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Letzte Worte

Letzte Worte

Titel: Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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speziellen Bedürfnissen mehr Mitleid zu haben, aber dieser Hund bellte sich die Kehle aus dem Leib, und Mrs Barnes versuchte zu schlafen… «
    » Ich leide schrecklich an Schlaflosigkeit « , warf die alte Frau dazwischen.
    » Schätze, mir sind einfach die Nerven durchgegangen. Ich ging rüber, um ihm zu sagen, er solle den Hund beruhigen, und er meinte, das könnte er nicht, und ich sagte, ich würde die Hundefänger anrufen und die würden ihn dann wirklich still machen. Wie in totenstill. « Es schien ihr peinlich zu sein. » Als Nächstes höre ich dann dieses laute Geräusch. Ich schaue zum Fenster hinaus, und da splitterte es. Sie können ja sehen, dass ich Klebeband darübergeklebt habe. « Will blickte zum Haus. Das Glas des Fensters hatte einen krummen, silbernen Streifen Klebeband am unteren Rand. » Das stand nicht im Bericht. «
    Mrs Barnes übernahm wieder. » Wir hatten Glück, dass sie Carl Phillips schickten. Ich habe ihn in der fünften Klasse unterrichtet. « Sie drückte sich die Hand auf die Brust. » Wir waren alle der Meinung, dass wir das mit Gordon klären sollten, sobald er aus Florida zurück wäre. «
    Will fragte die Schwester: » Sie sind jeden Abend hier? Auch am Sonntagabend und gestern Abend? «
    » Ja. Ich war in den letzten drei Tagen ständig bei Mrs Barnes. Ihre neuen Medikamente machen ihr schreckliche Probleme mit der Schlaflosigkeit. «
    » Das stimmt « , pflichtete die Frau ihr bei. » Ich kann nicht mal die Augen schließen. «
    » Haben Sie gesehen, dass drüben im Haus irgendwas vorgefallen ist? Dass Autos kamen und wieder wegfuhren? Hat Tommy für irgendwas seinen Roller benutzt? «
    » Das Schlafzimmer ist hinten im Haus « , erklärte Darla. » Wir waren die ganze Nacht dahinten, weil es näher zur Toilette ist. «
    » Darla, bitte « , sagte Mrs Barnes scharf. » Das müssen die Leute doch nicht wissen. «
    » Kannten Sie beide Allison Spooner?«, fragte Lena. »Sie wohnte gegenüber in Tommys Haus. «
    Nun wurden sie beide vorsichtiger. Darla antwortete: » Ich habe sie hin und wieder gesehen. «
    » Auch ihren Freund? «
    » Manchmal. «
    » Kennen Sie seinen Namen? «
    Darla schüttelte den Kopf. » Er kam und ging. Manchmal hörte ich sie schreien. Streiten. Schien mir ein ziemlich aufbrausender Typ zu sein. «
    Wills Erfahrung nach neigten Lehrer dazu, schnell, aber präzise über Leute zu urteilen. » Was ist mit Ihnen, Mrs Barnes? «, fragte er.
    » Ich habe ihn ein- oder zweimal gesehen « , erwiderte sie.
    » Haben Sie ihn je mit Allison streiten hören? «
    Sie legte sich die Finger ans Ohr. » Ich höre nicht sehr gut. «
    Will hatte den Eindruck, dass sie untypisch höflich war, da sie den Hund mit Sicherheit bellen gehört hatte. Natürlich wollten die meisten Menschen nicht schlecht über Tote sprechen. Er war sich sicher: Mrs Barnes hätte noch in der letzten Woche viel über Allison Spooner zu sagen gehabt. » Haben Sie in letzter Zeit ihr Auto in der Einfahrt gesehen? «
    » Gordon hatte sie gebeten, auf der Straße zu parken, weil es Öl verlor « , sagte Mrs Barnes. » Ich habe es schon eine ganze Weile nicht mehr dort gesehen. Auf jeden Fall nicht dieses Wochenende. «
    » Ich auch nicht « , bestätigte Darla.
    » Was ist mit dem Auto ihres Freunds? Haben Sie gesehen, was für einen Wagen er fuhr? «
    Beide Frauen schüttelten den Kopf. Wieder war es Darla, die antwortete: » Ich bin bei so was nicht sehr gut. Es war ein Kombi. Grün oder blau. Ich weiß, das hilft Ihnen nicht wirklich weiter. «
    » Gab es sonst noch Bekannte, die Allison besuchten? Männer oder Frauen? «
    » Nur dieser eine Freund«, sagte Darla. »Er war ein glupschäugiger, kleiner Kerl. «
    Will spürte einen Regentropfen auf dem Kopf. » Haben Sie je mit ihm gesprochen? «
    » Nein, aber einen Loser erkenne ich schon aus einer Meile Entfernung. « Sie lachte überraschend derb auf. » Ich bin in meinem Leben genug davon begegnet. «
    » Die Sache ist die « , sagte jetzt Mrs Barnes. » Tommy hat diesem Mädchen nichts getan. « Sie starrte Lena böse an. » Und Sie wissen das. «
    » Ja, das weiß ich «, sagte Lena.
    Darauf fiel ihr nichts mehr ein. Sie schaute zu der Schwester. » Ich glaube, ich sollte jetzt gehen. «
    » Mrs Barnes… «, hob Will an.
    Sie schnitt ihm das Wort ab. » Mein Sohn ist Anwalt. Falls Sie noch weitere Fragen an mich haben, sollten Sie sich an ihn wenden. Kommen Sie, Darla. Meine Sendung fängt gleich an. «
    Damit drehte sie das Laufgestell

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