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Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Titel: Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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abgesondert von den übrigen E r wachsenen, in einer subkulturellen Welt. Aber das Ganze hatte eine gewisse Folgerichtigkeit. Ein Kind, das b e straft wurde, entwickelte sich zu einem Wesen, das später wieder straft; ein anderes, das gezwungen wird, die eig e ne Altersgruppe als eine spezielle Kategorie von Leuten zu sehen, wird sich als Erwachsener ebenfalls absondern. Bei der Hauptbevölkerung, den Ler, wurden die kulture l len Unterschiede zwischen den Geschlechtern weitg e hend ausgemerzt, damit jedes Geschlecht „seiner Natur nach“ den vollen Beitrag zur Gesellschaft leisten konnte; sie praktizierten ähnliches bei der Unterscheidung von Kindern und Erwachsenen, allerdings mit einem völlig anderen Resultat: Das Kind wurde stärker zum Kind, der Erwachsene mehr zum Erwachsenen. Es war ein Unte r schied, der nicht aus ökonomischen Zwängen eingeimpft wurde. Die Krieger hatten somit das andere Extrem bis auf die Spitze getrieben, und zwar so weit wie bisher keiner. Man folgerte dies alles nicht in einem einzigen, geradlinigen Gedankengang; es kam ihm eher in einer plötzlichen Erleuchtung. Er war stolz auf sich. Er hatte von Liszendir mehr als nur die Sprache oder die Worte der Liebe gelernt.
    Hatha fügte hinzu: „Solche übergeschlechtlichen Tri a den dauern, wenn sie sich erst einmal gebildet haben, bis zum Tode ihrer Mitglieder. So bin ich zum Beispiel im Augenblick allein, weil die beiden anderen Mitglieder meiner Triade im Kampf getötet wurden.“
    „Laß mich raten“, sagte Liszendir. „Deine Triade war zu hundert Prozent männlich.“
    „In der Tat.“
    „Man merkt es.“ Sie schaute hinüber zu Aving. „Und er?“
    „Die oberste Klasse der unteren Ler“, antwortete Aving. „Aber keine Angst – unser System ist flexibel. Meine Nachkommen haben sich als passable Triadenmi t glieder der Kriegerklasse erwiesen.“
    „Erzählt bitte nichts mehr. Ich muß mich mit dieser neuen Ordnung erst vertraut machen, um zu sehen, we l chen Platz ich selber darin einnehmen werde.“
    „Einverstanden“, sagte Hatha. „Du wirst morgen mehr verstehen.“
    „Warum morgen?“ fragte Han. „Warum nicht jetzt?“
    „Das hat keinen geheimnisvollen Grund. Es ist ledi g lich sehr spät geworden, und ich bin den ganzen Tag g e flogen. Ich muß morgen frisch sein – mit euch beiden an Bord. Nun also, entscheide dich, Liszendir! Wollt ihr diese Nacht allein oder zusammen verbringen?“
    „Zusammen.“ Wieder schoß es Han durch den Kopf – die altvertraute Entschlossenheit, kein Zögern, kein we i teres Überlegen.
    „So sei es denn!“ meinte Aving und gab den Musikern ein Zeichen, die daraufhin mitten in ihrem Stück abbr a chen. Der Haushofmeister kam hinter einem Vorhang he r vor und wartete respektvoll. Aving und Hatha erhoben sich und verließen augenblicklich den Saal. Der Diener trat auf Han und Liszendir zu, und wortlos folgten sie ihm zurück durch das Gewirr der Räumlichkeiten bis in jenes Zi m mer, wo sie schon vor dem Essen geruht hatten. Die Tür fiel ins Schloß, ein Knarren – sie waren eingeschlossen.
    Han spürte erst jetzt in der wohligen Wärme des Ra u mes, wie müde er eigentlich war. Er begann, sich ausz u ziehen, während Liszendir die Lichter löschte – kleine Lampen, die von einem aromatischen Öl gespeist wu r den. Die Dunkelheit des Raumes ließ ein winziges, hoc h gelegenes Fensterchen sichtbar werden, das sie bei T a geslicht gar nicht bemerkt hatten und durch das nun ein blasses, kaltes Sternenlicht hereinschien. Han vernahm ein raschelndes Geräusch, dann spürte er den warmen, glatten Körper neben sich auf dem schmalen Bett.
    Halb abgewandt, fragte er sie : „ Was glaubst du, was wir tun könnten? Oder denkst du tatsächlich daran, diese Kreatur zu begleiten? Ich kann mich nicht überwinden, in ihnen menschliche Wesen oder Personen zu sehen.“
    Sie antwortete nicht sofort, sondern schmiegte ihren Körper zu seiner großen Überraschung eng an den seinen – sinnl ich, erotisch, mit geschmeidigen Bewegungen, die er nur zu gut kannte. Diesmal jedoch war eine spezielle N o te und Nuance darin, eine zusätzliche Komponente. Er konnte ihr nicht widerstehen, zu überwältigend war ihre Nähe, der Duft ihres Haares. Sie streifte mit Gesicht und Lippen über seine Ohren und flüsterte Worte in einer weichen, lasziven Art, Worte, die er kaum zu verstehen vermochte – doch dann hörte und verstand er.
    „Hör mir genau zu! Wir können jetzt nicht anders mi t einander sprechen

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