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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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damit, einander in die Augen zu sehen. Aber angesichts der Stromschnellen, die sie nun umschiffen mußten, sah Sachs zu Boden.
    Worum ging das alles?
    Als sie aufsah und bemerkte, daß ihre Worte nicht angekommen waren, sagte sie: »Ich weiß, was Sie für sie empfinden. Und sie, sie gibt es zwar nicht zu, aber ich weiß, was sie für Sie empfindet.«
    »Wer?«
    »Sie wissen, wen ich meine. Percey Clay. Sie denken, sie ist Witwe und will jetzt niemanden in ihrem Leben. Aber... Sie haben doch gehört, was Talbot gesagt hat -Carney hatte eine Geliebte. Eine Frau aus dem Büro. Und Percey wußte Bescheid. Sie sind zusammengeblieben, weil sie Freunde waren. Und wegen der Firma.«
    »Ich habe nie...«
    »Tun Sie es, Rhyme. Kommen Sie. Ich meine es ernst. Sie glauben, daß es nicht klappen kann. Aber Ihre Situation macht ihr nichts aus. Zum Teufel, denken Sie an das, was sie gestern gesagt hat. Sie hatte recht - Sie beide sind einander wirklich ähnlich.«
    Es gibt Augenblicke, da muß man einfach seine Hände heben und sie frustriert in den Schoß fallen lassen. Rhyme mußte es dabei bewenden lassen, den Kopf in sein luxuriöses Daunenkissen zu graben. »Sachs, wie, um Himmels willen, kommen Sie auf solche Ideen?«
    »Ach, bitte. Es ist so offensichtlich. Ich habe gesehen, wie Sie sich verhalten haben, seit sie aufgetaucht ist. Wie Sie sie ansehen. Wie besessen Sie davon waren, sie zu retten. Ich weiß, was los ist.«
    »Was ist los?«
    »Sie ist wie Claire Trilling, die Frau, die Sie vor ein paar Jahren verlassen hat. So jemanden wollen Sie.«
    Oh... Er nickte. Also das war es.
    Er lächelte. Sagte: »Sicher, Sachs, ich habe in den vergangenen Tagen viel an Claire gedacht. Ich habe gelogen, als ich sagte, daß ich es nicht tat.«
    »Jedesmal wenn Sie sie erwähnen, ist es offensichtlich, daß Sie sie noch immer lieben. Ich weiß, daß Claire Sie nach dem Unfall nicht wiedergesehen hat. Mir wurde klar, daß dieses Kapitel für Sie noch nicht abgeschlossen ist. So wie es mir mit Nick ging, nachdem er mich verlassen hatte. Dann trafen Sie Percey, und sie erinnerte Sie wieder an Claire. Ihnen wurde klar, daß Sie wieder mit jemandem Zusammensein könnten. Mit ihr, meine ich. Nicht... nicht mit mir. Hey, so ist das Leben.«
    »Sachs«, begann er, »auf Percey hätten Sie nicht eifersüchtig sein müssen. Sie war es nicht, die Sie letzte Nacht aus meinem Bett vertrieben hat.«
    »Nicht?«
    »Es war der Tänzer.«
    Sie goß noch einen Schluck Wein in ihr Glas. Sie schwenkte es und starrte in die helle Flüssigkeit. »Ich verstehe nicht.«
    »Letzte Nacht?« Er seufzte. »Ich mußte eine Grenze zwischen uns ziehen, Sachs. Ich bin Ihnen schon für mein eigenes Wohl viel zu nahe. Wenn wir weiter zusammenarbeiten wollen, muß ich diese Grenze aufrechterhalten. Sehen Sie das nicht ein? Ich kann Ihnen nicht nahe sein, nicht so nahe, und Sie dann in gefährliche Situationen schicken. Ich kann das nicht wieder geschehen lassen.«
    »Wieder?« Sie runzelte die Stirn, dann breitete sich auf ihrem Gesicht Begreifen aus.
    Ah, das ist meine Amelia, dachte er. Eine gute Kriminalistin. Eine exzellente Schützin. Und sie ist schnell wie ein Fuchs.
    »Oh, nein, Lincoln, Claire war...«
    Er nickte. »Sie war die Technikerin, die ich nach dem Anschlag des Tänzers vor fünf Jahren beauftragte, den Tatort in der Wall Street zu untersuchen. Sie war es, die in den Papierkorb griff und dadurch die Bombe zündete.«
    Und das war der Grund, warum er von diesem Mann so besessen gewesen war. Warum er - was untypisch für ihn war - unbedingt den Mörder persönlich befragen wollte. Er wollte den Mann fassen, der seine Geliebte getötet hatte. Wollte alles über ihn wissen.
    Es war Rache, unverhüllte Rache. Als Lon Sellitto - der über Claire Bescheid wußte - gefragt hatte, ob es nicht besser für Percey und Hale wäre, die Stadt zu verlassen, hatte er eigentlich gefragt, ob nicht Rhymes Gefühle den Fall zu sehr beeinflußten.
    Nun ja, das taten sie. Aber Lincoln Rhyme war trotz der umfassenden Stockung in seinem gegenwärtigen Leben ebensosehr ein Jäger wie die Falken auf seinem Fensterbrett. Wie jeder Kriminalist.
    Und wenn er erst einmal die Witterung seiner Beute aufgenommen hatte, war er nicht mehr aufzuhalten.
    »Also, so ist das, Sachs. Es hatte nichts mit Percey zu tun. Und sosehr ich mir auch wünschte, daß Sie die Nacht mit mir verbracht hätten -und jede weitere Nacht -, ich kann es nicht riskieren, Sie noch mehr zu lieben, als ich es schon

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