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Lewis, CS - Narnia 1

Lewis, CS - Narnia 1

Titel: Lewis, CS - Narnia 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Wunder von Narnia
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»Dafür waren diese Viecher doch da. Ich hatte sie eigenhändig gekauft. Laß mal sehen–wo war ich? Ach ja. Endlich gelang es mir, die Ringe herzustellen: die gelben Ringe. Aber jetzt tauchte ein neues Problem auf. Ich war ziemlich sicher, daß ein gelber Ring jedes Lebewesen, das ihn berührte, zu diesem anderen Ort brachte. Aber wozu sollte das gut sein, wenn ich es nicht zurückholen konnte, damit es mir erzählte, was es dort vorgefunden hatte?«
    »Und was war mit den Tieren?« wollte Digory wissen.
    »Denen erging es ja ganz schön dreckig, wenn sie nicht zurück konnten!«
    »Du betrachtest die Dinge unentwegt vom falschen Standpunkt aus«, sagte Onkel Andrew ungeduldig.
    »Verstehst du denn nicht, daß es da um ein bedeutendes Experiment geht? Wenn ich jemand an diesen anderen Ort schicke, dann mache ich das nur deshalb, weil ich wissen will, wie es dort aussieht.«
    »Warum bist du denn dann nicht einfach selbst hingereist?«
    Digory hatte noch nie erlebt, daß jemand so überrascht und so gekränkt aussah wie sein Onkel Andrew jetzt auf diese einfache Frage hin. »Ich? Ich?« rief er. »Der Junge muß übergeschnappt sein. Ein Mann in meinem Alter, bei meinem Gesundheitszustand, sollte den Schock und die Gefahren riskieren, die auf einen zukommen, wenn man plötzlich in einem anderen Universum landet? So etwas Absurdes habe ich noch nie im Leben gehört! Ist dir klar, was du da sagst? Überleg doch, was das bedeutet–eine andere Welt–, dort kann man doch auf alles mögliche stoßen, auf absolut alles.«
    »Und dort hast du vermutlich Polly hingeschickt«, sagte Digory. Er war hochrot vor Zorn. »Auch wenn du mein Onkel bist, kann ich dir nur sagen, daß du dich wie ein Feigling benommen hast, wenn du ein Mädchen irgendwohin schickst, wo du dich selbst nicht hinwagst.«
    »Ruhe!« befahl Onkel Andrew und schlug mit der Hand auf den Tisch. »Das lasse ich mir nicht bieten, daß ein schmutziger kleiner Schuljunge so mit mir spricht! Du verstehst das nicht. Ich bin der große Wissenschaftler, der Zauberer, der Meister, der ein Experiment durchführt! Natürlich brauche ich Untergebene, mit denen ich experimentieren kann. Herr im Himmel, als nächstes wirst du mir erklären, ich hätte die Meerschweinchen um Erlaubnis fragen sollen, bevor ich sie benutzte! Große Dinge erreicht man nur, wenn man Opfer bringt. Der Gedanke, ich solle selbst in diese andere Welt reisen, ist wirklich lächerlich. Genausogut könnte man einem großen General befehlen, als gemeiner Soldat zu kämpfen. Angenommen, ich käme ums Leben–was soll dann aus meiner Lebensaufgabe werden?«
    »Ach, hör doch auf mit deinem Gequassel!« meinte Digory. »Holst du nun Polly zurück oder nicht?«
    »Als du mich unverschämterweise unterbrochen hast, wollte ich dir eben erklären, daß ich schließlich und endlich einen Weg gefunden habe, wie man wieder zurückkehren kann. Die grünen Ringe ziehen einen zurück.«
    »Aber Polly hat doch gar keinen grünen Ring dabei!«
    »Nein«, bestätigte Onkel Andrew mit einem grausamen Lächeln.
    »Wie soll sie denn dann wiederkommen?« rief Digory.
    »Da hättest du sie auch gleich umbringen können!«
    »Sie kann ja zurück«, erklärte Onkel Andrew, »wenn ihr jemand nachgeht und zwei grüne Ringe mitnimmt: einen für sich selbst, und einen für das Mädchen.«
    Jetzt sah Digory natürlich, in welchem Dilemma er steckte. Wortlos und mit weit offenem Mund starrte er seinen Onkel an. Er war totenblaß geworden.
    Wie der perfekte Onkel, der seinem Neffen einen guten Ratschlag erteilt, fuhr Onkel Andrew nach einem kleinen Weilchen mit hoher, tragender Stimme fort: »Ich hoffe doch, daß du nicht dazu neigst, dich in derartigen Situationen zu drücken? Es täte mir leid, annehmen zu müssen, daß ein Mitglied unserer Familie nicht genug Ehrgefühl und Ritterlichkeit besitzt, um einer–hm einer Dame in Not zu helfen.«
    »Hör bloß auf!« sagte Digory. »Wenn du nur ein Fünkchen Ehrgefühl oder so etwas in der Art hättest, dann würdest du selber gehen. Aber ich weiß, das machst du nicht. Na gut. Mir ist klar, daß ich gehen muß. Aber du bist wirklich ein ekelhafter Kerl. Ich nehme an, du hast das Ganze geplant. Daß sie verschwindet, ohne Bescheid zu wissen, damit ich hinter ihr her muß.«
    »Natürlich«, entgegnete Onkel Andrew mit einem abscheulichen Lächeln.
    »Na gut. Ich gehe. Aber eines will ich dir noch sagen: Bis heute habe ich nicht an Magie geglaubt. Jetzt sehe ich, daß es sie

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