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Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet

Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet

Titel: Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Herden
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ja wirklich unglaublich. Ich muss schlafgewandelt sein«, murmelte der Professor erschüttert.
    Dann stieß er einen gellenden Pfiff aus. Wahrscheinlich erwartete er, dass die Ratten und Lurche sofort erschienen. Doch keines der Tiere ließ sich blicken. Der Professor pfiff noch einmal, aber auf dem Gang blieb es mucksmäuschenstill.
    »Das gibt es doch nicht«, flüsterte Professor Kolossos in seinen Bart.
    Er blieb eine ganze Zeit lang an den Gitterstäben stehen und pfiff immer mal wieder den Gang hinaus. Aber nichts geschah. Irgendwann gab Professor Kolossos auf und setzte sich zu uns auf das Bett. Er schaute unglücklich zwischen uns hin und her. Wir hatten ihn gespannt beobachtet und dabei beinahe unseren Hunger und Durst vergessen. Aber jetzt griff die Prinzessin gierig nach einer Tasse Tee.
    »Stopp!«, rief Sandro.
    Die Prinzessin seufzte tief und zog ihre Hand wieder zurück.
    »Herr Professor«, fragte ich, »was ist hier los?«
    Professor Kolossos ließ den Kopf hängen. »Ich kann mir das alles nicht erklären. Ich war gestern Abend sehr erschöpft und bin frühzeitig zu Bett gegangen. Aufgewacht bin ich dann hier bei euch.«
    »Wie lange haben Sie uns gestern beobachtet und unser Gespräch belauscht?«, fragte ich.
    »Gar nicht«, antwortete er leise. »Ehrlich gesagt, hatte ich genug von euch, nachdem ihr mich überlistet und gefangen genommen hattet. Außerdem hatte ich Kopfschmerzen, weil mir jemand eine Kanne Tee auf den Kopf gehauen hatte.« Der Professor warf Sandro einen wütenden Blick zu.
    Wir schauten uns an. Ganz deutlich hatten wir am Abend in unserer Zelle die Kamera sirren gehört. Irgendjemand hatte sie bedient und uns beobachtet und belauscht. Aber wer?
    »Kann es sein, dass die Ratten und die Lurche das Kommando übernommen haben?«, fragte Sandro den Professor.
    »Nein, dafür sind sie nicht intelligent genug.«
    »Es könnte doch bei Ihren Experimenten etwas Unvorhergesehenes passiert sein«, sagte die Prinzessin. »Vielleicht sind nicht nur die Leiber der Lurche gewachsen, sondern auch ihre Gehirne? Vielleicht sind sie jetzt furchtbar klug. Immerhin hielten sie im Aquarium eine Versammlung ab.«
    »Oder die Rattenmänner und die Lurchfrau. Was ist mit denen?«, fragte ich. »Nein, nein … das kann alles nicht sein«, sagte der Professor unwillig.
    »Wieso sind Sie da so sicher? Professor Kolossos, haben Sie uns gestern wirklich alles erzählt?«, fragte Sandro und guckte dem Professor tief in die Augen. »Wir glauben, dass Sie uns etwas verschweigen.«
    Doch der Professor schüttelte wieder den Kopf. »Ich habe nichts verschwiegen«, behauptete er. »Sie lügen«, sagte ich bestimmt. »Hier unten gibt es noch jemanden und Sie wissen, wer oder was das ist.« Sandro und die Prinzessin starrten mich mit großen Augen an.
    »Wie meinst du das?«, fragte die Prinzessin.
    »Das kann uns Professor Kolossos viel besser erklären«, sagte ich und wir drei schauten ihn fragend an. »Jetzt erzählen Sie schon!«, drängte die Prinzessin. In diesem Moment ging das Licht aus und wir saßen im Dunkeln. »Was ist denn jetzt schon wieder? Es ist doch noch gar nicht Abend«, wunderte ich mich. »Der Generator!«, rief der Professor. »Warum hat er den Generator zerstört? Das macht doch keinen Sinn.«
    »Wer … wer hat den Generator zerstört? Ist hier unten tatsächlich noch jemand?«, fragte Sandro. Doch der Professor war aufgesprungen und antwortete nicht.
    »Es gibt also keinen Strom mehr!«, rief ich.
    »Richtig«, sagte der Professor. »Das bedeutet, dass die Lichter nicht mehr funktionieren. Das Überwachungssystem ist ausgefallen …«
    »Und das Belüftungssystem ist auch lahmgelegt, oder?«, fragte ich und bekam sofort keine Luft mehr. »Heißt das, wir sitzen hier gefangen und müssen elendig ersticken?«, flüsterte die Prinzessin.
    »Nein«, sagte der Professor und ich hörte, dass er zu den Gitterstäben trat. »Der automatische Schließmechanismus der Türen ist nämlich auch ausgeschaltet.« Dann öffnete er das Gittertor. Es quietschte unheimlich in der Stille.
    »Kommt, Kinder! Wir müssen hier weg. Und wir müssen uns beeilen«, drängte der Professor. Ich dachte nur: Wenn die Schließmechanismen der Türen nicht mehr funktionierten, dann war doch auch die Tür zum Gewölbe offen. Oder?
    Wir konnten überhaupt nichts sehen. Viel zu langsam tasteten wir uns den stockdunklen Gang entlang. Irgendwann blieb der Professor stehen.
    »So, hier in der Wand ist mein Notfallkasten«, sagte

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