Lex Warren E-Book
und Peitsche nannte man das früher. Benahra fühlte sich alles andere als gut bei dem Gedanken. Sie legte den Kommunikator zurück auf den Nachttisch und kuschelte sich unter die Decke. Der sexuelle Reiz war verschwunden, dafür hatte Kellim nachhaltig gesorgt. Sie seufzte und hoffte, dass Lex bereits darüber nachdachte, wie er sich an Denvers Fersen heften konnte. Es konnte unmöglich so schwer sein, jemanden zu verfolgen, der sich bereits einmal von ihm hatte finden lassen wollen.
*
Lex dachte über das nach, was Frazer ihm gesagt hatte. „Du kannst also keine Lebenszeichen von Denver auf Yaga ausmachen, aber abgeflogen ist er nicht? Was ist mit seinem Shuttle? Steht es noch im Hangar?“
Der Operator sah auf einen Monitor, der Lex verborgen blieb. Er schüttelte den Kopf. „Nein. Kein Shuttle.“
Lex stutzte. „Wie ist er hergekommen? Er muss ein Shuttle hier stehen haben; er ist mit einem von der Erde geflohen. Was ist mit seinem Zimmer im ‚Horny Unicorn‘?“
Frazer blickte auf die Anzeigen und betätigte einige der Sensoren. „Es ist nichts darüber verzeichnet. Weder, wie er nach Yaga kam, noch wird er als Gast des Hotels aufgeführt. Ich sagte dir doch, du jagst einen Geist.“
Lex schnaubte. „Als ich dich das erste Mal nach ihm fragte, konntest du mir sofort sagen, dass er im ‚Horny Unicorn‘ abgestiegen ist. Und nun hast du keinerlei Spur mehr von ihm? Jemand muss die Daten manipuliert haben.“
„Darauf gibt es keinen Hinweis. Aber ich werde dafür sorgen, dass ein Kontrollprogramm gestartet wird, bevor ich meinen Dienst beende.“
Lex räusperte sich. „Nur eine Frage noch. Kannst du mir das Formular zukommen lassen, das Denver für seine Einreise nach Yaga ausgefüllt hat, oder ist das ebenfalls verschwunden?“
Frazer gab einige Daten ein. „Nein, es ist noch vorhanden. Es ist nur der Antrag … kein Beweis, dass er hier war.“
„Ich möchte den Antrag dennoch gerne selbst sehen.“
Frazer senkte seine Stimme. „Das geht wirklich zu weit. Ich kann dir nicht unsere Dokumente aushändigen. Wenn das rauskommt, bin ich meinen Job los.“
Lex dachte nach. „Ich verstehe, dass du mir in dem Fall nicht helfen kannst. Vielleicht hören wir morgen noch voneinander, wenn ich Yaga verlasse. Bis dann, Miles.“
Der Operator schien einerseits erleichtert, dass Lex ihn nicht bedrängte, andererseits war er augenscheinlich enttäuscht, dass der Kontakt abbrach. „Morgen früh werde ich nicht im Einsatz sein. Ich habe gerade zwei Schichten am Stück hinter mir und bin total erledigt. Für den Fall, dass du gerne heute Nacht Gesellschaft hättest, melde dich! Ich sende dir meine Subraum-Kennzeichennummer, unter der du mich erreichen kannst. Lex … sieh auf jeden Fall in die Nachricht rein!“
Lex versprach es. Sie beendeten die Verbindung und er ließ sich auf die Couch fallen, die ihm einen Blick über die nächtliche Bucht von Yalaira ermöglichte. Der Fall war bislang richtig mies gelaufen. Seit er gleich beim ersten Auftrag in einen Hinterhalt geraten war, hatte er nicht mehr solchen Mist gebaut, wie bei der Festnahme von Denver. Dass er verschwand, hatte Lex nicht vorhersehen können. Was nutzten einem Waffen und auskunftsfreudige Kontakte, wenn der Gesuchte sich als substanzlos herausstellte? Für einen Geist war der Mann jedoch zu real gewesen. Lex hatte ihn gespürt … er hatte ihn genossen … und Denvers Küsse hatten verdammt gut geschmeckt! Was für ein Hohn, darüber nachzudenken! Lex rieb sich die Stirn.
Als das Display seines Kommunikators aufleuchtete, um eine eingehende Nachricht anzuzeigen, griff Lex danach und rief die Message ab. Es war Frazers Subraum-Kennzeichennummer. Vermutlich hoffte der Operator, dass Lex ihn noch kontaktieren und mit ihm Sex haben würde. Lex hatte genug für diese Nacht. Er wollte den Kommunikator gerade weglegen, als ihm eine zweite Botschaft auffiel, die der ersten untergeordnet war. Als er sie öffnete, erschien ein kurzer Text, sie enthielt zusätzlich einen Anhang: „Gute Heimreise. Dein Shuttle wird morgen startklar sein.“
Lex überlegte. Erst konnte Frazer es kaum erwarten, ihn noch zu treffen, und jetzt verabschiedete er ihn einen Tag im Voraus? Der Text war zwar freundlich, aber absolut übereilt und wollte nicht so recht ins Bild passen. Außerdem war der Anhang der Nachricht offenbar verschlüsselt, was Frazer kaum auf sich genommen hätte, wenn es nicht wichtig wäre.
Lex grinste, als ihm klar wurde, dass der
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