Lex Warren E-Book
haben es offensichtlich doch getan. Du hast recht, das sollte das beste Argument sein, um mir zu zeigen, dass es notwendig war. Jetzt wird es erneut notwendig. Das bedeutet, dass wir den heimeligen Ort hier verlassen müssen. Nicht mal Sogarth habe ich mir ansehen können. Ich fürchte, für einen Ausflug in die Stadt bleibt keine Zeit mehr. Wobei Zeit … ist ein relativer Begriff.“
Ryan rieb sich die Augen. „Es tut mir leid, Lex, dass du dich so unwohl in deiner Haut fühlst. Ich kann es verstehen. So viele Dinge, die auf dich eingestürmt sind. Das muss man erst mal verkraften.“
„Alles okay! Ich verkrafte eine ganze Menge. Ich weiß nur nicht, wo ich landen werde, wenn wir das Teufelsding noch mal aktivieren. Wird mich Kellim wieder beauftragen, dich zu verfolgen? Werde ich dich durch das halbe Universum jagen, in dem Glauben, du hättest einen rechtschaffenen Menschen bestohlen? Werde ich mich fragen, warum ich manche Orte bereits kenne, obwohl ich scheinbar zum ersten Mal dort bin?“
„Nein. Diesmal wird es anders sein. Es wird keine Jagd mehr geben. Und noch etwas wird anders. Du wirst es sein, der ihn betätigt. Ich werde der sein, der alles vergessen haben wird. Ich denke, das ist nur fair.“
„Das ist scheiße! Wie oft sollen wir noch bei null anfangen? Können wir wirklich verhindern, was in der Zukunft passieren wird? Ich meine, das Material existiert. Irgendwann wird es jemand anderen geben, der es benutzen wird, um den Lauf der Zeit zu ändern.“
Ryan setzte sich neben Lex aufs Bett und streichelte ihm sanft über das nackte Bein.
„Es wird an dir liegen, ob sich die Zukunft ändert, die wir bereits kennen. Nur das zählt. Nur dafür sind wir verantwortlich. Darüber waren wir uns mal einig. Es geht nur darum, zu ändern, was wir nicht mit unserem Gewissen vereinbaren können. Wir müssen gegen Kellims Pläne kämpfen. Was später einmal passiert, liegt nicht in unserer Macht. Ich kann dir die Verantwortung nicht abnehmen. Ein zweiter Widerstand gegen eine Zeitverschiebung wäre für mich zu riskant. Beim ersten Mal fiel die Wahl auf mich, weil du als Kopfgeldjäger die Möglichkeit hattest, mir zu folgen. Dass Kellim selbst dich mit einem Luxus-Shuttle ausstatten würde, war nicht vorgesehen, aber es hat nicht geschadet. Diesmal werden wir gezwungen sein, noch mehr zu riskieren, um weiter in der Zeit zurückzureisen. Du wirst viel Kraft aufbringen müssen, um all dem standzuhalten. Du wirst damit leben müssen, dass ich von nichts mehr weiß. Das wird hart. Glaub mir, ich weiß, wovon ich spreche. Scheiße Lex, ich liebe dich! Ich will nicht glauben, dass du ein durchgeknallter Spinner bist, wenn du versuchst, mir all das schonend beizubringen, was ich dir offenbaren musste. Aber wenn ich wählen kann, ob ich zeitweise glaube, du bist ein Spinner, oder ob ein Kerl wie Kellim ganze Völker fremder Planeten ausrottet, muss ich mich leider dafür entscheiden, meinen Glauben an deine geistigen Fähigkeiten auf die Probe zu stellen.“
„Schöne Rede“, knirschte Lex.
„Die einzige, die ich halten konnte. Also, wohin führt uns unsere nächste Reise?“
„Wir müssen zurück nach Agando, ins ‚Water Palace‘.“
„Ach, daher kam dir die Erkenntnis eben unter der Dusche.“
Lex presste die Lippen aufeinander, als er sich daran erinnerte, wie Ryan ihm gezeigt hatte, dass er durchaus auch mal der ‚Fänger‘ sein konnte.
„Die Erkenntnis kam durch die Fliesen, um genau zu sein. Ich hatte so ein merkwürdiges Gefühl, als die Dinger im ‚Water Palace‘ zur Seite gingen, um den Wasserfall freizulegen. Irgendwo dort habe ich den Zeitmanipulator versteckt. Ich muss hin, um danach zu suchen.“
„Wir sollten sofort aufbrechen.“
*
„BC, wir haben ein neues Ziel!“ Lex deutete auf den Sitz neben dem Kommandosessel, damit Ryan darauf Platz nahm.
„Willkommen Lex. Wie lautet der Zielort?“
„Bring uns nach Yaga zurück. Ich weiß, der Flug dauert lange, aber Ryan und ich werden uns zu beschäftigen wissen. Ach, sei so gut und fordere schon mal eine Landeerlaubnis an, damit es keine Probleme bei unserer Ankunft gibt. Als Aufenthaltsort kannst du Agando angeben. Buche bitte das gleiche Zimmer, das Ryan Denver zuletzt dort bewohnt hat.“
„Natürlich, Lex. Ich werde die erforderlichen Informationen besorgen und deine Befehle ausführen“, erwiderte der Bordcomputer.
Ryan sah Lex von der Seite an. „Ein Kerl, der aufs Wort gehorcht. Genau das, was du dir immer
Weitere Kostenlose Bücher