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Letale Dosis

Letale Dosis

Titel: Letale Dosis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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dort gepredigt wurde, sondern weil Sie einen Plan hatten. Und dieser Plan ist aufgegangen. Sie haben ihn in aller Konsequenz zu Ende geführt. Alle Achtung.«
    Sabine Reich grinste überheblich. »Hypothesen, Frau Durant. Oder sollte ich sagen, Spekulationen? Wo ist Ihr Beweis?«
    »Unter Umständen hier«, sagte die Kommissarin und zog den Durchsuchungsbefehl aus ihrer Tasche. »Wir werden sowohl Ihr Haus als auch Ihre Praxis durchsuchen. Wir werden alles auf den Kopf stellen, und ich garantiere Ihnen, wir finden etwas. Sie können uns das natürlich auch ersparen, indem Sie sich kooperativ zeigen …«
    »Sie spinnen ja! Sie spinnen wirklich! Aber bitte, suchen Sie ruhig.« Sie griff nach ihrer Handtasche, Julia Durant sagte: »Nichts anfassen. Ein paar von meinen Kollegen werden gleich reinkommen und eine Durchsuchung vornehmen. Die andern warten schon vor Ihrem Haus. Ich brauche nur kurz anzurufen. Wenn Sie mir jetzt bitte Ihre Handtasche geben wollen«, sagte sie und streckte die Hand aus.
    »Was wollen Sie mit meiner Handtasche? Ich wollte mir nur einen Lippenstift rausholen.«
    »Das können Sie gleich, nachdem ich die Tasche untersucht habe. Wenn ich bitten darf!«
    Sabine Reichs Gesichtsausdruck wurde mit einem Mal zu Stein. Sie zögerte, hielt die Tasche fest umklammert, schluckte schwer. Schließlich gab sie nach, als Durant sie mit entschlossenem Blick ansah.
    »Hier«, sagte Sabine Reich und reichte der Kommissarin widerwillig die Tasche.
    »Ich rufe jetzt meine Kollegen.« Sie nahm das Funkgerät, gab den Einsatzbefehl. Einige Sekunden später standen fünf Beamte im Raum, die Kommissarin gab die Anweisungen für die Durchsuchung.
    Sabine Reich saß starr auf dem Schreibtisch und beobachtete wie gebannt das Treiben um sich. Julia Durant öffnete die Handtasche, schüttete den Inhalt auf den Boden.
    »Da schau einer an, Sie rauchen ja! Ich denke, Rauchen ist in der Kirche verboten?«
    »Kann ich eine haben?« fragte Sabine Reich leise.
    »Bitte, ich habe nichts dagegen.« Sie gab ihr die Zigarettenschachtel, Sabine Reich zündete sich eine Davidoff an.
    Die Kommissarin hob einen in ein Taschentuch eingewickelten Gegenstand vom Boden auf. Sie entfernte das Taschentuch, hielt eine kleine Plastiktüte in der Hand. Sie sah Sabine Reich wortlos an, hielt den Gegenstand hoch. »Was ist das?« fragte sie.
    »Eine Spritze, das sehen Sie doch«, erwiderte die Psychologin mit gespielt gelangweilter Stimme.
    »Und wofür haben Sie die gebraucht? Für Fink?«
    »Sie haben doch Labors. Lassen Sie sie untersuchen.«
    »Das werden wir, darauf können Sie sich verlassen.« Die Kommissarin stand auf, stellte sich direkt vor Sabine Reich. »Frau Reich, ich muß Sie leider wegen dringenden Mordverdachts festnehmen. Wenn Sie mich bitte zu meinem Wagen begleiten wollen.«
    »Kann ich meinen Anwalt sprechen?« fragte sie mit tonloser Stimme.
    »Sie können ihn vom Präsidium aus anrufen. Im übrigen möchte ich Sie über Ihre Rechte aufklären. Sie haben das Recht zu schweigen; alles, was Sie sagen, kann jedoch gegen Sie verwendet werden. Und natürlich haben Sie das Recht, einen Anwalt zu Rate zu ziehen.«
    »Können wir unterwegs anhalten? Ich möchte mich nur noch mit Zigaretten eindecken. Ich schätze, es wird eine lange Nacht.«
    »In Ordnung. Wenn Sie mir Geld geben, besorge ich die Zigaretten für Sie.«
    »Danke. Ach, übrigens, sparen Sie sich die Durchsuchung, ich weiß, wann ich verloren habe«, sagte sie mit einem traurigen Lächeln. »Tja, ich war tatsächlich der Meinung, niemand würde je hinter meinen scheinbar so perfekten Plan kommen. So kann man sich täuschen. C’est la vie. Hätte ich nur diese verdammte Spritze gleich gestern abend entsorgt. Mein Fehler. Gehen wir.«
    Im Auto sagte sie: »Eine Bitte hätte ich noch – könnten wir noch einmal kurz zu meinem Haus fahren?«
    »Warum?« fragte Durant, Hellmer schüttelte den Kopf.
    »Ich möchte noch einmal meinen Garten sehen. Es wird eine Ewigkeit dauern, bis …« Sie senkte den Kopf, ein paar Tränen liefen über ihr Gesicht.
    »Einverstanden. Aber nur ein paar Minuten. Und keine Tricks.«
    »Keine Angst, ich laufe Ihnen nicht davon. Sie können mir ja Handschellen anlegen.«
    Julia Durant dachte kurz an Werner Petrol, wollte schon eine zynische Bemerkung wegen der Handschellen machen, ließ es dann aber doch. Sie hielten vor dem Haus, Durant und Hellmer nahmen Sabine Reich in die Mitte. Die Sonne schien, das Thermometer zeigte knapp über zwanzig

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