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Lewis CS - Narnia 3

Lewis CS - Narnia 3

Titel: Lewis CS - Narnia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Ritt nach Narnia
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hielten ihn fest.
    Natürlich wollte er im ersten Moment sagen, er sei nur der Sohn des armen Fischers Arashin, und der fremde Herr müsse ihn mit jemandem verwechseln. Aber das letzte, was er hier in dieser Menschenmenge wollte, war, Erklärungen darüber abzugeben, wer er war und was er hier zu suchen hatte. Shasta warf Bree einen hilfesuchenden Blick zu. Aber Bree hatte nicht vor, die Leute in seiner Nähe wissen zu lassen, daß er reden konnte, und stand daher nur mit etwas dümmlichem Gesicht da. Was Aravis betraf, so wagte Shasta es nicht einmal, sie anzublicken, aus Furcht, die Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Zum Nachdenken blieb ihm keine Zeit, denn der Anführer der Narnianen sagte: „Nimm den kleinen Herrn an der einen Hand, Peridan, sei so gut, und ich nehme ihn an der anderen. So, marsch jetzt! Unsere königliche Schwester wird sehr erleichtert sein, wenn sie sieht, daß unser junger Taugenichts wieder da ist.“
    Und so war ihr Plan fehlgeschlagen, noch bevor sie Tashbaan halbwegs hinter sich gelassen hatten. Ohne Gelegenheit zu haben, sich von den anderen zu verabschieden, wurde Shasta zwischen den Fremden abgeführt. Er hatte auch keine Ahnung, was jetzt mit ihm geschehen mochte. Der narnianische König - daran, wie die anderen mit ihm sprachen, merkte Shasta, daß er ein König sein mußte - befragte ihn ununterbrochen: Wo war er gewesen, wie war er aus dem Haus herausgekommen, was hatte er mit seinen Kleidern gemacht, und wußte er nicht, daß er sehr unartig gewesen war?
    Shasta antwortete nicht, denn ihm fiel keine unverfängliche Antwort ein.
„Was ist? Hast du die Sprache verloren?“ fragte ihn der König. „Ich muß dir offen sagen, mein Prinz, daß sich dieses Schweigen und dieses Kopfhängenlassen für einen Jungen deiner Geburt noch weniger geziemen als das, was du da angestellt hast. Dein Weglaufen könnte man ja noch für einen Dummenjungenstreich halten, zu dem ein gewisses Maß an Mut gehört. Aber der Sohn des Königs von Archenland müßte für das, was er angestellt hat, eigentlich ge-radestehen und dürfte nicht den Kopf hängen lassen wie ein kalormenischer Sklave.“
Das war Shasta sehr unangenehm, denn dieser junge König gefiel ihm ausnehmend gut, und er hätte gern einen guten Eindruck auf ihn gemacht.
Die Fremden, die ihn immer noch fest an beiden Händen hielten, führten ihn durch eine enge Gasse und eine schmale Treppe hinunter. Dann erklommen sie eine zweite Treppe, die zu einem breiten Tor in einer weißen Mauer führte, mit einer hohen, dunklen Zypresse zur linken und zur Rechten. Als er den Torbogen durchschritten hatte, fand sich Shasta in einem Zwischending zwischen Hof und Garten wieder. In der Mitte war ein Marmorbecken zu sehen, in das aus einem Springbrunnen unentwegt klares Wasser plätscherte. Drum herum auf dem weichen Rasen wuchsen Orangenbäume, und die vier weißen Mauern, die den Rasen säumten, waren mit Kletterrosen bewachsen.
Der Lärm, der Staub und die Menschenmassen auf den Straßen schienen plötzlich ganz weit. Shasta wurde rasch durch den Garten und durch eine dunkle Tür geführt. Der Ausrufer blieb draußen. Dann kam Shasta durch eine Halle, deren Steinfußboden sich unter seinen heißen Füßen herrlich kühl anfühlte, und schließlich ging es wieder eine Treppe hinauf. Einen Augenblick später stand er blinzelnd in einem hellen, großen, luftigen Raum mit weit geöffneten Fenstern, die alle nach Norden blickten. Auf dem Fußboden lag ein Teppich, in Farben, die schöner waren als alles, was er jemals gesehen hatte. Seine Füße versanken darin, als liefe er auf einem dicken Moosteppich. An den Wänden standen niedrige Sofas mit weichen Kissen. Der Raum war sehr belebt, und einige der Gestalten kamen Shasta ausgesprochen seltsam vor. Aber er hatte keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, denn die schönste Dame, die er jemals gesehen hatte, erhob sich, kam rasch auf ihn zu, umarmte und küßte ihn und sagte:
„O Corin, Corin, wie konntest du nur? Dabei stehen wir uns doch so nahe, seit deine Mutter gestorben ist! Was hätte ich wohl deinem königlichen Vater gesagt, wenn ich ohne dich heimgekommen wäre? Das wäre fast ein Anlaß zu einem Krieg zwischen Archenland und Narnia gewesen, obwohl diese Länder schon seit undenklichen Zeiten gut Freund miteinander sind. Das war schlimm von dir, mein Freund, sehr schlimm, uns so übel mitzuspielen!“
Offensichtlich, überlegte Shasta blitzschnell, hält man mich für einen Prinzen aus

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