Leseratte & Millionaer
The beginning of the night
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Seine Nase tief in einem Buch vergrabend, versuchte Ismael zu ignorieren, wo genau er sich da gerade befand. Aus tiefstem Herzen hasste er Schulfeste. Wenigstens war er um einen Auftritt rumgekommen, dafür hatte er allerdings den Aufräumdienst übernehmen müssen. Aber statt erst nach dem Fest auftauchen zu dürfen, musste er das ganze Fest über anwesend sein. Dank seiner Bücher konnte er die Zeit vermutlich sogar überleben.
Ayden lief gelangweilt an den ganzen Ständen vorbei. Ihn interessierte das Ganze nicht wirklich, doch da er die Schule finanziell unterstützte, musste er wohl oder übel sich auf diesen sehen lassen. Ihn nervten diese ganzen kleinen Kinder und Jugendliche, welche sich für cool hielten. Lange würde er nicht mehr bleiben. Desinteressiert ließ er seinen Blick über die Menschen wandern, in der Hoffnung, einen Geschäftspartner zu sehen, so dass der Abend wenigstens etwas interessant wurde. Am Rande des Pausenplatzes, fast verborgen von den Ästen eines Baumes, entdeckte er eine zierliche, schwarzhaarige Gestalt, welche die Nase in einem Buch vergraben hatte. Ein seltener Anblick für Ayden. Bevor er die Gestalt weiter mustern konnte, tippte einer seiner Geschäftspartner ihn auf die Schulter und verwickelte Ayden in ein Gespräch.
Endlich war es zehn Uhr abends. Sich auf die Zunge beißend, streckte Ismael seinen Rücken durch, bis es knackte und der Schmerz darin nachließ. Von den anderen vier, die auch mit eingeteilt waren, war nichts zu sehen, was wohl bedeutete, dass er der Einzigste war, der den Müll wegräumen würde. Stumm nahm er einen der bereitgelegten Müllsäcke und fing in einer Ecke an, den Müll aufzusammeln. Selbst von den Lehrern war nichts zu sehen.
Vom Schatten aus beobachtete Ayden den Jungen. Stirnrunzelnd registrierte er, dass sich keine einzige Person mehr auf dem oder auch nur in der Nähe des Schulgeländes befand. Vielleicht sollte er da mal ein paar Leuten Dampf machen, doch irgendwie wirkte der Junge auch glücklich. Er musste unbedingt herausfinden, wer das war und ein guter Anhaltspunkt war die Schule.
Nach knapp drei Stunden hatte er es endlich geschafft. Auf dem ganzen Schulhof konnte man keinen Müll mehr finden, er hatte sogar noch einmal alles gekehrt, damit die Lehrer am Montag nichts beanstanden konnten. Morgen würden andere noch die Stände abbauen und dann würde nichts mehr an das Schulfest erinnern. Sorgfältig stapelte er die Müllsäcke in eine Ecke des Schulhofes. Seine Schultasche auf den Rücken schnallend, machte sich Ismael endlich auf den Heimweg, er wollte nur noch in sein Bett.
Würde er dem Jungen jetzt folgen, würde es auffallen, weswegen Ayden ihm nur nachsah. Lange konnte es nicht dauern, bis er einen Namen und alle wichtigen Daten in den Händen hatte. Allerdings konnte er das erst in ein paar Stunden in die Wege leiten. Selbst er gönnte seinen Angestellten etwas Schlaf, auch wenn anderes behauptet wurde.
Nach nur sechs Stunden Schlaf stand Ayden auf und rief als erstes seine Sekretärin an, gab ihr den Namen der Schule und das Aussehen des Jungen durch, wusste selber, dass es keine sehr genaue war, doch er hatte nicht viel erkennen können. Aber er vertraute seiner Sekretärin, sie würde ihn finden. Trotzdem war er nervös, wie schon lange nicht mehr. Aus seinem Schrank holte er einen schwarzen Anzug und eine rote Krawatte, zog beides an. Ohne zu frühstücken, machte er sich auf den Weg in sein Büro. Im Vorbeigehen nickte seine Sekretärin ihm zu, während sie eifrig telefonierte und eindeutig in ihrem Element war.
Die nächsten Stunden verbrachte er mit langweiliger Schreibtischarbeit, immer ein Auge auf der Tür habend, in der Hoffnung, dass seine Sekretärin endlich fündig wurde. Tatsächlich ging die Tür auf, doch es war nur sein bester Freund, mit dem er eine Party in einer alten Industriehalle organisierte. Auf solchen Partys konnte man prima neue Kontakte knüpfen und alte auffrischen, denn die Besucher kamen aus aller Welt. Während des ganzen Gesprächs grinste sein bester Freund wissend, doch er hielt wohlweislich den Mund und verschwand wieder, überließ seinen Platz der Sekretärin, die aufgeregt in den Raum tippelte.
„Ich hab ihn. Das mit dem Buch war der entscheidende Tipp. Eine Lehrerin und Freundin von mir hat den Namen ausgeplaudert. Er heißt
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