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Lewis CS - Narnia 3

Lewis CS - Narnia 3

Titel: Lewis CS - Narnia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Ritt nach Narnia
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jetzt einen saftigen Tritt versetzen! Ich dachte, ihr wolltet die Haare abschneiden - nicht ausreißen! So fühlt es sich nämlich an.“
Endlich war es soweit. Die großen Säcke wurden auf die Pferde geschnallt, die Kinder nahmen die Stricke auf, welche die Pferde jetzt anstelle des Zaumzeugs und der Zügel trugen, und der Troß setzte sich in Richtung Tashbaan in Bewegung.
„Vergeßt nicht - ihr beiden dürft nicht reden!“ sagte Shasta zu Bree und Hwin. „Was auch immer geschehen mag!“
    SHASTA TRIFFT DIE NARNIANEN
    Zuerst konnte Shasta in dem Tal, das unter ihnen lag, außer einem Nebelmeer, durch das ein paar Kuppeln und Zinnen ragten, nichts erkennen. Doch als es heller wurde und der Nebel sich verzog, sah er immer mehr und mehr. Ein breiter Fluß spaltete sich in zwei Flußarme auf. Dazwischen, auf einer Insel, lag die Stadt Tashbaan. Rund um die Insel zog sich, vom Wasser umspült, eine hohe Mauer mit so vielen Wehrtürmen, daß Shasta es bald aufgab, sie zu zählen. Innerhalb der Mauer erhob sich die Insel zu einem Hügel, und bis hinauf zum Palast des Tisroc und dem großen Tempel Tashs auf der Hügelspitze standen dicht an dicht Häuser - da lag eine Terrasse über der anderen, eine Straße über der anderen, gewundene Gäßchen oder riesige, von Orangen-und Zitronenbäumen gesäumte Treppen, Dachgärten, Balkone, tiefe Bogengänge, Kolonnaden, Spitztürme, Zinnen und Minarette. Und als schließlich die Sonne aus dem Meer aufstieg und die große, silberbeschlagene Kuppel des Tempels im Sonnenlicht funkelte, war Shasta fast geblendet.
    „Nun mach schon, Shasta!“ mahnte Bree von Zeit zu Zeit. An den Flußufern zu beiden Seiten des Tales lagen so viele Gärten, daß sie zuerst wie ein Wald aussahen, bis man dann näher kam und die weißen Wände der unzähligen Häuser entdeckte, die zwischen den Bäumen hervorlugten. Shasta schnupperte den köstlichen Duft der Blumen und Früchte. „Oh!“ rief er begeistert. „Das ist ja herrlich hier!“
    „Das kann man wohl sagen“, bestätigte Bree. „Aber ich wollte, wir wären schon auf der anderen Seite der Stadt. Auf nach Narnia und in den Norden!“
    In diesem Augenblick erhob sich ein leiser, bebender Ton, der nach und nach anschwoll, bis das ganze Tal zu erzittern schien. „Das sind die Hörner, die das Öffnen der Stadttore ankündigen“, erklärte Bree. „Wir sind gleich da. So, Aravis, laß die Schultern ein wenig hängen, und bemühe dich, ein bißchen weniger nach einer Prinzessin auszusehen.“
    „Na gut“, sagte Aravis. „Aber wie wäre es, wenn auch du den Kopf ein wenig senken und versuchen würdest, ein bißchen weniger nach einem Streitroß auszusehen?“
    „Pst!“ machte Bree. „Wir sind da.“
    Sie waren am Flußufer angekommen, und die Straße führte auf eine Brücke mit unzähligen Rundbögen. Das Wasser tanzte silbern in der frühmorgendlichen Sonne; zu ihrer Rechten, zur Flußmündung hin, erhaschten sie einen Blick auf die Masten eines Schiffes. Auf der Brücke wimmelte es von Leuten, meist Bauern, die beladene Esel und Maulesel antrieben oder Körbe auf dem Kopf trugen. Die Kinder und die Pferde gesellten sich dazu.
    Vor ihnen, am anderen Ende der Brücke, ragte die Stadtmauer auf. Die bronzenen Torflügel des Stadttors waren offen. Zu beiden Seiten standen sechs Soldaten, die ihre Speere vor sich aufgepflanzt hatten. Aravis konnte nicht anders, sie dachte: Wenn die wüßten, wessen Tochter ich bin! Doch die anderen dachten nur daran, wie es wohl zu schaffen war, die Stadt zu durchqueren, und hofften, die Soldaten mögen keine Fragen stellen. Glücklicherweise kam es nicht dazu. Aber einer von ihnen nahm eine Karotte aus dem Korb eines Bauern, warf sie Shasta lachend zu und rief: „He! Pferdejunge! Wenn dein Herr merkt, daß du sein Sattelpferd als Packgaul benutzt, dann wirst du etwas erleben!“
    Shasta erschrak, denn das zeigte ihm, daß keiner, der etwas von Pferden verstand, sich darüber hinwegtäuschen ließ, daß Bree ein Streitroß war.
    Tashbaan sah aus der Nähe nicht ganz so prächtig aus wie aus der Ferne. Die Straßen waren eng, und in den Mauern zu beiden Seiten gab es kaum Fenster. Es war viel belebter, als Shasta erwartet hatte: da waren nicht nur die Bauern, die mit ihnen hereingekommen waren, um zum Markt zu gehen. Da sah man Wasser-und Zuckerwerkverkäufer, Träger, Soldaten, Bettler, zerlumpte Kinder, Hühner, streunende Hunde und barfüßige Sklaven. Am auffallendsten aber waren die verschiedenen

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