Lex Warren E-Book
es mir!“ Benahra gab sich keine Mühe, ihren drängenden Ton zu mäßigen.
„Dass er mir entkommen ist, hat nichts damit zu tun, dass wir Sex hatten.“ Benahra rieb sich die Stirn. „Also hattet ihr tatsächlich was miteinander. Sehr schön! Und nun? Bist du emotional überhaupt noch in der Lage, ihn festzunehmen?“
„Natürlich bin ich das! Was soll das heißen, ob ich emotional noch dazu in der Lage bin?“
Benahra hob eine Augenbraue. „Keine Ahnung, immerhin ist er der erste echte Kerl, mit dem du seit einiger Zeit eine sexuelle Verbindung eingegangen bist, soweit ich mich erinnere.“
Lex starrte sie an, seine Stimme klang schneidend: „Nur zu deiner Information, Benahra, gleich als ich hier ankam, hatte ich Sex mit einem der Operatoren. Und nein, ich bin ihm nicht emotional verfallen! Genauso wenig wie Ryan Denver! Ich werde ihn fassen. Ich werde ihn ausliefern. Ich werde den verdammten Fall erfolgreich abschließen. Reicht dir die Aussage?“
Benahra bemühte sich um einen versöhnlichen Ton. „Ja, das reicht mir. Es tut mir leid, Lex, dass ich dir Befangenheit unterstellt habe. Ich weiß nicht warum, aber der Fall macht mich nervös. Es hängt wahrscheinlich mit der holographischen Erinnerung zusammen. Hast du herausfinden können, warum Denver sie generiert hat?“
Lex schüttelte den Kopf.
Benahra verdrehte die Augen. „Lass mich raten, dazu blieb während der Nummer keine Zeit. Macht nichts, jetzt hat er ja eine wahre Erinnerung, wen kümmert da noch die gefakte ? … Sorry, Lex, das war mein letzter Angriff auf dich für heute Nacht. Wie willst du Denvers Spur verfolgen?“
Lex atmete tief durch. „Ich denke, dass mir unter Umständen der Operator weiterhelfen kann, mit dem ich bereits … Kontakt hatte.“ Mit seinem Zögern schaffte er es, Benahra ein Grinsen zu entlocken.
„Lex, tu mir einen Gefallen und konzentriere dich erst auf den Fall, bevor du neue … Kontakte aufnimmst.“
„Ich weiß, du kannst das nicht verstehen, aber auf Yaga kann man Sex praktisch nicht aus dem Weg gehen. Falls du es noch nicht bemerkt hast, ich bin nur ein Mann! Außerdem warst du selbst es, die mich ermutigt hat, wieder echte Sexualpartner zu haben. Trotzdem wäre es mir lieber, wenn du dich in Zukunft aus meinem Intimleben heraushalten würdest. Ich habe keine Ahnung, warum das bei dem Fall so schwer zu sein scheint, aber ich werde alles daran setzen, ihn so schnell wie möglich abzuschließen, das verspreche ich dir!“
„Prima. Das ist das Einzige, was ich hören wollte. Melde dich bei mir, wenn es Neues gibt und du Denver auf der Spur bist.“
Lex stimmte zu und unterbrach nach einem denkbar knappen Gruß die Verbindung.
Benahra legte den Kommunikator auf ihren Nachttisch und starrte an die Decke. Sie stellte sich vor, wie der Sex zwischen den beiden Männern abgelaufen war. Wie ein Kampf? Ja, das Bild gefiel ihr! Sie merkte, wie es sie sexuell erregte. Ihr Verstand verbot ihr, sich das dominante Spiel in Details auszumalen. Nur zu schnell rief dies ihre eigene Biologie wach, die sie an ihre Rolle auf Dolex erinnerte. Dennoch … jemanden wie Ryan Denver zu unterwerfen, würde nicht nur Lex gefallen. Ihre Hand wanderte unter der Bettdecke gerade zu ihrem Schritt, als der Kommunikator summte. Benahra fühlte sich ertappt! Hatte Lex eine Möglichkeit gefunden, die Verbindung von vorhin nur zum Schein zu unterbrechen und wollte jetzt seine Chance auf Revanche wahrnehmen, indem er sie für ihre autoerotische Aktion auslachte? Aber hätte er dann nicht gewartet, bis sie sich selbst stimulierte? Möglicherweise aber auch nicht, weil es ihn eventuell anwidern würde, und er deshalb ihr Spiel lieber so früh wie möglich unterbrach.
All die Gedanken stoben ihr durch den Kopf, als sie zum Kommunikator griff. Sie erkannte, dass es nicht Lex war, der erneut mitten in der Nacht Verbindung zu ihr aufnahm, sondern Senator Kellim.
*
Das Gespräch mit Benahra war noch unangenehmer gewesen, als Lex es befürchtet hatte. Sie hatte ihn mit ihrer Frage nach einer emotionalen Verbindung völlig aus dem Konzept gebracht. Jedenfalls mehr, als mit ihrem Vorwurf, dass er sexuellen Kontakt zu Ryan Denver gehabt hatte. Lex musste sich eingestehen, dass da Gefühle im Spiel gewesen waren, gegen die er sich längst für immun gehalten hatte. Der Wunsch nach Streicheleinheiten, die Sehnsucht berührt zu werden, die Hoffnung vertrauen zu dürfen ... Lex war wütend. Er klang wie ein verliebter Teenager –
Weitere Kostenlose Bücher