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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Ich hoffte, dass es reichen würde.
    Es reichte. Ich hatte Bernard seinen Roboterkopf sauber vom Körper geschossen.
    Ich warf die Pistole weg, sackte zusammen und ließ den Schmerz über mich ergehen. Rogan kroch auf mich zu.
    „Kira.“ An seinem Hals, an der Stelle, an der der Roboter ihn beinahe zu Tode gewürgt hatte, war ein roter Abdruck zu erkennen. „Geht es dir gut?“
    Er drückte seine Hand auf meine Wunde, um die Blutung zu stillen.
    Ich versuchte, etwas zu sagen, doch irgendwie schaffte ich es nicht, Worte über meine Lippen zu bringen.
    Ich wollte sagen: Gut? Sehe ich aus, als würde es mir gut gehen?
    Kurz bevor ich ohnmächtig wurde, ertönte die Stimme in meinem Kopf.
    „ Herzlichen Glückwunsch, Rogan und Kira, zur erfolgreichen Beendigung von Level drei von Countdown.“

7. KAPITEL
    Es war dunkel in jener Nacht. So dunkel.
    „Mom? Dad?“, sagte ich so leise, dass mich eigentlich niemand hören konnte. Ich war früh ins Bett gegangen. Ich war wütend, weil ich irgendetwas nicht bekommen hatte – eine neue Jeans, ein neues Portemonnaie … Es spielte keine Rolle mehr. Schon damals spielte es keine Rolle.
    Meine Schlafzimmertür war zu. Abgeschlossen. Ich wollte mit niemandem reden. Nicht einmal mit meinen Freunden, die mir SMS schickten. Ich ignorierte das sanfte Vibrieren, das mein neues Handy alle paar Minuten machte.
    Es war nach Mitternacht, und ich hatte am nächsten Tag Schule. Ich erinnere mich daran, dass ich eine Arbeit schreiben sollte, für die ich nicht gelernt hatte. Mathe, glaube ich. Oder Neogeografie. Es war mir egal, was passierte – ob ich nun bestand oder nicht. Mir fiel genau genommen nichts in dieser blöden, langweiligen Stadt ein, das mir wirklich wichtig war.
    Als ich ein knarrendes Geräusch im Flur vernahm, das verriet, dass jemand da war, erschrak ich. Ich hörte schwere Schritte und ein metallisches Kratzen. Augenblicklich wusste ich – durch mein Bauchgefühl und meine Sinne –, dass es sich dabei weder um meine Mutter noch sich um meinen Vater handelte. Und es war auch nicht meine ältere Schwester, die gerade von einem Date zurückkehrte und sich ins Haus schlich, damit sie keine Schwierigkeiten bekommen würde, weil sie die neue stadtweite Ausgangssperre von elf Uhr nachts nicht eingehalten hatte. Sie war schon Stunden zuvor aus dem Kino zurückgekommen.
    Es war jemand anders.
    Ein böser Mensch.
    Einen Moment lang dachte ich, dass ich es mir vielleicht nur eingebildet hätte. In meinem überreizten, überanstrengten Kopf malte ich mir immer die schlimmsten Szenarien aus. Meine Mom meinte, ich solle Schriftstellerin werden, da mir ständig solche verrückten, überaus dramatischen Geschichten einfielen.
    Ich wusste nur eines mit Sicherheit: Ich lag in jener Nacht im Bett, hatte die Decke bis zur Nasenspitze gezogen, lauschte auf die Schritte vor meiner Tür und hatte dieses Gefühl. Das Gefühl, dass Tod und Verderben bevorstanden.
    Irgendetwas stimmte nicht. Ganz und gar nicht.
    Ich lauschte den Schritten meines Vaters, sowie er den Flur betrat, weil er nachsehen wollte, was los war. Dann vernahm ich laute Stimmen.
    Es ertönten Schüsse – zwei Pistolenschüsse –, und in der nächsten Sekunde musste ich mit anhören, wie der Körper meines Vaters schwer auf den Boden krachte.
    Danach hörte ich die Schreie, als meine Mutter … und dann meine Schwester … oh Gott, beide … sobald der Eindringling zu ihnen kam. Wieder erklangen Schüsse. Ich zitterte fürchterlich, während ich leise aus dem Bett kletterte und darunter kroch. Tränen rannen mir über die Wangen. Meine ganze Welt, alles, konzentrierte sich auf diesen einen Moment. Ich nahm nichts mehr wahr. Diese drei Minuten fühlten sich an wie drei Jahre.
    Nachdem alles still war, nachdem meine Familie tot war, bekam ich mit, wie an meiner Tür gerüttelt wurde, als der Mörder versuchte, in mein Zimmer zu gelangen. Obwohl meine Tür verschlossen war, würde es ihm keine Schwierigkeiten bereiten, sie aufzubrechen.
    Ich werde sterben, war alles, was ich denken konnte. Und ich hatte Angst. So große Angst.
    Aber plötzlich ertönten Polizeisirenen. Der Einbrecher floh lautlos – ohne ein Geräusch, ohne ein Wort – in die Nacht hinaus. Er wurde niemals gefasst.
    Ich hatte meiner Familie nicht einmal Gute Nacht gesagt. Und mit einem Malwaren sie für immer fort.
    Seit jener Nacht erinnerte die tintenschwarze Dunkelheit mich nur daran, wie nahe ich dem Tod gewesen war. Wie machtlos ich mir vorgekommen

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