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Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Titel: Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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später hörte Han sie von drinnen rufen: „Ist erledigt. Du kannst jetzt rei n kommen.“
    Behutsam betrat er das Zimmer. Liszendir stand g e genüber der Tür, eine ungewöhnliche Pistole in der Hand. Sie ähnelte wohl einer Pistole, aber keiner, die Han je zuvor gesehen hatte. Sie war wie aus einem Guß und bestand aus irgendeinem schwarzen und offensich t lich schweren Metall. Als er nähertrat, konnte man ein leises Zischen aus ihrem Inneren vernehmen. Der Lauf war lang und schmal, während der Griff mit dem Abzug eine eher plumpe Form hatte – fast wie ein Schuh. An der Seite des Raumes lag ein menschlicher Körper.
    „Ein teuflisches Ding“, meinte Liszendir. „Man hatte die Waffe auf einen Abzugsmechanismus montiert, der mit der Tür gekoppelt war. Zudem ein Zeitmesser; ich konnte aber keine Sicht- oder Geräuschkontrollgeräte entdecken.“ Sie deutete auf die Mündung des Laufes: ein winzig kleines Loch. „Ich habe sie entschärft. Sie feuert mit hochkomprimiertem Gas kleine längliche Splitter, die wahrscheinlich aus einem Material bestehen, das sich im Körper auflöst. Die Splitter enthalten zusätzlich ein Gift und einen Blutgerinnungsstoff für die Wunde. Sind a b scheuliche Dinger, aber Waffen wie diese haben glückl i cherweise eine geringe Durchschlagskraft und Reichwe i te.“
    Gekonnt öffnete sie das Magazin und entnahm ihm behutsam eine winzige, glänzende, splitterähnliche N a del, die aus einem transparenten Material bestand. Sie hielt sie äußerst vorsichtig und legte sie dann auf ein R e gal, um sie näher betrachten zu können. Han wollte nach ihr greifen, aber sie hielt ihn zurück.
    „Manche von ihnen sind innen hohl – diese hier a n scheinend nicht. Falls es zutrifft, besteht die gesamte N a del aus Gift, das erst bei Berührung aktiv wird.“
    Er nickte zustimmend und wandte sich dem Leichnam zu.
    „Nein“, sagte sie, „dies könnte ebenfalls eine Falle sein. Er kann uns nichts mehr sagen. Wir informieren die Polizei vom Schiff aus. Laß uns hier schleunigst ve r schwinden. Ich spüre Gefahr. Dieser Raum ist gespickt mit versteckten Fallen.“
    Vorsichtig verließen sie das Zimmer. Han nahm die merkwürdige kleine Pistole an sich, die Liszendir hatte liegen lassen.
    „Kann man dieses Ding noch einmal benutzen?“
    „O ja. Das Magazin, das ich herausgenommen habe, dient der Reserve für die Energieversorgung der Schu ß automatik. Das Hauptmagazin ist noch drin.“
    „Ich werd’s mitnehmen. Vielleicht brauchen wir es noch.“
    „Tu das ruhig. Aber bitte mich nicht, sie noch einmal zu berühren. Ich werde es dir erklären, wenn wir an Bord sind. Wir müssen uns beeilen. Irgend jemand wollte, daß du kommst, vielleicht um dich zu töten, vielleicht um dich auf frischer Tat zu ertappen und ins Gefängnis zu bringen.“
    Han war einverstanden, steckte die kleine Pistole in die Tasche und verließ in aller Hast das Apartment.

2.
     
    Der Weise kennt mehr als nur die vier Jahreszeiten; a l lein der Narr ist der Meinung, daß die Vier, die sein K a lender zeigt, keinerlei Bedeutung hat.
     
    Ler-Sprichwort,
    dem Garlendadh Tlanh zugeschrieben
      
    Liszendir war verschlossen und unzugänglich, als sie zum Raumhafen fuhren. Erst als sie sich an Bord der Pa l lenber und schon auf dem Flug selbst befanden, ließ ihre Anspannung deutlich nach. Sie hatte tatsächlich das g e samte Schiff sorgfältig abgesucht, wobei sie mit größter Wachsamkeit nach Fallen, Zeitzündern, Wanzen und ähnlichem forschte. Erst nach einigen Tagen war für sie klar, daß es auf der Pallenber keine der genannten Vo r richtungen gab. Han pflichtete ihr bei, obwohl er insg e heim der Meinung war, daß das Fehlen solcher Geräte angesichts der Ereignisse vor ihrer Abreise einen Wide r spruch in sich darstellte.
    Auch er war in der Zwischenzeit fleißig gewesen. Er hatte den Proviant, die angeblichen Handelsgüter und den Zustand der Waffen, die man an Bord des Schiffes g e bracht hatte, gezählt und überprüft. Zudem hatte er einige vertrauliche Gespräche mit Hetrus geführt – so zum Be i spiel über die Geschichte mit dem Toten in der Wohnung (der sich in der Tat als der Leichnam Efrems herausstel l te), die offensichtliche Falle und über die Identität des unbekannten fünften Ler. Hetrus war sehr interessiert und verfolgte die Angelegenheit mit großem bürokratischem Aufwand – und mit dem Resultat, daß auch er nichts Neues herausbekommen konnte. Der Ler, den er noch einmal aufgesucht hatte,

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