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Lex Warren E-Book

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Titel: Lex Warren E-Book Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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gelungen war, seinen Job zur Zufriedenheit seines Auftraggebers zu erledigen, und den Verfolgten der Justiz zuzuführen, war am Abend die Frau erneut aufgetaucht. Sie hatte sich ihm als Benahra Colhana vom Planeten Dolex vorgestellt und ihm in einer Bar einen Drink auf seinen Erfolg spendiert. Lex hatte das Gefühl gehabt, er müsse klarstellen, dass er nicht auf Frauen stand, denn sie war so offensiv gewesen und sprühte vor Sexappeal, dass Lex beinahe fürchtete, sie würde gegen seinen Willen über ihn herfallen. Als er ihr uncharmant die Tatsache erläutert hatte, dass sie ihn sexuell nicht interessierte, hatte sie nur gelacht und es hatte geraume Zeit gedauert, bis sie sich beruhigt hatte.
    „Ich habe Ihnen nicht das Leben gerettet, um jetzt von Ihnen gevögelt zu werden. Das wäre mir auf Dauer zu viel Aufwand, nur um Sex zu haben.“
    Er hatte sie schief angegrinst und den Rest seines nedanischen Bieres hinunter gekippt. „Warum haben Sie mir das Leben gerettet? Die Antwort sind Sie mir noch schuldig. Oder waren Sie etwa nur zufällig in der Gegend und hatten gerade nichts Besseres zu tun?“
    „Nein, ich war nicht zufällig in der Gegend. Ich beobachte Sie seit ein paar Tagen.“
    Lex hatte kaum glauben können, was sie ihm offenbarte. Noch viel weniger hatte er fassen können, dass er von der Beschattung nicht das Geringste bemerkt hatte.
    „Sie haben das Talent zur Kopfgeldjägerin.“ Daraufhin hatte sie nur gelächelt und ihre ungewöhnlichen, goldfarbenen Augen hatten ein wenig an Glanz verloren.
    „Ich fürchte, der Job wäre nichts für mich. Zumindest nicht auf der Erde. Dafür bin ich hier nicht unauffällig genug. Dennoch bin ich stolz, dass Sie mich nicht bemerkt haben. Ich muss zugeben, dass es damit zusammenhängen könnte, dass ich mich nie besonders nah an Sie herangewagt habe. Ich war Ihnen nicht direkt auf den Fersen, aber immer in Reichweite.“
    „Das war offensichtlich nah genug, um mir aus einer verdammt brenzligen Situation zu helfen. Ich verstehe immer noch nicht, warum Sie es auf mich abgesehen haben.“
    „Zum ersten Mal sind Sie mir in der Behörde aufgefallen, als Sie sich als Ermittler eintragen ließen. Ich war mir sicher, dass wir uns gegenseitig helfen können. Aber ich wollte mir Ihre Arbeit erst einmal ansehen.“
    Lex lachte bitter. „Im Klartext heißt das, dass Sie einen Job brauchen und daher in der Behörde auf Jagd nach einem Partner gingen ... Auf die Jagd nach einem Jäger. Sehr interessant. Und obwohl ich kläglich versagte, erwägen Sie eine Zusammenarbeit? Als was? Als ständige Rückendeckung?“
    „Nein, nein, das nicht. Als Vermittlerin. Ich habe einige gute Kontakte zur Regierung. Die nutzen mir selbst nicht viel, denn ich bin nach wie vor auf dem Papier Dolexidin. Als ich auf die Erde kam, war ich die politische Vertreterin meines Volkes. Inzwischen wurde ich abgelöst, da der Posten der Diplomatin alle zwei Jahre neu besetzt wird, und die Vertreterinnen nach Dolex zurückgerufen werden, um eine zu intensive Anpassung an die Erdverhältnisse zu verhindern.“
    „Warum sind Sie dann noch hier?“
    „Weil ich mich hier wohlfühle. Aber ich brauche eine Arbeit, um bleiben zu können. Ich habe mich dazu entschieden, der Regierung der Erde zu helfen, indem ich Feinde des Systems aufspüre. Verbrecher, Banditen, Betrüger, die von der Justiz gesucht werden und für die eine Belohnung ausgesetzt ist. Doch ich kann nicht selbst als Kopfgeldjägerin arbeiten. Um jemanden ergreifen zu können, muss man näher ran, als ich es jemals bei Ihnen war.“
    Lex stieß die Luft aus und bestellte zwei neue Biere. Die Bar war voll, lautes Stimmengewirr erfüllte den Raum, die Luft roch nach Alkohol und dem Rauch der ungiftigen Joola-Pflanzen vom einzigen Tabak-Export-Planeten Tretan V.
    „Das klingt einleuchtend, aber wie Sie selbst erlebt haben, hat das mit meinem ersten Fall nicht besonders gut geklappt. Ich überlege gerade, mir einen anderen Job zu suchen. Vielleicht als Shuttle-Parkwächter in einem unserer Vergnügungsparks. Ich könnte diese lustigen holographischen Aufkleber an den Scheiben anbringen, die die Piloten auf dem Heimflug winkend in den Wahnsinn treiben.“
    Die grünhäutige Frau sah ihn irritiert an. „Sie haben einen Scherz gemacht“, entschied sie.
    „Ja, um ehrlich zu sein, bin ich verdammt frustriert, dass erst eine Amazone wie Sie auftauchen musste, um mir den Arsch zu retten.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Auf meinem Planeten ist

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