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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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Schritt, halb Tanz, zwei Schritte, dann ein kurzer, leichter Sprung, als setze er anmutig über ein unsichtbares Hindernis hinweg. Unbeirrbar geradeaus bewegte er sich, aber als seine Gestalt mit der Dunkelheit des schattigen Spalts verschmolz, schien es, als sei er irgendwie um eine Ecke gegangen, denn sie konnten ihn nicht mehr sehen und auch seine Anwesenheit nicht mehr fühlen. Es war, als habe es Pellandrey nie gegeben. Kein Laut begleitete dieses Geschehen und nicht das geringste Gefühl, so, als sei überhaupt nichts geschehen. Aber Pellandrey war verschwunden.
    Mevlannen trat vor, begab sich an jene Stelle, auf der Pellandrey gestanden war. Einmal sah sie zurück, nickte und sagte sehr leise: „Ja, so geht es.“ Sie vollführte die Bewegungen, machte die beiden Schritte und verschwand, genau wie Pellandrey vor ihr, sobald ihre Gestalt mit dem Einschnitt in der Felswand verschmolz.
    Morlenden, Fellirian und Krisshantem sahen sich zaghaft, ungläubig an. Krisshantem zuckte mit den Schultern. „Man muß daran glauben“, sagte er und ging ohne weitere Worte an die Stelle, sah den Fels an und machte die Bewegungen. Und war nicht mehr da.
    Fellirian betrachtete die Stelle genau, als traue sie ihren Augen nicht. Sie glitt näher an den Einschnitt heran, versuchte hineinzublicken. Sie sah nichts. Eine Dunkelheit, ein Nichts in einem Schatten. Sie lauschte, neigte ihren Kopf; da war kein Ton zu hören. Statt dessen existierte dort eine dumpfe Leblosigkeit, als würde irgend etwas den Schall absorbieren. Nein. Niemand war da. Es war absurd. Sie schüttelte ihren Kopf, nur einmal, und trat dann an die Stelle, von der die anderen aufgebrochen waren, tat ebenfalls den tiefen Atemzug, vollführte die Bewegungen, die beiden Schritte und den kleinen, geschmeidigen Sprung und gelangte direkt in die Nische, in die man nicht hinein sehen konnte. Stille. Fellirian war nicht mehr da.
    Morlenden lauschte. Da war nichts außer dem Schweigen der Felsen, des freien Himmels. Kein Wind säuselte um die kahlen Stämme, die über ihm aufragten. Jetzt ging auch er zu dem Spalt und blickte hinein. Er glaubte, das Ende davon wahrnehmen zu können. Jedenfalls war er nicht tief, keine Höhle. Aber als er versuchte, sich auf das Ende zu konzentrieren, von dem er glaubte, daß es da war, weigerten sich seine Augen, ein Bild zu formen. Zu dunkel, dachte er. Obwohl es sich nicht völlig wie Dunkelheit anfühlte, nicht wie das Fehlen von Licht; es war etwas unterhalb einer Schwelle. Da war noch etwas anderes. Etwas, das er nicht sehen konnte. Er zuckte mit den Schultern, richtete sich auf, schaute sich um, als sei es das letzte Mal: zum Bachbett, dem Berg, dem Himmel, den Bäumen. Dann begab auch er sich an die Stelle, vollführte die Bewegungen – der einbehaltene Atem, die Arme, die Schritte, der Sprung; er erwartete, in der dunklen Höhlung zu landen und sich seinen Zeh anzustoßen, aber als er vom Boden abhob und die Dunkelheit ihn traf, spürte er einen Augenblick gewichtslosen Schwindels, eine Mikrosekunde gestaltlosen, tobenden Chaos und blendender Energie, ein Brausen des organisierten, zerfetzten Schalls in seinen Ohren, eine Helligkeit und ein Zerren an seinem Körper, das sich in seinen Magen hineinwühlte. Und er stand.
    Morlenden hatte wie im Reflex seine Augen vor den Lichtern geschlossen. Jetzt öffnete er sie wieder. Er befand sich in einer einfachen, düsteren Kammer, deren Wände offenbar von brauner Farbe waren. Das Licht kam von überall und nirgends. Nirgends gab es eine Öffnung, es war ein vollkommener Würfel. Dicht. Die anderen hatten ihn erwartet. Die Wände warfen keinen Laut zurück; dieses Schweigen war vollkommen, das vollkommenste, das er je gehört hatte. Doch gab es unter der Stille eine unterschwellige Wahrnehmung von Energie, ungeheurer Energien, sorgfältig ausgeglichen und im Zaum gehalten.
    Er sagte: „Wo sind wir?“
    Pellandreys Antwort kam zögernd, als werde er dazu gezwungen: „Nirgends. Verhaltet euch so still ihr nur könnt und macht keinen Versuch, die Wände zu berühren. Beobachtet mich abermals und macht, was ich mache. Dies ist der schwierige Teil; doch wenn ihr die Transition erfolgreich hinter euch bringt, werdet ihr im Schiff sein. Fühlt den Widerstand und gelangt durch ihn wieder in die Realität. Jetzt paßt auf!“
    Pellandrey begab sich in die genaue Mitte der Kammer und stand still. Mit einem Minimum an vorbereitenden Handlungen sprang er plötzlich gerade hoch; ungefähr in der

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