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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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hatten ein Feuer auf der erhöhten Feuerstelle brennen lassen, und es befand sich immer noch ein vor sich hin dampfender Topf mit Geschmortem darauf. In der Nähe stand die immer gegenwärtige Teekanne. Fellirian ging zu ihrem Platz {18} und setzte sich. Morlenden füllte einen Teller mit dem Geschmorten. Kaldherman schnitt etwas Brot von einem Laib ab, und Cannialin trat hinter sie und begann ihr die Haare zu flechten.
    Fellirian, die erst jetzt gewahr wurde, wie hungrig sie war, begann sofort zu essen, wobei sie über den Löffel mit dem heißen Geschmorten blies, damit es sich abkühlte. Kaldherman legte den Brotlaib wieder auf das Brett, setzte sich wieder auf seinen Platz und lehnte sich mit einer ausladenden Bewegung zurück.
    „Du brauchst dich nicht so zu beeilen, Eliya. Wir haben alle zu Bett gebracht: die starsrith im Schuppen und den kleinen Fuchs bei den anderen Kindern.“
    „Dann wollte die Perwathwiy doch nicht reden? Peth sagte, daß sie gekommen sei, um noch an diesem Abend über etwas zu sprechen.“ Fellirian sagte dies zwischen zwei Bissen.
    Die hinter ihr stehende Cannialin antwortete; die weiche, angenehm kehlige Stimme klang ihr ins Ohr: „O nein. Sie wollte wohl reden, aber wir haben sie überzeugt, daß es besser sei, bis zum Tagesanbruch zu warten. Wir konnten ja nicht wissen, wann unsere Klandorh zurückkommen würde, und sie bestand darauf, daß du dabei sein solltest. Ich gebe zu, daß wir ihre Bequemlichkeit als Argument anführten, wenn es auch hauptsächlich für uns bequemer ist. Aber da sie ja auf den Tagesanbruch warten mußte, konnte sie mit der Offenbarung ihres Geheimnisses auch so lange warten.“
    „Hat sie irgend etwas angedeutet, was sie wollte?“ Fellirian hielt inne und hätte fast noch etwas gesagt, besann sich dann aber eines anderen. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, was sie von so weit her des Nachts zu uns führt.“
    „Und das auch noch im Regen“, sagte Kaldherman. „Aber sie hat nichts verlauten lassen. Obwohl sie es eilig hat, und eine Älteste, die es eilig hat, ist schon etwas Ungewöhnliches – besonders aus dem Libellen-Zlos.“
    „Ja, in der Tat.“ Fellirian wandte sich an Morlenden. „Wann bist du zurückgekommen, Olede?“
    „Nicht sehr lange vor dir.“
    „Bist du müde?“
    „Müde ist gar kein Ausdruck. Es ist schon etwas lästig, wenn man, so wie ich gestern abend, eine Web-Feier mitmachen muß und dann am nächsten Morgen nicht in der allerbesten Laune aufwacht.“
    Fellirian lachte in sich hinein. „Geschieht dir recht. Schließlich solltest du bei solchen Feiern amtieren und nicht teilnehmen.“
    „Ach, wer kann schon einem Wirt etwas abschlagen, der zu tief ins Glas geschaut hat?“ Morlenden lächelte zurück. Morlenden war von etwas schwererem Körperbau als Fellirian, ja als sie alle, und sein Haar war ein klein wenig dunkler und begann allmählich leichte Anzeichen von Grau aufzuweisen. Sein Gesicht war schärfer geschnitten, großflächig, voller klar abgrenzender Linien. Es war ein strenges Gesicht bei bestimmtem Licht, aber größtenteils war es auch ein Gesicht, das unter der Oberfläche von Gelassenheit, Selbstvertrauen und allgemein guter Laune beseelt war. „Nun“, fuhr er fort, „es hätte schon sehr schön sein können, wenn man einmal von einer Tatsache absieht, die aufs heftigste von allen Beteiligten abgestritten wurde, nämlich daß die Toorh schon völlig reif waren und offensichtlich mit niemandem außer sich selbst etwas anfangen konnten. Man hatte sie ganz und gar in Weiß gekleidet, wo ich, ein Fremder, auf Anhieb sagen konnte, daß sie es seit mindestens einem Monat miteinander trieben. Ich glaube, das Mädchen war schon schwanger mit dem Nerh. Und natürlich waren die Getränke das übelste Zeug, was ihr euch vorstellen könnt. Selbstgebrannt! Pfirsichweinbrand nannten sie das auch noch. Man hätte das Ganze auch einfach Mist nennen können. Es war, wie ich merkte, Maisschnaps, den sie nicht einmal anständig gekühlt hatten, mit ein paar Pfirsichsteinen unten im Krug – oder ich will ein Mensch sein!“
    An dieser Stelle warf Kaldherman ein: „Daran ist doch nichts Schlimmes. Sind doch einfach gute, ehrliche Leute. Warum so vornehm tun?“
    Morlenden sah Kaldherman schief von der Seite an. „Selbst in deiner Gegend da oben geht man nicht so weit. Aber das hier war wirklich abgelegen. Und du weißt, wie das ist in den entferntesten Gebieten; zuviel Land-wirt-schaft.“ Er zog das letzte Wort obszön

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