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Lewis, CS - Narnia 7

Lewis, CS - Narnia 7

Titel: Lewis, CS - Narnia 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der letzte Kampf
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uns jeder gehorchen, sogar der König. Wir brächten alles in Narnia in Ordnung.«
    »Aber ist denn nicht schon alles in Ordnung?« fragte Grauohr.
    »Was?« schrie Kniff. »Alles in Ordnung, wenn es nicht einmal Orangen oder Bananen gibt?«
    »Gut«, sagte Grauohr. »Aber du weißt, dort unten in Brockfurt leben nicht viele Leute. Wer außer dir braucht denn solche Dinge?«
    »Dort gibt es aber auch Zucker«, meinte Kniff.
    »Hm, ja«, machte der Esel. »Das wäre nett, wenn es dort unten noch mehr Zucker gäbe.«
    »Na, gut, das haben wir festgestellt«, meinte der Affe.
    »Du tust, als seist du Aslan, und ich werde dir einflüstern, was du zu sagen hast.«
    »Nein, nein, nein!« rief Grauohr. »Sprich nicht von so schrecklichen Sachen. Es wäre unrecht, Kniff. Ich mag ja nicht sehr klug sein, aber das weiß ich genau. Was würde aus uns, wenn der wirkliche Aslan auftauchte?«
    »Ich vermute, er wäre sehr begeistert«, sagte Kniff. »Vielleicht hat er uns die Löwenhaut sogar geschickt, damit wir die Dinge in Ordnung bringen sollen. Sei unbesorgt, er wird nicht aufkreuzen – wenigstens nicht jetzt.«
    In diesem Augenblick donnerte es gerade über ihnen, und der Boden zitterte wie bei einem leichten Erdbeben. Beide Tiere verloren ihr Gleichgewicht und fielen auf ihre Gesichter.
    »Da!« japste Grauohr, sobald er wieder zu Atem kam.
    »Das ist ein Zeichen, eine Warnung. Beinah hätten wir etwas Böses getan. Nimm mir sofort dieses elende Fell ab.«
    »Nein, nein«, erklärte der Affe (dessen Geist sehr schnell arbeitete). »Das ist ein Zeichen besonderer Art. Ich wollte gerade sagen: Wenn der richtige Aslan, wie du ihn nennst, möchte, daß wir unsere Pläne ausführen, schickt er uns Donnerschlag und Erdbeben. Gerade hatte ich es auf der Zunge, aber das Zeichen kam, ehe ich die Worte herausbringen konnte. Du mußt es jetzt tun, Grauohr!«
     

Der voreilige König
     
    Es war etwa drei Wochen später. Der letzte König von Narnia saß vor seinem Jagdhaus unter einer großen Eiche. Hier hielt er sich für zehn Tage oder auch etwas länger bei herrlichem Frühlingswetter auf. Das Haus war ein niedriger, strohgedeckter Bau, nicht weit vom östlichen Ende des Laternendickichts und oberhalb der Stelle, wo zwei Flüsse zusammentrafen. Der König liebte es, dort einfach und zwanglos zu leben, ohne den Glanz und den Prunk von Otterfluh, der Hauptstadt seines Landes. König Tirian war etwa zwanzig bis fünfundzwanzig Jahre alt, er hatte breite und starke Schultern und kräftige Muskeln, nur sein Bart wuchs spärlich. Er hatte blaue Augen und ein furchtloses, ehrliches Gesicht.
    An diesem Frühlingsmorgen war nur sein bester Freund bei ihm: Kleinod, das Einhorn. Sie waren wie Brüder zueinander, und im Kriege hatten sie einander das Leben gerettet. Das edle Tier stand am Stuhl des Königs, den Nacken gebeugt, und rieb sein blaues Horn an seiner weißen Flanke.
    »Ich kann heute keine Arbeit verrichten oder Spiel und Spaß treiben, Kleinod«, erklärte der König. »Ich muß immerzu an diese wunderbare Nachricht denken. Ob wir heute noch mehr davon erfahren?«
    »Wirklich die schönste Nachricht, die wir jemals hörten, Majestät«, erwiderte Kleinod. »Wenn sie nur wahr ist.«
    »Warum sollte sie nicht wahr sein?« fragte der König.
    »Vor einer Woche flogen die ersten Vögel über uns und riefen: Aslan ist hier, Aslan ist wieder nach Narnia gekommen. Und dann die Eichhörnchen! Sie hatten Aslan zwar nicht gesehen, aber sie meinten, er sei ganz bestimmt in den Wäldern. Dann meldete sich der Hirsch, er hätte ihn mit eigenen Augen gesehen, von fern bei Mondschein im Laternendickicht. Dann kam jener dunkle Mann mit dem Bart, ein Kaufmann aus Kalormen. Seine Landsleute kümmern sich zwar nicht um Aslan wie wir; doch der Mann sprach ganz überzeugt von ihm. Dann der Dachs gestern, auch er hatte Aslan gesehen.«
    »Majestät«, antwortete Kleinod, »ich glaube das alles. Man sieht es mir nur nicht so an, weil ich mich zu sehr freue. Es ist fast zu schön, um daran zu glauben!«
    »Ja«, sagte der König mit einem tiefen Seufzer, einem Hauch von Glück, »das übertrifft alles, was ich bisher in meinem Leben erhofft habe.«
    »Hör nur!« rief Kleinod plötzlich, wandte seinen Kopf zur Seite und richtete die Ohren steil auf.
    »Was ist denn?« fragte der König.
    »Klappernde Hufe, Majestät«, erwiderte Kleinod, »ein Pferd im Galopp. Ein schweres Pferd. Sicher ein Zentaur. Schau, da ist er schon!«
    Ein großer Zentaur mit

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