Level 4 Kids 02 - Apollo 11 im Fussballfieber
Lachmann und die drei anderen so schnell verschwunden waren.
Svenja berichtete, wie die vier Jungs das Restaurant betreten, zur anderen Seite aber sofort wieder verlassen hatten. Sie hatte dann dort gestanden und nicht gewusst, was sie hätte tun sollen: den vieren folgen oder auf Minni, ihren Bruder und Kio warten. Svenja ließ ihre Schultern zucken. Wofür sie sich entschieden hatte, war ja offensichtlich.
Minni zog ihre Mundwinkel nach unten. Siewaren so dicht dran und nun war alles vergebens.
»Nicht ganz!«, widersprach Svenja. »Ich habe noch gesehen, wie Lutz Lachmann von jedem der drei einen Umschlag bekommen hat.«
»Einen Umschlag?«, stieß Herr Dickmann aus. »Mensch, da war bestimmt das Bestechungsgeld drinnen!«
Das war auch Svenjas erste Vermutung. Andererseits: Weshalb sollte jemand den Schiedsrichter bestechen, der keinerlei Interesse an dem Sieg von Herrn Dickmanns Mannschaft haben konnte?
»Oder kanntet ihr einen der drei?«, fragte Svenja.
Herr Dickmann und Kio schüttelten den Kopf. Keiner hatte je einen der drei jemals gesehen.
»Eben!«, sagte Svenja. »Die haben doch mit eurer Mannschaft nichts zu tun. Weshalb also sollten sie den Schiedsrichter bestechen?«
»Wahnsinn!«
, rief Herr Dickmann plötzlich und schlug sich mit der Hand vor die Stirn. »Aber natürlich! Das ist es!«
Minni betrachtete ihren Bruder mit zusammengekniffenen Augen. »Haste Fieber?«
»Wahnsinn!«
, wiederholte Herr Dickmann.
»Was ist Wahnsinn?«, setzte Minni ungeduldig nach.
»Alles oder Nichts!«
, antwortete Herr Dickmann. »Toronto!«
»Hä?«, machte Svenja.
»Seine Diät schlägt ihm aufs Hirn!«, glaubte Minni. »Aber ich spendiere dir trotzdem keinenWhopper. Nur damit das klar ist. Wenn du durchdrehst, ist das allein deine Sache!«
»Die Namen!«, rief Herr Dickmann in den Himmel hinein.
»
Wahnsinn, Alles oder Nichts
und
Toronto.
Das sind die Namen der drei, wetten?«
Minni schraubte sich den Zeigefinger gegen die Stirn. »Ja, klar! Aber sonst geht es dir gut, oder?«
»Mir geht es blendend!«, behauptete HerrDickmann und erzählte den anderen, was er auf der Internetseite entdeckt hatte, auf der man die Wetteinsätze nachsehen konnte. Drei Schüler hatten ungewöhnlich viel Geld auf den Sieg seiner Mannschaft gesetzt:
Toronto, Alles oder Nichts
und
Wahnsinn.
Sie konnten deshalb so viel Geld setzen, weil sie sich des Siegs sicher waren.
»Denn Lutz Lachmann, der Schiedsrichter, sorgt dafür und kassiert hinterher seinen Anteil vom Wettgewinn. Natürlich!«, begriff Kio. »Das ergibt Sinn!«
»Das ist ja noch schlimmer als Bestechung«, fand Minni, was Herr Dickmann nicht verstand.
»Ist doch klar!«, sagte Minni. »Bestechung wäre schlimm, würde aber nur eure Mannschaft betreffen, weil einer von euch Geld gezahlt hätte, um unbedingt zu gewinnen. Aber bei erschummelten Wetteinsätzen sind alle Spiele betroffen!«
»Zumindest alle, die Lutz Lachmann pfeift!«, präzisierte Svenja.
»Aber das zu beweisen wird ja noch schwerer, als das bei einer Bestechung der Fall wäre. Niemandkann einem verbieten, bei unserer Mannschaft auf Sieg zu setzen. Und es ist auch nicht verboten, jemandem Geld in einem Umschlag zu schenken. Selbst wenn wir sie bei der Geldübergabe stellen würden, könnten wir nicht nachweisen, dass es sich um Geld aus den Wettgewinnen handelt, und noch weniger, dass der Wettgewinn erschummelt worden ist.«
»Es sei denn …«, murmelte Herr Dickmann.
Minni lächelte ihn an. »Ich glaube, wir haben die gleiche Idee, Bruderherz!«
Herr Dickmann grinste zurück. »Also, dann los!«
»Was habt ihr vor?«, fragte Kio.
»Was wohl?«, antwortete Herr Dickmann. »Wir gehen wetten, was sonst?«
Der Plan
D er Plan von Minni und Herrn Dickmann war ebenso einfach wie genial. Svenja sollte genauso wie die drei Jungs eine erhebliche Summe auf den Sieg von Herrn Dickmanns Mannschaft setzen und über den Schiedsrichter Lutz Lachmann absichern, dass die Wette tatsächlich aufging. In dem Moment, in dem Lutz Lachmann sich seinen Anteil holen wollte, würden sie zuschlagen. Svenja konnte als Zeugin aussagen und zusätzlich hatte Kio die Idee beigesteuert, Svenja bei der Geldübergabe zu verkabeln, um ein Geständnis von Lutz Lachmann auf Kassette aufzunehmen.
Soweit also der Plan. Aber wie sollte man ihn praktisch umsetzen? Erstens wussten sie nicht, ob Lutz Lachmann auch das zweite Spiel vonHerrn Dickmanns Mannschaft pfeifen würde. Und selbst wenn er das tat, wie sollten sie mit
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