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Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Titel: Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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leeren Bauch zu bekommen.
    Als er nach einiger Zeit zurückkehrte, schlummerte Liszendir fest und mit einem frischen Hemd bekleidet auf dem schmalen Bett. Ihr Gesicht war rosig und sauber. Die einzige Lichtquelle im Zimmer war eine Kerze, die neben dem Fenster stand. Draußen war es ruhig. Man ging in Leilas zeitig zu Bett, und wenn man zu einem Festessen eingeladen worden war, so begann man es schon am späten Nachmittag. Als er eintrat, schlug sie die Augen auf und war auf der Stelle hellwach.
    „Hat’s dir Spaß gemacht, während ich weg war?“
    „Du kannst es dir nicht vorstellen! Ich glaube, ich h a be seil Jahren kein richtiges heißes Bad mehr gehabt. Bin in der Wanne eingenickt. Aber jetzt bin ich zu allem b e reit, was Morgenröte zu bieten hat. Vorwärts! Wir we r den alles versuchen, was zu versuchen ist.“ Dann fuhr sie nüchterner fort : „ Also, hier sind wir nun, in der großart i gen Stadt Leilas! Leilas, die Perle von Morgenröte. Was jetzt?“
    Sie stützte sich auf die Ellbogen, so daß sich ihre Nack enwirbel spannten und die weichen Schatten des Kerzenlichtes auf ihrer Haut tanzten.
    „Ich habe mich umgeschaut und versucht herauszub e kommen, was man hier machen kann. Es ist nicht viel. Vielleicht ein paar Informationen über Morgenröte sa m meln; danach wäre es wohl das beste, in das Ler-Gebiet oberhalb der Talsenke zu wandern. Der Norden ist so gut wie jede andere Richtung. Ich hörte, daß es weiter oben Ler-Länder gibt. Ich weiß nicht, was wir dort finden werden. Vielleicht gar nichts.“
    „Ja, vielleicht gar nichts. Da magst du recht haben. Aber immer noch besser, als in Leilas herumzuhocken. Die Ler, die ich gesehen habe, gefallen mir nicht. Mag sein, daß sie da oben auch nicht viel besser sind. Aber hier unten gibt es nichts – diese Stadt ist mindestens zehn Jahrzehnte hinter dem Atomzeitalter zurück.“
    „Ja, möglicherweise noch weiter. Und sie sieht alt und verkommen aus. Wie es aussieht, hat sich über einen endlosen Zeitraum nichts geändert. Ich glaube kaum, daß sie schon morgen gleich nebenan ein Raumschiff aus dem Boden stampfen werden.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß. Nun sag mir aber, Han, was willst du tun? Du, für dich? Mal ehrlich!“
    Er saß auf der Bettkante und überlegte eine Zeitlang still vor sich hin, wobei er sinnend in die Kerze schaute. Schließlich sagte er: „Natürlich will ich versuchen z u rückzukommen. Aber wenn ich es nicht schaffe, so kann ich auch mein Leben genausogut hier wie sonstwo b e schließen. Doch ich will zurück in meine eigene Welt, zu meinem Volk. Ich will versuchen, ihnen unser Schiff wieder abzunehmen; aber sie sind weit weg, auf der a n deren Seite des Planeten, und nach allem, was wir über sie wissen, könnten sie irgendwohin verschwunden sein, mit Pech gerade dann, wenn wir dort ankommen.“
    „Was hast du über Morgenröte herausbekommen?“
    „Nicht viel. Es gibt Geographen und Astrologen für das, was hier so an Gelehrsamkeit und Bildung vorha n den ist. Wir müssen herausbekommen, wo wir uns im Verhältnis zum Land der Krieger befinden, um abschä t zen zu können, ob wir es von hier aus schaffen können. Und was die Ler der oberen Länder anbetrifft … Ich weiß auch nicht so recht. Alles, was uns übrigbleibt, ist hingehen und fragen.“
    „Na schön, beginnen wir also morgen. Unser Geld ist knapp.“
    Sie erhob sich vom Bett, ging schweigend darum he r um und stand eine Zeitlang am Fenster. Han blies die Kerze aus und trat an ihre Seite.
    „Da ist noch etwas, Liszen …“, sagte er voller Erwa r tung.
    Sie zog die Schultern hoch und ließ ihr Hemd zu B o den gleiten. Ihre Augen glänzten. „Ich dachte schon, du würdest nie mehr fragen“, sagte sie mit weicher Stimme. „Sag mir, meine Körper-Liebe, was ist dein Wunsch?“
    Er schlüpfte ebenfalls aus seinen Kleidern. „… daß ich diese Nacht deinen ganzen Körper genießen darf wie e i ner, der ohne Zähne, Arme oder Löffel eine Schüssel voll warmes Apfelmus ißt.“ Sein eigener Spruch klang ihm irgendwie merkwürdig und wundersam im Ohr, aber er wußte inzwischen, daß es genau das war, was sie von einem Geliebten ihres eigenen Volkes erwartete. Sie l ä chelte ihn an und erschauerte verzückt. Er drückte sich eng an sie, roch ihr Haar, atmete ihren Duft so tief ein, als wäre es das letzte Mal, berührte ihre kühle, glatte Haut. Die Körper aneinander geschmiegt, sanken sie auf das kleine Be t t, alle Sinne geweitet, selbst noch

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