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Lewis, CS - Narnia 1

Lewis, CS - Narnia 1

Titel: Lewis, CS - Narnia 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Wunder von Narnia
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Löwe kurz zuvor gesungen hatte. Und als er überwechselte zu einer lebhafteren Klangfolge, war Polly nicht weiter überrascht, als sie entdeckte, wie ringsumher plötzlich Schlüsselblumen zu wachsen begannen. Sie wurde von einer unsagbaren Erregung ergriffen, und ihr wurde klar, daß all diese Dinge im Kopf des Löwen entstanden, wie sie es ausdrückte. Wenn man dem Lied lauschte, dann konnte man hören, welche Pflanzen er gerade entstehen ließ. Schaute man sich um, dann konnte man sie auch schon sehen. So aufregend war es, daß Polly gar keine Zeit hatte, Angst zu spüren. Digory und der Kutscher allerdings wurden ganz gegen ihren Willen ein wenig nervös, weil der Löwe nach jeder Wendung ein wenig näher kam. Onkel Andrew klapperte vor Angst mit den Zähnen, aber er konnte nicht weglaufen, weil seine Knie so schrecklich schlotterten.
    Plötzlich ging die Hexe tollkühn ein paar Schritte auf den Löwen zu, der langsam, ständig singend, angetrottet kam, bis er nur noch etwas mehr als zehn Meter entfernt war. Nun hob Jadis den Arm und schleuderte ihm die Eisenstange an den Kopf.
    Keiner hätte ihn auf diese Entfernung verfehlt, am allerwenigsten Jadis. Die Stange traf den Löwen genau zwischen die Augen, prallte ab und fiel mit einem dumpfen Schlag ins Gras. Doch das hielt den Löwen nicht auf. Er ging weder langsamer noch schneller als zuvor, und man konnte ihm nicht ansehen, ob er die Stange überhaupt gespürt hatte. Obwohl seine Tatzen nicht zu hören waren, erbebte doch die Erde.
    Die Hexe kreischte auf, rannte davon und war schon kurze Zeit später zwischen den Bäumen verschwunden.
    Onkel Andrew drehte sich um und wollte hinterherrennen, doch er stolperte über eine Wurzel und fiel platt auf die Nase. Er landete in einem Bächlein, das sich hinunterschlängelte zum Fluß. Die Kinder konnten sich nicht rühren, aber sie wußten ohnehin nicht so recht, ob sie sich überhaupt rühren wollten. Der Löwe schenkte ihnen keinen Blick. Er hatte sein großes Maul weit aufgerissen, doch nicht um zu brüllen, nein, um zu singen. So nah ging er an ihnen vorüber, daß sie seine Mähne hätten berühren können. Sie hatten schreckliche Angst, er könne sich umdrehen und sie ansehen, doch andererseits wünschten sie sich komischerweise, er möge es tun. Doch sie hätten geradesogut unsichtbar und unriechbar sein können, so wenig Beachtung schenkte er ihnen. Er ging an ihnen über, wandte sich ein Stückchen weiter wieder um, ging noch einmal an ihnen vorbei und schritt dann weiter in Richtung Osten.
    Hustend und spuckend rappelte sich Onkel Andrew wieder auf.
    »So, Digory«, sagte er. »Das Weib sind wir los, und der gräßliche Löwe ist auch weg. Du gibst mir jetzt sofort die Hand und steckst den Ring an.«
    »Bleib mir vom Leib!« befahl Digory und wich zurück.
    »Geh bloß nicht in seine Nähe, Polly. Komm hierher und stell dich neben mich. Ich warne dich, Onkel Andrew wenn du noch einen einzigen Schritt machst, dann verschwinden wir einfach.«
    »Du tust jetzt sofort, was ich dir sage!« sagte Onkel Andrew. »Du bist ein gräßlich ungehorsamer, ungezogener Bengel!«
    »Kommt nicht in Frage!« widersprach Digory. »Wir wollen hierbleiben und zusehen, was geschieht. Ich dachte, du interessierst dich für andere Welten? Gefällt es dir denn nicht, jetzt, wo du hier bist?«
    »Ob es mir gefällt?« rief Onkel Andrew. »Sieh doch nur, in welchem Zustand ich mich befinde. Und ich habe meine allerbeste Jacke und meine allerbeste Weste an!«
    Ohne Zweifel sah er inzwischen ganz schrecklich aus. Je besser die Kleider sind, die man trägt, desto schlimmer sieht man aus, wenn man aus einer zerschmetterten Droschke krabbeln mußte und in einen schlammigen Bach gefallen ist. »Ich will damit nicht sagen, daß es hier nicht äußerst interessant ist«, fuhr er fort. »Wenn ich ein junger Mann wäre, dann–vielleicht sollte ich erst einmal einen jungen, unternehmungslustigen Burschen hierherschicken–einen Großwildjäger vielleicht. Aus dem Land könnte man etwas machen. Das Klima ist herrlich. So eine Luft habe ich noch nie gerochen. Ich glaube fast, sie hätte mir gutgetan–wären nur die Umstände günstiger gewesen. Hätten wir bloß ein Gewehr gehabt!«
    »Zum Teufel damit«, meinte der Kutscher. »Will mal sehen, ob ich Goldapfel abreiben kann. Das Pferd hat mehr Grips im Hirn als manch einer von den Menschen. Aber Namen will ich keine nennen.« Er ging hinüber zu seinem Pferd und stieß dabei Zischlaute aus, so

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