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Lewis, CS - Narnia 1

Lewis, CS - Narnia 1

Titel: Lewis, CS - Narnia 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Wunder von Narnia
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Er drehte sich um und ging rasch davon. Polly blieb einen Augenblick lang stehen, dann folgte sie ihm nach.
    He! Halt! Kommt zurück! Der Junge ist übergeschnappt!« schrie Onkel Andrew. Er folgte den Kindern in angemessener Entfernung, denn einerseits wollte er in der Nähe der grünen Ringe bleiben, andererseits hatte er nicht vor, dem Löwen zu nahe zu kommen.
    Ein paar Minuten später war Digory am Waldrand angekommen. Dort blieb er stehen. Der Löwe sang noch immer, doch inzwischen hatte sich das Lied wieder verändert. Jetzt klang es eher wie das, was wir eine Melodie nennen, nur viel wilder. Sobald man es hörte, war einem danach zumute, zu hüpfen und zu springen, zu klettern und zu schreien, und man bekam Lust, auf andere Menschen zuzurennen, sie zu umarmen oder gegen sie zu kämpfen. Digorys Gesicht wurde ganz heiß und rot. Sogar bei Onkel Andrew zeigte sich eine Wirkung, denn Digory hörte ihn sagen: »Ein mutiges Mädchen. Zu schade, daß sie so unbeherrscht ist, aber ein verdammt prächtiges Weib ist sie trotzdem. Ein verdammt prächtiges Weib.« Aber das, was dieses Lied bei den Menschen anrichtete, war noch gar nichts, verglichen mit dem, was es in der Natur auslöste.
    Könnt ihr euch vorstellen, wie es aussieht, wenn eine Wiese zu blubbern beginnt wie Wasser in einem Topf?
    Denn so ähnlich sah es aus, was da jetzt geschah. Ringsumher erhoben sich blasenartige Auswüchse, manche nicht größer als ein Maulwurfshügel, andere so groß wie Schubkarren und zwei so groß wie Häuser. Diese Auswüchse schwollen an und rührten sich, bis sie platzten und die lockere Erde hervorquoll. Dann tauchte aus jeder Öffnung ein Tier auf. Da kamen Maulwürfe herausgekrochen, genau wie man das auch in unserer Welt beobachten kann, und Hunde, die zu bellen begannen, sobald sie den Kopf frei hatten. Sie zappelten genauso, wie ein Hund das normalerweise tut, wenn er durch eine enge Lücke in der Hecke kriecht. Am eigenartigsten war es, den Hirschen zuzusehen, denn natürlich tauchten ihre Geweihe lange vor dem restlichen Körper auf, weshalb Digory zuerst meinte, es seien Bäume. Die Frösche, die alle in der Nähe des Flusses aus der Erde krabbelten, hüpften plitsch-platsch ins Wasser und begannen zu quaken. Die Panther, die Leoparden und die übrigen katzenartigen Tiere setzten sich sofort hin, putzten sich die Erdkrumen vom Fell und stellten sich an die Bäume, um die Krallen an ihren Vordertatzen zu schärfen. Aus den Bäumen erhoben sich Vogelschwärme, Schmetterlinge flatterten durch die Luft. Die Bienen ließen sich auf den Blumen nieder und machten sich so flugs an die Arbeit, als gälte es, keine Sekunde zu verlieren. Aber am beeindruckendsten war es, als der größte Auswuchs wie bei einem kleinen Erdbeben aufbrach und der gewölbte Rücken, der riesige, kluge Kopf und die vier wuchtigen Beine eines Elefanten auftauchten. Jetzt war der Gesang des Löwen kaum noch zu hören; so wie es von allen Seiten gackerte, gurrte, krähte, schrie, wieherte, kläffte, bellte, muhte, blökte und trompetete.
    Zwar hörte Digory den Löwen nicht mehr, aber sehen konnte er ihn noch. Er war so riesig, und er leuchtete so, daß Digory die Augen nicht abwenden konnte. Die anderen Tiere schienen sich nicht vor dem Löwen zu fürchten.
    Genau in diesem Augenblick hörte Digory von hinten Hufgeklapper; einen Augenblick später trabte der alte Droschkengaul an ihm vorbei und gesellte sich zu den übrigen Tieren. Offensichtlich hatte ihm die Luft hier genauso gut getan wie Onkel Andrew. Er sah nicht mehr aus wie der arme, alte, versklavte Gaul–jetzt hob er ordentlich die Füße an und hielt den Kopf hoch aufgereckt. Der Löwe verstummte und begann, zwischen den Tieren auf und ab zu gehen, die sich paarweise–jeweils ein männliches und ein weibliches Tier zusammen–aufgestellt hatten Von Zeit zu Zeit trat er zu einem Tierpaar und rieb mit seiner Nase an den ihren. Von allen Dachsen berührte er also zwei, genauso hielt er es bei den Leoparden, bei den Hirschen und bei all den anderen. Einige Tierarten ließ er allerdings ganz außer acht. Die Paare, die er berührt hatte, verließen ihre Artgenossen und folgten ihm.
    Zuletzt blieb er reglos stehen, und all die ausgewählten Kreaturen umstanden ihn in einem weiten Kreis. Die anderen trollten sich nach und nach davon, und ihre verschiedenen Geräusche verklangen langsam in der Ferne.
    Die auserwählten Tiere verhielten sich vollkommen still, und alle hatten den Blick auf den

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