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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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zeigte sich, wie sehr er versuchte, sich zu bewegen, obwohl sein Körper streikte. „Wenn du irgendwo da drin bist, musst du kämpfen. Du musst uns helfen!“
    „Dein Vater ist für immer weg, Junge“, zischte Gareth. „Betrachte mich alsverbessertes Modell.“ Er wandte sich wieder zu mir um. „Wirst du mich lesen?“
    Ich hob mein Kinn so weit an, wie ich konnte. „Warum sollte ich Ihnen irgendeinen Wunsch erfüllen? Sie haben gerade verkündet, dass Sie mich sowieso töten werden.“
    Er presste die Kiefer aufeinander und drückte dann eine Taste auf seinem Touchscreen.
    Rogan stöhnte vor Schmerz auf.
    „Es wird ihn umbringen, wenn ich weitermache“, sagte er. „ Du wirst ihn umbringen.“
    Mein Widerstand erstarb. Ich konnte nicht zuschauen, wie jemand, den ich mochte, gequält wurde, ohne irgendetwas dagegen zu unternehmen. So stark war ich nicht. „Bitte … nicht …“
    „Nicht?“ Er ließ die Taste nicht los.
    „Gut! Ich werde Sie lesen.“
    Endlich nahm er den Finger vom Display, und Rogan verstummte. Seine Schultern sackten nach unten.
    Gareth packte meine Hand und legte sie wieder an seine Wange. „Ich warte. Erzähl mir, was du fühlst.“
    Ich warf einen Blick zu Rogan, der sich von den Qualen erholte, die sein Implantat ihm zugefügt hatte. Und dann schaute ich dem Monster in die Augen. Die Augen waren von demselben Blaugrün wie Rogans. Die Familienähnlichkeit war unverkennbar. Rogan würde in dreißig Jahren vermutlich genauso aussehen – genau wie dieser attraktive, mächtige Mann in dem perfekten Businessanzug.
    Doch dazu musste er erst einmal überleben. Und ich würde alles tun, was in meiner Macht stand, um dafür zu sorgen, dass Rogan es schaffte. Damit er die Wahl hatte, zu entscheiden, was für ein Mensch er in Zukunft sein wollte.
    Noch waren wir nicht tot.
    Ich schloss die Augen, versuchte, mich zu konzentrieren, und vertiefte mich in Gareths Geist.
    Es dauerte nicht lange, ehe ich ein höllisches Pochen im Kopf verspürte. „Ich sehe nichts. Ich empfange rein gar nichts.“
    „Probiere es weiter.“
    Ich biss die Zähne zusammen und drang tiefer in seinen Geist ein. Doch es änderte sich nichts. „Es ist wie ein dunkles Universum. So kalt und leer und …“
    Doch mit einem Mal empfand ich etwas. Es war eine Oase der Emotionen inmitten einer kargen, trockenen Wüste.
    Angst, Schmerz und Traurigkeit überspülten mich. Ich erkannte diese Gefühle vom letzten Mal wieder. Es war fast so, als hätte jeder Mensch einen individuellen emotionalen Fingerabdruck. Dieselben Empfindungen fühlten sich aus der Sicht eines anderen Menschen ganz anders an. Ich hatte inzwischen verschiedene Menschen gelesen, und jeder von ihnen war so einzigartig gewesen, dass ich mir sicher war, jeden von ihnen mit geschlossenen Augen nur anhand seiner Gefühle wiedererkennen zu können.
    Diese Emotionen gehörten zu Gareth Ellis. Dem echten Gareth Ellis.
    Dann hörte ich etwas. Es war so leise, als wäre es ein Radio, das in einem anderen Zimmer angestellt worden war. Ich strengte mich an, um die Gedanken zu verstehen, die tief in der Dunkelheit verborgen waren.
    Töte mich, töte diesen Körper, solange noch Zeit ist … Du musst es tun. Es gibt keine andere Möglichkeit. Kümmere dich um meinen Sohn. Sorge dafür, dass das hier nicht auch mit ihm geschieht. Ich liebe ihn.
    Der Schmerz zwang mich schließlich dazu, die Augen zu öffnen undzurückzuweichen.
    Gareth musterte mich. Sein Blick war forschend. „Du hast etwas wahrgenommen. Was ist es? Hast du meine Seele erblickt? Wie hat sie ausgesehen? War sie schön?“
    O ja, ich hatte etwas gesehen. Doch es war nicht das, was er hören wollte. „Es war eine Zeit lang ganz schwach wahrzunehmen, aber da war etwas …“
    „Was? Was war es?“ In seinen Worten schwang Ungeduld mit.
    „Ihre Seele war wie ein helles Licht inmitten von Dunkelheit. Sie war wunderschön.“
    Für mich klang diese Lüge, die mir über die Lippen kam, vollkommen unnatürlich. Doch es war offensichtlich genau das, was ich ihm sagen sollte.
    Er nickte und lächelte breit. „Ich hätte niemals daran zweifeln sollen. Das beweist, was ich schon die ganze Zeit gemeint habe: Ich bin der Erste auf der nächsten Evolutionsstufe der Menschheit. Die einzig wahre Mischung aus Mensch und Maschine. Und nun, Kira, wirst du mir helfen, noch mehr als das zu werden und auch darüber hinauszuwachsen.“
    Ich zog die Augenbrauen hoch. Wovon sprach er jetzt?
    Er nahm sein Telefon in die

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