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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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kribbelte heftig, wenn er nicht gerade höllisch wehtat.
    Er wischte den flechtenartigen Bewuchs von einem Lagerkasten, der nicht zerbrochen war, und fand den Verschluss. Darin befanden sich vier medizinische Gasflaschen: zwei rote, eine grüne und eine blaue. Er betrachtete die Dichtungen. Das Protomolekül hatte sie noch nicht geknackt. Rot war ein Betäubungsmittel, blau war Stickstoff. Er nahm die grüne Flasche. Die sterile Kappe des Ventils war noch in Ordnung. Er seufzte in der verbrauchten Luft, legte das Handterminal zur Seite (eins … zwei …) , knackte die Versiegelung (drei …) , verband den Anschluss mit dem Stutzen seines Anzugs (vier …) und legte den Finger auf das Handterminal. Er richtete sich auf und hielt die schwere Gasflasche in der Hand, die seine Luftversorgung aufstockte. Zehn Minuten, eine Stunde, vier Stunden. Als zwischen der Gasflasche und dem Anzug der Druckausgleich hergestellt war, löste er sie wieder. Vier weitere Stunden. Er hatte vier Stunden herausgeholt.
    Es war das dritte Mal, dass er nach dem Gespräch mit Holden einen Notvorrat gefunden hatte. Beim ersten Mal war es eine Feuerwache gewesen, beim zweiten Mal eine Reserveeinheit der Luftversorgung. Wenn er zum Raumhafen zurückkehrte, würde er vermutlich brauchbaren Sauerstoff in einigen Vorratsschränken und angedockten Schiffen finden. Wenn er ganz bis zur Oberfläche ging, fand er mehr als genug in den Schiffen der AAP.
    Aber dazu hatte er keine Zeit. Er suchte keine Atemluft, er suchte Juliette. Mühsam streckte er sich. Im angespannten Nacken und im Rücken würde er bald Krämpfe bekommen. Obwohl er frischen Sauerstoff nachgefüllt hatte, war der CO 2 -Gehalt im Anzug immer noch bedenklich hoch. Der Anzug brauchte eine gründliche Überholung und neue Filter, aber das musste warten. Die Bombe lag unbeeindruckt auf dem Karren.
    Er musste sie finden. Irgendwo im Gewirr der Korridore und Räume, in dieser toten Stadt, steuerte Juliette Mao sie zur Erde. Vier besonders warme Stellen hatte er schon gefunden. Drei waren gute Kandidaten für eine mächtige Nuklearexplosion, denn dort waren Drähte und schwarze Fäden stark konzentriert und hatten organisch aussehende Knotenpunkte gebildet. Der vierte Punkt war ein billiger Laborreaktor gewesen, der irgendwann sowieso eine Kernschmelze erleiden würde. Miller hatte fünfzehn Minuten gebraucht, um die Notabschaltung in Gang zu setzen. Wahrscheinlich war es verlorene Zeit. Doch wohin er auch ging, Julie konnte er nicht finden. Sogar die Julie aus seinen Fantasien war verschwunden, als fände der Geist nun keinen Platz mehr, da er wusste, dass die Frau in gewisser Weise noch lebte. Er vermisste sie, auch wenn sie nur eine Vision gewesen war.
    Eine Welle lief durch die Krankenstation, der fremde Bewuchs erhob sich und fiel wie Eisenfeilspäne, unter denen man einen Magneten vorbeiführt. Millers Herz raste, der Adrenalinpegel stieg, doch es wiederholte sich nicht.
    Er musste sie finden, und zwar sehr bald. Allmählich setzte ihm die Erschöpfung zu, hinten in seinem Kopf nagten kleine Zähnchen. Er konnte nicht mehr so klar denken, wie es nötig gewesen wäre. Auf Ceres hätte er sich in sein Loch verkrochen, den ganzen Tag geschlafen und das Problem abermals angepackt. Das kam hier nicht infrage.
    Ein voller Kreis. Er hatte einen vollen Kreis beschrieben. Einmal, in einem früheren Leben, hatte er die Aufgabe übernommen, sie zu suchen. Als er versagt hatte, war Rache sein einziger Gedanke gewesen. Jetzt hatte er abermals die Gelegenheit, sie zu finden und zu retten. Falls ihm das wieder nicht gelang, so zog er wenigstens noch einen primitiven Karren mit quietschenden Rädern hinter sich her, der Vergeltung üben konnte.
    Miller schüttelte den Kopf. Momente wie dieser, in denen er untätig den eigenen Gedanken nachhing, häuften sich. Er packte den Karren mit der Fusionsbombe, beugte sich vor und machte sich auf den Weg. Die Station gab knarrende Laute von sich, wie es vielleicht eines dieser alten Segelschiffe getan hätte, wenn sich die Balken in den salzigen Wellen bogen und im großen Tauziehen zwischen Erde und Mond die Gezeiten wechselten. Hier war es Stein, und Miller konnte nicht einmal ahnen, welche Kräfte auf ihn einwirkten. Hoffentlich nichts, was das Signal zwischen seinem Handterminal und der Bombe störte. Er wollte nicht versehentlich in Atome zerlegt werden.
    Schließlich sah er ein, dass er unmöglich die ganze Station absuchen konnte. Das war ihm von Anfang

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