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Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Titel: Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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teilnahmslosen Blick über sie hinwegging. Sie erhob sich, ging anmutig hinüber zu einem Vorhang, hinter dem sie aus einer Art Abstellraum ein kompliziert auss e hendes Gerät hervorzog, hielt es geschickt und verände r te mit einigen Handgriffen seinen Aufbau – was ganz offensichtlich eine Menge Konzentration und Können voraussetzte; das Ergebnis ihrer Bemühungen schien ihr zu gefallen. Han schaute sie sich genauer an.
    Ihr Gesicht war oval geschnitten, mit leicht hervortr e tenden Backenknochen unterhalb der Augen, die tie f gründig und gedankenverloren dreinschauten. Ihr min i mal schräger Schnitt betonte die anmutige Schönheit und Feinheit ihres Gesichts. Der Mund, hübsch geformt, war klein, mit vollen, leicht geschwungenen Lippen. Han konnte den Blick nicht von ihr wenden. Ihre Schönheit hatte etwas Berückendes. Er ließ seinen Blick nach u n ten, über ihren Körper, wandern. Wie ihr Gesicht, so war auch dieser zierlich, von äußerst ästhetisch harmonischer Form und Proportion. Ihre Brüste waren klein, rund und von herrlichen braunen Brustwarzen gekrönt. Sie bege g nete seinem Blick und lächelte ausdruckslos. Dann j e doch, nachdem sie ihn als einen Menschen von der gle i chen Art wie sie selbst erkannt hatte, der sich nur im Aussehen von ihr unterschied, schaute sie neugierig und freundlich. Han wandte sich ab; er war wie im Rausch, fühlte sich aber zugleich benommen und elend.
    Hatha hatte seinen Vortrag über die Vorzüge der Zlats beendet. Doch was er sagte, war für Hans Ohr ein leeres, bedeutungsloses Gerede gewesen: Fakten ohne Inhalt.
     
    Hatha war unermüdlich. Er schleppte Han endlos lange durch die Ausstellung und zeigte ihm alle nur erdenkl i chen Spezialtypen . Es gab eine solche Vielzahl, daß man sie auf einem einzigen Planeten nicht mal in hundert Ja h ren antreffen könnte: aussortiert, klassifiziert, gekreuzt, gezüchtet, rückgezüchtet – nur um reinrassige Arten zu erhalten, die weit über das hinausgingen, was je in Rassentheorien entwickelt worden war. Han fühlte sich wie betäubt; auf einem normalen Planeten sah man fast nie eine Person, die dem reinen Typus entsprach, da sich die Leute im Laufe von vielen Jahren und einer Reihe von Bevölkerungsverschiebungen miteinander vermisc h ten. Aber diese hier waren von einer Art, die streng g e nommen nie zuvor existiert hatte – nur und ausschlie ß lich auf Morgenröte. Han rief sich das Bild des Schlach t schiffes ins Gedächtnis zurück – aber dieser Anblick ve r blaßte bei weitem gegenüber dem, was er hier zu sehen bekam. Hatha erreichte schließlich das Ende seines Rundgangs. Es gab noch mehr, aber man konnte bei der Fülle nicht alles zur gleichen Zeit sehen. Die Vielzahl war einfach überwältigend.
    Hatha tönte: „Das ist natürlich nicht alles. Wir haben nur einen kleinen Ausschnitt davon gesehen – nicht mal die Hälfte. Aber das wird wohl reichen. Ist dir irgend etwas ins Auge gefallen, etwas, von dem du besonders fasziniert warst?“
    „Oh, vieles, eine ganze Menge. Die Wahl fällt einem da schwer.“
    „In der Tat. Deshalb steht sie ja auch nur den Höhe r gestellten offen: Stärke und Mut! Aber gab es nicht i r gend etwas Spezielles? Eine Frau, die dir besonders g e fiel?“
    „Nur eine?“ Einen Moment lang hatte er den Geda n ken, gleich alle auf einmal zu verlangen. Aber das wäre auch keine Lösung gewesen. Wahrscheinlich hätten sie sich untereinander gar nicht verstanden und auch nicht begriffen, was er von ihnen erwartete; sie wären siche r lich widerspenstig und gewiß auch nicht in der Lage, mit all den anderen Zuchtarten auszukommen. Die Rasse n frage war ein menschliches Problem seit Beginn der Ziv i lisation, war entstanden aus den Artunterschieden, die in manchen Fällen unterschwellig, nebensächlich oder bloß eingebildet waren. Leicht vorzustellen, daß solche Voru r teile besonders stark bei jenen auftraten, die einen ra s sisch reinen Typus darstellten. Außerdem konnte er nicht wissen, wie sie aufeinander reagieren würden.
    „Nur eine!“
    „Na schön, wenn es sein muß …“ Er erinnerte sich und folgte einem anfänglichen gefühlsmäßigen Impuls: Ja, er war noch immer stark – klar und deutlich. Er hatte hier Mädchen von weit größerer erotischer Anziehung, außerordentlichem Reiz und Schönheit gesehen. Aber nur eine besaß jene Qualität, die alles in sich vereinte und dennoch bei allem vordergründigen Schein eine indiv i duelle Persönlichkeit blieb, etwas, das

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