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Lesebuch für Katzenfreunde

Lesebuch für Katzenfreunde

Titel: Lesebuch für Katzenfreunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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Körper an meine Brust schmiegt und wohlig tief schnurrt. Morgens.
    Es ist derselbe Kater, der sich abends im Schaukelstuhl kuschelt, ein idyllisches Bild, das mir bewußt macht, daß es außer einem schlafenden Kind nur noch einen Inbegriff sinnlich wahrnehmbarer Unschuld gibt – eine schlafende Katze.
    Und im Spätsommer, ein Jahr nach seiner Ankunft, entdeckt die Frau, die gelobt hat, mich zu lieben, zu achten und zärtlich am Kinn zu kraulen, daß sie allergisch ist. Gegen Katzenhaare.
    »Was bedeutet das?« frage ich. »Müssen wir ihn weggeben?«
    »Entweder das, oder du mußt ihn jeden Morgen rasieren.«
    Eine Katze wegzugeben, ist gar nicht so einfach. Aber man lernt dabei die wahren Freunde kennen.
    Schließlich erfahren wir doch von einem möglichen Interessenten. Und sie kommt zu uns, eine attraktive junge Frau, die in einem Appartement lebt und Katzen mag. Und sie nimmt ihn, dieses hilflose, rührende kleine Geschöpf, das über Nacht in unser Haus kam und ein Jahr blieb, das seine weißen Haare auf unseren Polstermöbeln hinterließ und seine Opfer auf unsere Türschwelle legte, das mich jeden Morgen mit seinem Buckel, den Schlitzaugen und dem herzlichen, leisen Schnurren begrüßte.
    »Wird er dir nicht wenigstens ein kleines bißchen fehlen?« fragt sie, als die junge Frau mit unserem Kater davonfährt.
    »Wem – mir? Sei nicht albern. Du weißt doch, daß ich Katzen nicht ausstehen kann.«
    A.N. Wilson
    Oma Harris
    Der nichtige Tageslauf der Tierhandlung begann erneut, nachdem wir ein paar Stunden wach gewesen waren. Der Mann, der sich den Pelz auf dem Kopf mit noch mehr Fett geglättet hatte als am vorigen Tag, traf genau in dem Augenblick ein, als ich glaubte, ich müsse verhungern. Es war eine Qual zu sehen, wie er im Laden herumwatschelte, wie er nachsah, ob auch all seine Ware noch am Leben war, danach die Käfige reinigte – unter manchen Flüchen und Verwünschungen, als könne zu seiner Bequemlichkeit das Tierreich lernen, sein Futter zu verdauen, ohne daß am anderen Ende Abfallprodukte herauskämen.
    »Schaut euch bloß an, was ihr alles gemacht habt«, sagte er mißgelaunt zu den Mäusen, »wer hätte das gedacht?«
    Die verbliebenen acht Mäuse quiekten unterwürfig Entschuldigungen. Ihr Geruch und der ihrer Exkremente wehte bis zu unserem Käfig und erschien meinen hungrigen Nüstern sehr angenehm. Ich hätte an diesem Morgen gern alle acht zum Frühstück gefressen. Ich hätte auch noch den Papagei gefressen, und es hätte mich zutiefst befriedigt, ihm, ehe ich ihn fraß, die Zähne in die kreischende Kehle zu schlagen und sein törichtes »Blödmann! Blödmann!« für immer zum Schweigen zu bringen.
    »Überleg dir, mit wem du redest«, sagte der Mann zu ihm.
    Als er an unseren Käfig trat, sagte er: »Verdammter Mist. Ihr seid fast genauso schlimm. Ich hasse den Geruch von Katzendreck. Je eher ich euch los bin, desto besser. Ich hätte euch gar nicht erst kaufen sollen. Ein Pfund hab ich für euch bezahlt, fünfzig Pence für jeden. Ihr freßt mir für fünfzig Pence Trockenfutter weg, wenn ihr hier noch lange herumhockt.«
    Damit gab er uns eine Untertasse mit den wenig verlockenden Kringelchen und eine einzige Schale Wasser.
    Es kamen dann sogar mehrere Leute in den Laden und fragten nach uns, aber entweder versuchte er zuviel herauszuschlagen (er verlangte für jeden von uns fünf Pfund damals!) oder seine Art vertrieb sie. Es wurden noch ein paar Mäuse verkauft und ein Plastikbeutel mit Wasser, der zwei der trübseligsten Goldfische enthielt, die ich meiner Lebtag sah.
    Uns kaufte niemand.
    Als der Mann uns nachmittags unsere Kekse gab, sagte er: »Also ich weiß nicht, wenn das so weitergeht, werde ich euch ersäufen müssen. Im Ernst!«
    Weder mein Bruder noch ich wußten, ob das ein Scherz sein sollte.
    Wenn ich auf diese Zeit im Schaufenster zurückblicke, bin ich voller Verwunderung, mit welchem Vertrauen mein Bruder und ich annahmen, wir würden immer zusammenbleiben. Erst eine Woche zuvor war unser Wurf auseinandergerissen und von unserer Mutter getrennt worden. Aber an die grausame, endgültige Trennung habe ich nie geglaubt. Es war mein Bruder, der nach der Mittagsmahlzeit davon anfing. »Wenn man dich zuerst holt, kommst du hoffentlich in ein anständiges Haus.«
    »Was?«
    »Begreif doch, wenn jemand reinkommt und dich mitnimmt, ehe mich jemand holt«, sagte er.
    »Glaubst du, daß das passieren wird?« fragte ich.
    »Jeder von uns kann der erste sein«, sagte

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