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Leopard

Leopard

Titel: Leopard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Nesbø
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Ich habe es überprüft.«
    »Was willst du dann von mir? Du kannst das doch selber machen.«
    »Nur der Staatsschutz darf dieses System nutzen und auch nur in Krisensituationen. Genau wie bei Google kann deine Recherche bis auf deinen Rechner zurückverfolgt werden. Wenn bekannt wird, dass ich oder sonst jemand im Präsidium auf diese Suchmaschine zugegriffen hat, riskieren wir eine strafrechtliche Verfolgung. Aber wenn diese Rückverfolgung zu dem Gemeinschaftscomputer einer psychiatrischen Klinik führt …«
    Katrine Bratt lachte. Das andere Lachen, das böse, hexenhafte. »Ich beginne zu verstehen. Meine eigentliche Qualifika tion besteht also nicht darin, die geniale Ermittlerin Katrine Bratt zu sein, sondern …«, sie machte eine Geste mit der Hand, »… die unzurechnungsfähige Patientin Katrine Bratt, die strafrechtlich nicht verfolgt werden kann.«
    »Korrekt«, sagte Harry mit einem Lächeln. »Und dass du eine der wenigen bist, die, wie ich weiß, den Mund halten können. Und wenn du schon nicht genial bist, so doch überdurchschnittlich intelligent.«
    »Drei raue Nikotinfinger in dein enges Arschloch.«
    »Niemand darf erfahren, was wir hier machen. Aber ich verspreche dir, wir sind hier die Blues Brothers.«
    »On a mission from God?«
    »Ich habe das Passwort auf die Rückseite des Sticks geschrieben.«
    »Was lässt dich glauben, dass ich es schaffe, diese Suchmaschinen zu nutzen?«
    »Das ist wie googeln, selbst ich hab das geschafft, als ich beim Staatsschutz war.« Er grinste schief. »Diese Maschinen sind ja schließlich für Polizisten gedacht.«
    Sie seufzte tief.
    »Danke«, sagte Harry.
    »Ich habe nichts gesagt !«
    »Was glaubst du, wann du was für mich hast?«
    »Verdammt, Mann!« Sie schlug mit der Hand auf den Tisch. Harry bemerkte einen Pfleger, der zu ihnen herübersah. Harry hielt Katrines Blick stand. Wartete.
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte sie. »Ich glaube kaum, dass ich am helllichten Tag im Hobbyraum sitzen und diese illegalen Suchmaschinen nutzen kann, um es mal so auszudrücken.«
    Harry stand auf. »Okay, ich melde mich in drei Tagen bei dir.«
    »Hast du nichts vergessen?«
    »Was denn?«
    »Mir zu sagen, what’s-in-it-for-me ?«
    »Nun«, sagte Harry und knöpfte sich den Mantel zu. »Ich weiß ja jetzt, was du dir wünschst.«
    »Was ich mir wün…« Die Ratlosigkeit in ihrem Gesicht wich der Verblüffung, als ihr dämmerte, worauf er anspielte. Dann rief sie Harry, der bereits auf dem Weg zur Tür war, nach: »Du freches Arschloch! Und eingebildet bist du auch noch!«
     
    Harry setzte sich ins Taxi, sagte »Flughafen«, fischte sein Handy aus der Tasche, er hatte drei Anrufe von einer der beiden gespeicherten Nummern verpasst. Gut, das bedeutete, sie hatten etwas gefunden.
    Er rief zurück.
    »Lyseren«, sagte Kaja. »Eine Seilmacherei, die vor fünfzehn Jahren stillgelegt wurde. Der Dorfpolizist kann uns heute Nachmittag die Stelle zeigen. Es gibt ein paar notorisch Kriminelle in der Gegend, aber da geht es immer nur um Kleinkram, Einbrüche und Autos. Und einen, der im Bau war, weil er seine Frau verprügelt hat. Er hat uns eine Einwohnerliste übermittelt, die ich gerade mit dem Strafregister abgleiche.«
    »Gut. Holt mich in Gardermoen ab, das liegt auf dem Weg zum Lyseren.«
    »Tut es nicht.«
    »Stimmt, aber holt mich trotzdem ab.«

KAPITEL 19
     
    Die weiße Braut
     
    T rotz der niedrigen Geschwindigkeit legte sich Bjørn Holms Volvo Amazon auf den schmalen Straßen durch die Felder und Äcker Østfolds wippend in die Kurven.
    Harry schlief auf dem Rücksitz.
    »Dann gibt es also rund um den Lyseren keinen Sexualstraftäter?«, fragte Bjørn.
    »Keinen, der jemals gefasst wurde«, korrigierte Kaja. »Hast du nicht die Umfrage in der VG gelesen? Einer von zwanzig gibt zu, mal so etwas wie einen sexuellen Übergriff begangen zu haben.«
    »Sagen die Leute bei solchen Umfragen die Wahrheit? Wenn ich bei einer Frau zu weit gegangen wäre, hätte mein Unterbewusstsein das sicher längst verdrängt.«
    »Und, bist du?«
    »Ich?« Bjørn scherte aus und überholte einen Traktor. »Nee. Ich bin einer von den neunzehn. Ytre Enebakk. Mann, wie heißt denn noch dieser komische Kauz von hier? Den man immer im Fernsehen sieht? Dieser Dorftrottel mit der kaputten Brille und dem Moped? Mann, der war doch aus Ytre Enebakk. Echt hysterisch paranoid.«
    Kaja zuckte mit den Schultern. Bjørn sah in den Rückspiegel, starrte aber nur in Harrys offenen Mund.
    Der leitende

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