Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet
irgendwo verstecken?«, fragte ich atemlos.
»Ja. Kommt schnell!«, antwortete er und lief voraus.
»Hier herunter«, zischte der Professor und ich wäre beinahe in ein Loch gefallen, das sich vor uns im Boden öffnete. Ich beugte mich hinab und ertastete eine Luke aus Holz, mit der man das Loch zuklappen konnte. Als wir alle hinuntergesprungen waren, zog der Professor den Lukendeckel zu. Dann knipste er die Taschenlampe wieder an. Wir hockten in einem engen, niedrigen Raum. Wie gut, dass niemand von uns Platzangst hatte. Derjenige wäre jetzt verloren gewesen.
Plötzlich bebte der Lukendeckel unter hunderten von rennenden und hüpfenden Füßen. Die Meute war genau über uns. Wir hielten die Luft an und hofften, nicht entdeckt zu werden.
»Ich weiß, dass ihr hier seid«, dröhnte plötzlich eine dunkle Stimme durch den kleinen Raum. Erschrocken schauten wir uns um. Woher kam die Stimme?
»Hier muss es irgendwo einen Lautsprecher geben. Was geht hier vor?«, fragte die Prinzessin.
Wir starrten alle drei den Professor an: Er hatte uns reingelegt! Er hatte uns hierher gelockt, in ein kleines Erdloch in einem unterirdischen, halb verfallenen Gewölbe, von dem niemand wusste. Aber warum hatte er das getan? Wir waren doch sowieso schon seine Gefangenen gewesen.
›Er ist verrückt‹, dachte ich. ›Er ist einfach völlig durchgeknallt und nichts, was er tut, macht irgendeinen Sinn.‹
Wir mussten unbedingt von hier verschwinden. Sofort.
»Es ist wohl an der Zeit, dass ich euch die Wahrheit sage«, begann der Professor.
»Also doch!«, rief ich. »Sie haben uns die ganze Zeit etwas verschwiegen.«
»Erzählen Sie uns das später«, sagte Sandro. »Jetzt sollten wir unbedingt hier weg.«
»Das habe ich auch gerade gedacht«, sagte die Prinzessin, stand auf und streckte die Hand nach dem Griff an der Luke aus.
»Wartet!«, rief der Professor. Seine Stimme überschlug sich fast. »Ihr müsst mir erst zuhören. Konzentriert euch auf meine Worte, damit ihr seine Stimme nicht hört«, beschwor er uns. »Ich hatte gehofft, es gäbe ihn nicht mehr. Aber er ist noch da und er hat gewaltige Kräfte. Er manipuliert uns und wenn wir nicht dagegen ankämpfen, wird er gewinnen. Und das wäre schrecklich.«
»Wer denn, verrumpelter Ömmler! Jetzt sagen Sie uns doch endlich, was hier los ist!«, rief die Prinzessin und holte tief Luft.
Der Sauerstoff in dem Erdloch wurde langsam aber sicher knapp. Lange konnten wir uns hier sowieso nicht mehr verstecken. Trotzdem hockten wir uns erst einmal wieder hin und hörten dem Professor zu.
»In dem Biotechnischen Institut in Amerika … da …«
»Was war denn da?«, drängte Sandro den Professor, der mit sich zu ringen schien. »Jetzt sagen Sie es doch einfach!«, forderte die Prinzessin ihn auf.
»Wir experimentierten nicht nur mit Kühen und Ratten, sondern mit noch einem anderen Wesen. Archäologen hatten in Mittelamerika ganz ungewöhnliche Dinosaurierknochen ausgegraben und aus denen … Unsere Neugier war einfach zu groß«, sagte der Professor und klang irgendwie trotzig.
Ich hatte genug gehört.
»Der Monsterlurch! Sie klonten den Monsterlurch, nicht wahr?«, schrie ich und hustete. Ich sprang auf und wollte die Klappe öffnen. Ich wollte nur noch aus diesem Loch heraus. Auf eine weitere Begegnung mit diesem ekelhaften Lurch-Klon konnte ich verzichten. Aber der Professor hielt mich fest.
»Nicht! Er ist sehr gefährlich. Er kann in eure Köpfe eindringen und euch seine Gedanken denken und seine Gefühle fühlen lassen.«
»Das ist ja gruselig«, sagte ich.
»Das ist gefährlicher als jede andere Waffe«, sagte Sandro.
»Er will, dass wir herauskommen. Ich kann ihn in meinem Kopf hören«, jammerte die Prinzessin und hielt sich die Ohren zu.
»Warum kann uns ein Lurch manipulieren?«, fragte Sandro.
»Er ist nicht einfach nur ein großer Lurch. Er nennt sich Hunabku Kaudata und behauptet, ein Gott zu sein.«
»Grünwarziger Schimmelekling«, flüsterte die Prinzessin. »Das ist albern«, sagte Sandro. »Hunabku ist der Hochgott der Mayas und Kaudata heißt einfach nur Schwanzlurch.«
»Kaudata ist nicht albern. Ihr dürft ihn nicht unterschätzen. Seine Kraft ist übermächtig, glaubt mir. Er brachte mich dazu, dass ich der Herrscher der Welt werden wollte. Wir entwickelten gemeinsam den Plan für all dieses hier.«
»Und auf einmal wollen Sie nicht mehr Herrscher der Welt werden? Jetzt, wo der Plan fast gelungen ist?«, fragte die Prinzessin
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