Lex Warren E-Book
nicht glücklich werden.“
„Kannst du es hier? Willst du auf einem Planeten leben, der ein kleines Vermögen von dir verlangt, nur damit du nicht jedes Jahr für ein paar Tage nach Dolex zurückkehren musst?“
Benahra wich seinem Blick aus, dennoch hatte Lex in ihren Augen etwas gesehen, das ihn erstaunte: Angst. Als sie sprach, klang ihre Stimme jedoch fest und ein wenig aggressiv.
„Was weißt du von der Überwindung, die es mich jedes Mal kostet, nach Dolex zurückzukehren? Meine Familie setzt stets alles daran, dass ich den Planeten nicht mehr verlasse. Sie lädt Männer ein, die sich nach mir verzehren, und die von ewiger Treue faseln, obwohl ich sie nicht einmal kenne. Immerzu hält man mir vor, wie gut ich es auf meinem Heimatplaneten haben könnte. Niemand will verstehen, dass mich meine Arbeit hier mit aller Zufriedenheit erfüllt, die ich benötige. Immer, wenn ich aufbreche, versucht man, mich zum Bleiben zu überreden. Sie manipulieren meinen Geist. Ich kann mich dagegen wehren, aber ich bin den Kampf leid! Wenn ich das notwendige Geld habe, werde ich dafür sorgen, dass ich nie wieder zurück muss.“
Lex nickte bedächtig. „Es ist deine Entscheidung. Wenn das dein größter Wunsch ist, solltest du ihn dir erfüllen.“
„Das werde ich. Danke für dein Verständnis. Obwohl ich spüre, dass du mich für verrückt hältst.“ Ein Lachen entrang sich seiner Kehle.
„Andere Frauen würden ein Vermögen dafür ausgeben, einen willigen, untertänigen Ehemann zu bekommen, der ihnen zu Füßen liegt und sich um alle unangenehmen Belange kümmert. Einen Kerl, der bedingungslos treu ist und aufs Wort gehorcht.“
„Würdest du so einen Mann haben wollen? Einen, der sich von dir befehligen lässt? Der nie etwas anzweifelt, was du tust, und der dir damit kein echtes Feedback geben kann?“
„Nein, ich mag Männer mit Rückgrat und eigener Meinung.“ Lex dachte darüber nach, dass seine sexuelle Vorliebe allerdings Männern galt, die zuließen, dass er ihren Willen brach, aber diese Information würde Benahra ihm nicht entreißen. Da er der Ansicht war, dass erotische Spiele eigenen Regeln unterlagen, hatte er seine Worte mit Nachdruck ausgesprochen.
„Siehst du, wir sind uns gar nicht so unähnlich. Auch wenn ich zugeben muss, dass es mir oft genug schwerfällt, meine angeborenen Verhaltensweisen zu kontrollieren. Wusstest du, dass eine Dolexidin statistisch gesehen im Laufe einer Beziehung über 1500 verschiedene Arten der Bestrafung an ihrem Partner vornimmt?“
Lex hoffte, dass sie lachte oder sonst ein Zeichen gab, dass es sich um einen Scherz handelte. Benahra schaute ihn nur abwartend an.
„Nein, das wusste ich nicht. Aber es zeugt von einem hohen Maß an Kreativität.“ Er lächelte schief.
„Ich verwende meine Kreativität und meine Kraft lieber auf meinem Job.“
Lex nickte. „Ich werde mich gleich morgen früh auf den Weg nach Yaga machen. Wie viel freie Hand habe ich bei der Gewaltanwendung, falls Denver mir nicht freiwillig zur Erde zurück folgen mag?“
„Du hast völlig freie Hand. Die einzige Voraussetzung ist, dass Denver vernehmungsfähig ist, wenn du ihn Senator Kellim übergibst.“
Lex wischte sich mit einer Hand nachdenklich über den Mund. Er sah Benahra in die Augen und erkannte, dass sie das gleiche dachte, wie er.
„Das alles erscheint mir eine Spur zu groß und zu brutal für einen Diebstahl. Ich bin gespannt, was mich bei Ryan Denver für ein Typ erwartet. Wenn er schützen will, was er entwendet hat, würde er kaum auf Yaga einen Kurzurlaub einlegen. Wie dem auch sei, es gibt eine Menge, was ich vorbereiten muss, bevor ich aufbrechen kann.“
Benahra erhob sich und inspizierte kurz den Raum, bevor sie sich Lex zuwandte. „Du hast eine schöne Wohnung, aber du hast nie einen Zweifel daran gelassen, dass es dich ans Meer zieht. Ein Haus am Strand und einen Shuttle-Platz direkt daneben. Dieser Fall ist deine große Chance, Lex. Du hast bereits in der Vergangenheit Gewalt angewendet, um Verbrecher ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Lass dich nicht von Denvers hübschem Gesicht beeindrucken, oder von seinem heißen Körper. Er ist derjenige, den du fassen und ausliefern sollst, vergiss das bitte nicht!“
„Seit wann lasse ich mich bei einem Job von solchen Äußerlichkeiten beeindrucken? Es ist etwas anderes, das mich stört. Wie du sagtest, habe ich schon viele Verbrecher gejagt und der Justiz übergeben. Der Unterschied liegt allerdings darin, dass
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