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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Ferne konnte ich Bernards Misstrauen erkennen, als er den Jungen betrachtete, der seinen Namen gerufen hatte.
    „Was willst du?“, fragte er.
    „Ich will nur mit Ihnen sprechen“, entgegnete Rogan.
    „Wer seid ihr?“
    „Mein Name ist Rogan. Das hier ist Kira. Wir brauchen Hilfe.“
    Er schüttelte den Kopf. „Nicht von mir.“
    Ich blickte zurück zum Einkaufszentrum, aber die Sicht darauf wurde durch andere Gebäude verdeckt. Dieser Teil der Stadt war menschenleer.
    Keine Zeugen.
    Keine Zeugen bis auf die Kameras. Zwei Digicams näherten sich hinter uns, teilten sich auf und schwebten an die entgegengesetzten Enden des Parkplatzes.
    Unterschiedliche Perspektiven. Wie zweckmäßig.
    „Wer sind Sie, Bernard?“, stieß Rogan hervor.
    „W… Was meinst du damit?“
    „Ich meine, wer sind Sie? Wer hat Sie hierhergeschickt? Erzählen Sie mir, was Siewissen.“
    Bernard schüttelte den Kopf. „Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.“
    Auf dem Boden lag ein scharfes, weggeworfenes Stück Metall. Rogan schnappte es sich. Er ging auf den Mann zu. „Ihnen bleibt nur noch wenig Zeit. Verraten Sie uns, wer Sie wirklich sind.“
    „ Für dieses Level von Countdown verbleiben noch fünf Minuten. “
    Bernards Augen wurden groß, doch er sagte nichts, das ein Hinweis darauf gewesen wäre, dass er zum Spiel gehörte.
    O Gott, dachte ich. Er ist bloß ein Zivilist.
    „Rogan, was machst du da?“ Mein Herz hämmerte beinahe schmerzhaft in meiner Brust.
    Er sah mich nicht an. „Ich habe es dir schon erklärt: Ich tue das, was ich tun muss.“
    „Das kannst du nicht machen. Bitte. Meine Familie …“
    „Was mit deiner Familie passiert ist, ist was völlig anderes als das hier.“ Über die Schulter hinweg warf er mir einen Blick zu und schaute mir in die Augen. „Es tut mir leid, Kira. Es ist die einzige Möglichkeit. Wenn wir überleben wollen.“
    In seinen Augen stand Verzweiflung. Aber der Ausdruck wandelte sich schnell zu kalter Leere. Dann wandte er den Blick von mir ab und schritt drohend weiter auf Bernard zu.
    Bernard erstarrte, sowie Rogan mit der Waffe in der Hand näher kam.
    Warum rannte Bernard nicht weg? Wir hatten ihn schließlich nicht in eine Ecke getrieben.
    „Sie sind Bernard Jones“, meinte Rogan.
    „Ja. Das habe ich schon gesagt. Ich habe keine Ahnung, was hier abläuft. Ich … Ich will keine Schwierigkeiten.“
    „Das wollte ich auch nicht.“
    Nervös blinzelte der Mann. „Hör mal, ihr könnt mein Geld haben. Alles. Tut mir nur bitte nicht weh.“
    „Geld hilft mir jetzt auch nicht mehr weiter.“
    Ich trat an Rogans linke Seite und berührte seinen Arm, der sich vor Anspannung vermutlich genauso hart anfühlte wie das Metallstück in seiner Hand.
    „Rogan …“ Er würde diesen Mann kaltblütig töten. Ich konnte die kalte Entschlossenheit in Rogans Augen erkennen. Dieselbe Hilflosigkeit wie in der Nacht, als meine Familie ermordet worden war, überfiel mich. Damals hatte ich mich nur im Dunkeln verstecken und auf die grauenvolle Stille warten können – die Stille, die bedeutete, dass es vorbei war.
    „Bitte!“ Bernards Stimme zitterte, sowie er die Waffe bemerkte, die im schwächer werdenden Licht aufblitzte. „Ich habe eine Familie, die mich braucht.“
    „Sehe ich aus, als würde mich das kümmern?“ Rogans Stimme stockte bei den letzten Worten.
    „Ich erkenne dich wieder“, plapperte Bernard drauflos. „Du … Du bist Rogan Ellis. Du hast Menschen getötet. Mädchen. Du hast sie brutal ermordet. Einige, während sie in ihren Betten geschlafen haben. Ich erinnere mich, in den Nachrichten davon gehört zu haben.“
    Als Rogan Bernard zuhörte, erschauerte er. „Glauben Sie alles, was Sie in den Nachrichten hören oder sehen?“
    „Du wirst mich auch umbringen, oder? Oder? “ Er ging auf die Knie und hielt die Hände schützend über sein Gesicht.
    „Rogan, bitte mach das nicht“, flehte ich. Ich verstand nicht, warum der Mann so leicht aufgab und nicht kämpfte. Er wehrte sich überhaupt nicht. „Bitte!“
    Rogans Brust hob und senkte sich stoßweise. Dann hob er das Metallstück über den Kopf, als würde er damit einen tödlichen Schlag ausführen wollen.
    Doch … irgendetwas hielt ihn davon ab. Langsam ließ er die Waffe sinken.
    Er sah mich an. Über seinen gehetzt wirkenden Augen zog er die Brauen zusammen. „Glaubst du auch alles, was dir die Nachrichten auftischen?“
    Mir stockte der Atem. „Ich schaue mir die Nachrichten nicht an. Aber nein. Ich

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