefischt.« Hagen fluchte leise. »Todesursache?«, fragte Kaja. Harry starrte vor sich. »Ertrinken.«
»Das könnte ein Unfall gewesen sein.«
Harry schüttelte langsam den Kopf. »Sie ist nicht im Wasser ertrunken.« In der Stille, die folgte, hörten sie das Rumpeln der Feuerkessel nebenan. »Stichwunden in der Mundhöhle?«, fragte Kaja.
Harry nickte. »Und zwar exakt vierundzwanzig. Sie wurde nach Afrika geschickt, um die Mordwaffe zu holen, mit der sie dann selbst getötet wurde.«
KAPITEL 34
Medium
D as heißt, Juliana Verni wurde drei Tage nach ihrer Rückkehr aus Kigali tot in Leipzig gefunden«, sagte Kaja. »Und sie ist unter Adele Vetlesens Namen nach Afrika gereist, hat sich unter diesem Namen im Gorilla Hotel eingetragen und die Postkarte abgeschickt, die zuvor von der richtigen Adele Vetlesen geschrieben wurde, wahrscheinlich unter Zwang.«
»Jepp«, bestätigte Harry, der dabei war, neuen Kaffee anzusetzen.
»Und ihr glaubt also, Verni hat mit jemand anderem zusammengearbeitet?«, fragte Hagen. »Mit der Person, die sie dann umgebracht hat, um die Spuren zu verwischen.«
»Ja«, sagte Harry.
»Dann geht es jetzt also darum, die Verbindung zwischen ihr und dieser anderen Person zu finden. Das dürfte doch nicht so schwierig sein, sie müssen ja wohl engen Kontakt gehabt haben, um gemeinsam ein derartiges Verbrechen zu begehen.«
»In diesem Fall könnte das durchaus schwierig werden.«
»Wieso das?«
»Weil«, sagte Harry, klappte den Deckel der Kaffeemaschine zu und schaltete sie ein, »Juliana Verni eine Akte hat. Drogen. Prostitution. Landstreicherei. Kurz gesagt, jemand, der sich schnell für einen Job wie diesen anheuern lässt, solange die Bezahlung stimmt.
Alles an diesem Fall deutet darauf hin, dass die fragliche Person im Hintergrund keine Spuren hinterlassen hat. Er scheint an alles gedacht zu haben. Katrine hat rausgefunden, dass Verni von Leipzig nach Oslo gereist ist, von wo sie unter Adeles Namen nach Kigali geflogen ist. Trotzdem konnte Katrine nicht ein einziges Telefongespräch zwischen Vernis Handy und Norwegen nachweisen. Diese Person war extrem vorsichtig.« Hagen schüttelte missmutig den Kopf. »So nah …«
Harry setzte sich auf die Schreibtischkante. »Es gibt da auch noch ein anderes Problem. Die Gäste in der Hävasshütte in dieser Nacht.«
»Was ist mit denen?«
»Es ist nicht auszuschließen, dass die verschwundene Seite aus dem Gästebuch eine Todesliste ist. Die Leute müssen gewarnt werden.«
»Wie das denn? Wir wissen ja nicht, wer sie sind.«
»Über die Medien. Selbst auf die Gefahr hin, dass wir dem Täter damit verraten, welcher Spur wir gerade folgen.«
Hagen schüttelte den Kopf. »Todesliste. Und zu der Schlussfolgerung kommst du erst jetzt?«
»Ich weiß, Chef.« Harry schaute Hagen in die Augen. »Wenn ich gleich nach der Entdeckung der Hävasshütte eine Warnung über die Medien veröffentlicht hätte, hätte das Elias Skog eventuell retten können.«
Es wurde still im Raum.
»Wir können nicht an die Medien rantreten«, sagte Hagen. »Warum nicht?«
»Wenn sich jemand meldet, erfahren wir vielleicht, wer sonst noch dort war und was eigentlich geschehen ist«, gab Kaja zu bedenken.
»Es geht nicht«, wiederholte Hagen und erhob sich. »Bei den Ermittlungen zu einer Vermisstenangelegenheit haben wir Verbindungen zu einem Mordfall aufgedeckt, der in den Verantwortungsbereich des Kriminalamts fällt. Wir müssen die Information an sie weitergeben und ihnen alles Weitere überlassen. Ich rufe Bellman an.«
»Warte!«, sagte Harry. »Soll er die Lorbeeren für unsere Arbeit einstreichen?«
»Ich bin mir nicht so sicher, ob es Lorbeeren zu verteilen gibt«, sagte Hagen und ging auf die Tür zu. »Und ihr solltet jetzt mit dem Umzug anfangen.«
»Ist das nicht ein bisschen voreilig?«, fragte Kaja.
Die beiden anderen sahen sie an.
»Ich meine, wir haben noch immer eine vermisste Person. Sollten wir nicht versuchen, sie zu finden, ehe wir hier zusammenpacken?«
»Und wie willst du das bewerkstelligen?«, fragte Hagen. »Wie Harry vorhin schon gesagt hat: mit einer Suchaktion.«
»Verdammt, ihr wisst aber doch gar nicht, wo ihr suchen sollt.«
»Harry weiß
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