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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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Sollten wir sonst noch etwas wissen?«
    »Genau was Sie gesagt haben, Boss«, antwortete der Pilot. »Ja, Sir, nein, Sir, und Haltung annehmen, wenn jemand einen Befehl erteilt. Die Mannschaften dürften in Ordnung sein, aber den Offizieren wird jeglicher Humor ausgetrieben.«
    Holden betrachtete seine winzige Crew und hoffte, er habe nicht das Todesurteil über sie gesprochen, als er sie hierhergebracht hatte. Dann öffnete er die Schleuse, und sie schwebten bei null G durch die kurze Andockröhre. Als sie die Luftschleuse am anderen Ende erreichten – sie bestand aus glattem grauen Kompositmaterial und war makellos sauber –, sanken alle auf den Boden, weil die magnetischen Sohlen griffen. Die Luftschleuse schloss sich, es zischte mehrere Sekunden lang, und dann konnten sie einen größeren Raum betreten, in dem etwa ein Dutzend Personen standen. Holden erkannte Kapitän Theresa Yao. Einige, die anscheinend zu ihrem Stab gehörten, trugen die Uniformen von Offizieren der Raummarine. Ein Bootsmann starrte sie mit unverhohlener Ungeduld an. Sechs Marinesoldaten, die einem Leutnant unterstellt waren, trugen schwere Gefechtsmontur und waren mit Sturmgewehren bewaffnet. Da sie auf ihn zielten, hob Holden die Hände.
    »Wir sind unbewaffnet.« Er lächelte und versuchte, harmlos dreinzuschauen.
    Die Gewehre schwankten nicht, doch Kapitän Yao trat einen Schritt vor.
    »Willkommen an Bord der Donnager «, sagte sie. »Chief, überprüfen Sie die Leute.«
    Der Bootsmann polterte auf sie zu und tastete sie mit geübten Bewegungen ab. Dann zeigte er dem Leutnant und dessen Marinesoldaten seinen erhobenen Daumen. Die Gewehre wurden gesenkt, und Holden verkniff sich ein erleichtertes Seufzen.
    »Was jetzt, Kapitän?«, fragte Holden betont gleichmütig.
    Yao musterte Holden mehrere Sekunden lang, ehe sie antwortete. Sie hatte sich die Haare straff zurückgekämmt, einige graue Strähnen zeichneten sich als gerade Linien ab. Von Angesicht zu Angesicht bemerkte er die Spuren des Alters am Kinn und in den Augenwinkeln. Die versteinerte Miene zeigte genau jene stille Überheblichkeit, die er auch bei allen anderen militärischen Kapitänen kennengelernt hatte. Er fragte sich, was sie sah, wenn sie ihn betrachtete, und widerstand dem Impuls, sich mit gespreizten Fingern durch die fettigen Haare zu fahren.
    »Chief Gunderson führt Sie in Ihre Räume und hilft Ihnen, sich einzurichten«, erwiderte sie. »Er und Leutnant Kelly werden Sie einweisen.«
    Chief Gunderson war schon unterwegs, als Yao noch einmal etwas sagte. Ihre Stimme klang erheblich härter als zuvor.
    »Mister Holden, falls Sie irgendetwas über die sechs Schiffe wissen, die Ihnen folgen, sollten Sie es mir jetzt mitteilen«, erklärte sie. »Wir haben ihnen ein Ultimatum von zwei Stunden gestellt, den Kurs zu ändern. Bisher haben sie es nicht getan. In einer Stunde werde ich einen Torpedoangriff befehlen. Wenn sie Ihre Freunde sind, könnten Sie ihnen eine Menge Ärger ersparen.«
    Holden schüttelte energisch den Kopf.
    »Ich weiß nur, dass sie aus dem Gürtel gekommen sind, kaum dass Sie Kurs auf uns gesetzt hatten, Kapitän«, entgegnete Holden. »Sie haben uns nicht angefunkt. Wir vermuten, dass es besorgte Bürger aus dem Gürtel sind, die beobachten wollen, was hier geschieht.«
    Yao nickte. Falls sie es beunruhigend fand, Zeugen in der Nähe zu haben, so ließ sie es sich nicht anmerken.
    »Bringen Sie unsere Gäste nach unten, Chief.« Damit wandte sie sich ab.
    Chief Gunderson pfiff leise und deutete auf eine der beiden Türen. Holdens Mannschaft folgte ihm nach draußen, Leutnant Kelly bildete mit seinen Marinesoldaten die Nachhut. Als sie durch die Donnager liefen, ergriff Holden die Gelegenheit, zum ersten Mal im Leben ein marsianisches Kriegsschiff genauer zu betrachten. Er hatte nie auf einer großen Einheit der UN-Raummarine gedient und im Laufe von sieben Jahren nur dreimal den Fuß auf ein so großes Schiff gesetzt. Dies hatte sich zudem immer im Dock abgespielt, denn er hatte jedes Mal eine Party besucht. Auf der Donnager war alles eine Spur sauberer als auf jedem anderen UN-Schiff, das er aus eigener Anschauung kannte. Der Mars baut sie wirklich besser als wir.
    »Verdammt, XO, die wissen aber, wie man ein Schiff blitzsauber hält«, bemerkte Amos hinter ihm.
    »Der größte Teil der Crew hat auf einem langen Flug nicht viel zu tun, Amos«, entgegnete Alex. »Wenn du sonst keine Aufgaben hast, dann musst du putzen.«
    »Deshalb mag ich die

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