Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
Vom Netzwerk:
der neuen Schleuse standen Leutnant Kelly und drei Marinesoldaten. Sie trugen schwere Vakuumpanzer und hatten genug Waffen für mehrere Kleinkriege dabei.
    Die Soldaten drangen mit erhobenen Waffen rasch in den Raum ein und verschlossen hinter sich die Luke. Einer warf Holden einen großen Beutel zu.
    »Fünf Vakuumanzüge. Zieht sie an«, sagte Kelly. Er blickte zu der blutigen Decke, unter der Shed lag, dann zu den beiden improvisierten Flicken. »Ausfälle?«
    »Unser Sanitäter Shed Garvey«, erklärte Holden.
    »Ja, verdammt noch mal«, schaltete sich Amos lautstark ein. »Wer ist denn da draußen unterwegs und schießt solche Löcher in Ihr hübsches Schiff?«
    Naomi und Alex nahmen schweigend die Anzüge aus dem Beutel und verteilten sie.
    »Keine Ahnung«, gab Kelly zu. »Aber wir ziehen uns zurück. Ich habe Befehl, Sie mit einem Rettungsboot in Sicherheit zu bringen. Wir müssen in weniger als zehn Minuten im Hangar sein, ein Beiboot besteigen und aus der Kampfzone fliehen. Machen Sie schnell.«
    Holden legte den Anzug an und dachte über die Tatsache nach, dass die Marsianer sich offenbar geschlagen geben wollten.
    »Leutnant, ist Ihr Schiff jetzt ein Wrack?«
    »Noch nicht. Aber wir werden geentert.«
    »Warum verschwinden wir dann?«
    »Wir verlieren.«
    Kelly tippte nicht mit der Fußspitze auf den Boden, während sie sich anzogen, aber Holden vermutete, dass ihn nur die Magnetsohlen seiner Stiefel daran hinderten. Sobald alle die Daumen gehoben hatten, überprüfte Kelly die Funkanlagen der Anzüge und kehrte in den Korridor zurück. Da nun acht Personen in der Luftschleuse standen, vier davon sogar mit motorgetriebenen Rüstungen, wurde es eng. Kelly zog ein schweres Messer aus der Brusttasche und hackte mit einer raschen Bewegung die Plastikplane durch. Hinter ihnen fiel die Luke zu, und die Luft entwich aus der Schleuse, während die Plastikfetzen lautlos flatterten. Kelly ging rasch in den Korridor voraus, die anderen folgten ihm.
    »Wir müssen so schnell wie möglich zu den Kielaufzügen«, erklärte Kelly über Funk. »Sie sind wegen des Enterkommandos deaktiviert, aber ich kann die Türen öffnen, und dann schweben wir zum Hangar hinunter. Alle sind jetzt auf der Flucht. Falls Sie Eindringlinge sehen, halten Sie nicht an. Bewegen Sie sich unter allen Umständen weiter. Wir kümmern uns um etwaige Angreifer. Verstanden?«
    »Verstanden, Leutnant«, gab Holden zurück. »Warum dringen die hier ein?«
    »Das Befehlsinformationszentrum«, erklärte Alex. »Das ist der Heilige Gral. Codes, Einsatzbefehle, Computerzugang, alles Mögliche. Das BIZ eines Flaggschiffs zu übernehmen ist der feuchte Traum aller Strategen.«
    »Halten Sie den Mund«, unterbrach Kelly. Holden kümmerte es nicht.
    »Das heißt, die Verteidiger werden lieber den Reaktor in die Luft jagen, als dies zuzulassen, richtig?«
    »Genau«, erwiderte Alex. »Das ist die Standardprozedur bei Entermanövern. Die Marinesoldaten halten die Brücke, das BIZ und die Technik. Wenn einer der drei Bereiche kompromittiert wird, legen die anderen beiden den Schalter um. Das Schiff verwandelt sich dann ein paar Sekunden lang in eine kleine Sonne.«
    »Standardprozedur«, grollte Kelly. »Da arbeiten meine Freunde.«
    »Tut mir leid, Leutnant«, erwiderte Alex. »Ich habe auf der Bandon gedient. Ich wollte mich nicht über Sie lustig machen.«
    Sie bogen um eine Ecke und erreichten die Aufzüge. Alle acht waren geschlossen und abgedichtet. Die schweren Türen hatten sich automatisch geschlossen, sobald das Schiff Druck verloren hatte.
    »Gomez, überbrücken Sie die Sperre«, befahl Kelly. »Mole, Dookie, bewachen Sie die Korridore.«
    Zwei Soldaten schwärmten aus und behielten die Gänge durch die Zieloptiken ihrer Waffen im Auge. Der dritte trat an eine Aufzugtür und machte sich an der Steuerung zu schaffen. Holden winkte seiner Crew, an der Wand und außerhalb der Schusslinie zu warten. Hin und wieder spürte er unter den Füßen leichte Erschütterungen. Nachdem das Enterkommando eingedrungen war, hatten die feindlichen Schiffe sicherlich das Feuer eingestellt. Also rührten die Vibrationen von kleineren Waffen und leichten Sprengungen her. Da sie aber in der absoluten Stille des Vakuums warteten, kam ihnen alles, was geschah, fern und irreal vor. Holden bemerkte, dass sein Verstand nicht wie gewöhnlich funktionierte. Offensichtlich ein Trauma. Die Zerstörung der Canterbury , die Tode von Ade und McDowell, und jetzt hatte irgendjemand

Weitere Kostenlose Bücher