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Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Titel: Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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Die Fähre flog über eine große Ebene, flach wie ein Waschbrett. Han warf einen kurzen Blick auf die Erdoberfläche. Seitlich zog sich ein sandiges Flußbett durch das Flachland, gesäumt von dunklerem Bewuchs, der nach Bäumen aussah. Er wußte es nicht genau – die Entfernung war zu groß. Der Himmel, wo l kenlos, in einem metallisch flirrenden Blau, fast violett, war für ihn etwas noch nie Gesehenes. Die Sonne, gle i ßend weiß mit einem Stich ins Blaue, strahlte schmer z haft für das Auge und warf scharf geränderte Schatten – so scharf, daß sie schon fast gefährlich aussahen und den Eindruck machten, als könnte man sich an ihnen schne i den, falls man sie berührte oder auf sie fiele. Es war vö l lig unmöglich zu entscheiden, ob es Morgen oder Nac h mittag war. Hinter ihnen war noch immer das Schlach t schiff, seine Meteoriten lagen still und unbeweglich auf der Ebene. In einiger Entfernung – nicht sehr weit – e r hoben sich stark gezackte Berge. Nicht weit? Han scha u te genauer hin. Die niedrigsten Gipfel und Bergsattel w a ren in Zirruswolken gehüllt. Nicht weit? – Die Entfe r nung war wohl beträchtlich. Er mußte sich korrigieren: Auch die Berge waren gewaltig.
    Liszendir meinte voller Schadenfreude: „ Wir mußten vorhin landen, um einige Reparaturen vorzunehmen. Das Schiff sackte durch. Sie kamen nicht mehr bis in ihr e i genes Gebiet, nachdem wir auf Planetenkurs gegangen waren. Ihr Land ist einige tausend Meilen weit entfernt – auf der anderen Planetenseite. Sie mußten ihre Antrieb s werke überprüfen. Kaum waren wir unten, kamen diese Leute über die Ebene und griffen das Schiff an. Sie schossen mit Granaten, Kanonen und ähnlichem. Sie h a ben nur geringen Schaden angerichtet. Es schien nichts Schwerwiegendes zu sein – nur ein paar Kratzer an ihrem Superklotz, aber die Krieger waren völlig durchgedreht! Du hättest sie mal sehen sollen! Sie stürzten sich allesamt nach draußen und kämpften wie ein Haufen Wahnsinn i ger. Sie waren echt in Sorge um ihr Monsterschiff. Schau mal da runter!“
    Han blickte auf die Ebene: Kampfgetümmel, Gesta l ten, die wie wild um sich schlugen und selbst niederg e schlagen wurden. Wegen der großen Höhe konnte er ke i ne Einzelgestalten ausmachen, aber die Szene war de n noch eindrucksvoll: Gruppen zu Fuß kämpften gegen Reiterhorden, die auf undefinierbaren Tieren saßen.
    Als der Abstand zwischen ihnen und dem Schlach t schiff immer größer wurde, fragte Han: „Dann sind wir also auf dem Planeten Morgenröte?“
    „Ja, ich glaube, ihre Heimat liegt von uns aus gesehen hinter dem Schiff. Dieses Gebiet hier ist nur teilweise unter ihrer Kontrolle und wird Niemandsland genannt. Entweder können sie es nicht richtig in den Griff b e kommen, oder aber es lohnt nicht den Aufwand. Die A n greifer dort unten sind Menschen, keine Ler. Die Krieger benutzen ein bestimmtes Wort – ich glaube es war Klesh, das Adjektiv konnte ich nicht verstehen. Klesh bedeutet bei uns ‚Haustier’“.
    Han schaute erneut. Er sah eine schwarze Rauchwolke bei einem Transportfahrzeug oder einer Abschußlafette. Sekunden später konnte er eine kleine Explosion an der Unterseite des Schlachtschiffes erkennen. Gleich darauf antwortete das Schiff vom oberen Teil aus mit grünen Lichtzeichen.
    „Das Rückzugssignal!“ rief Liszendir. Unten bega n nen sich die Gruppen voneinander zu lösen; einige der winzigen Gestalten rannten zu ihren Sammelpunkten, wo schon die Landefähren des Schlachtschiffes auf sie wa r teten. Weiter entfernt rührten sich die Meteoriten auf i h ren Ruheplätzen und ruckten hin und her. Dann begann einer nach dem anderen – die kleineren zuerst – zu ro l len, hopsen und zu tanzen, wobei sie riesige Einbruch s stellen auf der Ebene hinterließen und gewaltige Brocken ihrer Eigenmasse verloren. Kurze Lichtblitze – wah r scheinlich das Mündungsfeuer von Bordwaffen – gingen vom Schiff aus, blieben aber ohne rechte Wirkung.
    „Von jetzt an müssen wir uns beeilen“, sagte Liszendir. „Noch wissen sie nicht, daß wir geflohen sind. Sie ließen mich mit drei Bewachern im Kontrollraum zurück – s i cherlich ein Fehler. Jetzt haben sie drei weniger.“ Sie lachte grimmig, indem sie angriffslustig ihre Zähne fletschte. „Ein einzelner kann dieses Ungetüm nicht fli e gen; man braucht eine ganze Mannschaft, die über das gesamte Schiff verteilt ist. Andernfalls hätte ich ihr Schiff gestohlen, während sie draußen waren und mit ihren

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