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Level 4 Kids 03 - Die verraeterische Datenspur

Level 4 Kids 03 - Die verraeterische Datenspur

Titel: Level 4 Kids 03 - Die verraeterische Datenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlüter
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Weglaufen war es jetzt allerdings zu spät. Herr Dickmann war ja noch immer außer Atem durch das Treppensteigen. Niemals würde er jetzt vor dem mächtigen Piraten fliehen können.
    »Was wollt ihr hier?« Die Frage des Seeräuberriesen donnerte durch den Flur. Es hätte Herrn Dickmann nicht gewundert, wenn der ganze Container durch die Druckwelle der Stimme in sich zusammengefallen wäre.
    »Wir möchten Marie-Louise sprechen!«, sagte Kio, weil er keinen Grund sah, sich mit einem Riesen nicht vernünftig unterhalten zu können.
    Und Minni schien Seeräuber für vertrauenswürdig zu halten. Denn sie sagte: »Sie hat unsere Kekse gestohlen!«
    Das war das Ende! Herr Dickmann war ganz sicher. So konnte man nicht mit Piratendieben reden. Wieso wusste Minni das nicht? War sie lebensmüde?
    »Gestohlen?«, fragte die raue Stimme des Seeräuberkönigs nach.
    Na bitte!, dachte Herr Dickmann. Da hatten sie den Salat! Nichts mehr zu machen. Ihr Leben war keinen Pfifferling mehr wert!
    Der Häuptling der Piraten rief nach Marie-Louise, die sofort hinter seinem massigen Körper auftauchte. Vermutlich wollte der Piratenbossdem Mädchen zeigen, wie man mit Detektiven umging. Vor ihren Augen würde er Herrn Dickmann, Minni und Kio zu Hackfleisch verarbeiten.
    »Haben Sie Mitleid!«, rief Herr Dickmann. Er wusste selbst nicht, woher er den Mut dazu aufbrachte.
    Der Pirat sah Herrn Dickmann tief in die Augen: »Das ist sehr nett von dir, dass du Mitgefühl zeigst!«
    Herr Dickmann traute seinen Ohren nicht. Von welchem Mitgefühl sprach der Piratenboss?
    »Aber dennoch müssen wir die Sache klären!«, brummte der Pirat.
    Er legte seine behaarte Pranke an Marie-Louises Hinterkopf und schob das Mädchen sanft vor sich.

    »Also?«, fragte er.
    Marie-Louise nickte schüchtern.
    »Es tut mir leid!«, piepste sie.
    Herr Dickmann steckte seine rechte Hand heimlich in die hintere Gesäßtasche und kniff sich in den Po, um zu prüfen, ob er träumte. Der Pirat hatte nicht vor, sie zu zerfleischen?
    »Marie-Louise ist erst seit Kurzem bei uns«, erklärte der Mann.
    Herr Dickmann unterbrach ihn: »Bei den Piraten?«
    Am liebsten hätte er sich auf die Zunge gebissen. Wie konnte er so vorlaut sein, wo doch sein Leben ohnehin nur noch an einem seidenen Faden hing?
    »Piraten?«, brummte der Mann verwundert. »Was denn für Piraten?«
    »Öh . . .«, stotterte Herr Dickmann.
    Minni, Kio und Herr Dickmann starrten den großen, stämmigen Mann mit dem Vollbart und dem Ohrring an, der plötzlich laut zu lachen anfing.
    Auch Marie-Louise musste lachen.
    Herr Dickmann wusste wirklich nicht, was es da zu lachen gab. Vermutlich war das der Piratenhumor.Bevor sie über ihre Opfer herfielen, machten sie sich noch einmal richtig über sie lustig.
    »Du hältst mich für einen Piraten?«, fragte der Mann und sein Lachen schepperte ganz fürchterlich. »Das muss ich meinen Kindern erzählen. Die wünschten sich, ich wäre einer.«
    »Was sind Sie dann?«, fragte Kio. Ein Riese war der Mann auf jeden Fall. Das war ja nicht zu übersehen.
    »Ich bin Werner!«, dröhnte der Mann. »Früher Kapitän.«
    Minni hatte es ja gewusst: ein Seeräuber!
    »Dann umgeschult auf Sozialpädagoge und nun leite ich diese Unterkunft hier, die vor Kurzem eingerichtet wurde.«
    »Sie sind der Leiter dieses Heimes?«, fragte Kio noch einmal nach.
    Marie-Louise nickte.
    Der Seeräuber-Riesen-Pädagogen-Heimleiter nickte ebenfalls und sah das Mädchen ernst an. Beide wussten: Die Sache mit dem Diebstahl war noch nicht ausgestanden.
    »Ich habe Geburtstag«, begann Marie-Louise mit zittriger Stimme zu erzählen. Sie hielt zwei Finger in die Höhe. »Tag nach morgen. Ich einlade alle Kinder in Heim. Aber ich nicht habe Geld.«
    »Kein Geld zu haben, ist noch lange kein Grund, andere Kinder zu bestehlen«, dröhnte der einstige Kapitän dazwischen. Diese Regel galt überall.
    Marie-Louise nickte schuldbewusst.
    Minni konnte natürlich wieder einmal ihre Klappe nicht halten, dachte Herr Dickmann, als seine Schwester hinausposaunte, wozu die Kekse bestimmt gewesen waren.
    »Das ist ja noch schlimmer!«, stieß Werner aus, was nun Herr Dickmann wieder nicht verstand. Weshalb war es noch schlimmer, Kekse zu stehlen, die für eine Spende gedacht waren, als wenn sie nur für ihn selbst gewesen wären? Aber Werner beharrte darauf.
    Minni bemerkte erst jetzt, was sie mit ihrer Aussage angerichtet hatte.
    »Du kannst unsere Kekse gern für deine Geburtstagfeier haben«, bot sie schnell

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