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Lex Warren E-Book

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Titel: Lex Warren E-Book Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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musste ich erst durch den Gang, in dem die genetischen Daten gespeichert werden.“
    „Als wir zusammen bei Kellim waren, hast du dem Scanner ganz schön Probleme bereitet.“
    „Oder der Scanner mir. Das Ding konnte mich nicht erfassen, weil ich im Grunde zwischen den Zeiten festhing. Kellim muss das geahnt haben, aber er hegte noch die Hoffnung, dass sich für ihn alles zum Besten wenden würde, wenn er seinen Plan durchziehen könnte. Wir waren ihm einen halben Schritt voraus. Mehr allerdings nicht.“
    „Erzähl weiter, was damals gewesen ist … in der anderen Zeit.“
    „Einer von Kellims Leuten führte mich durch den Gang, als ich von Dolex zurückgekehrt war, plötzlich hielt er mich fest und deutete auf das versiegelte Gehäuse. Seine Stimme war nur ein Flüstern und ich dachte erst, er erlaube sich einen Scherz, als er behauptete, ich trüge eine der gefährlichsten Waffen der gesamten Galaxie bei mir. Er verlangte, dass ich sie ihm übergebe und behauptete, ein Gespräch von Kellim belauscht zu haben, in dem er von dessen machtgierigen Plänen erfahren habe. Ich wollte wissen, was für eine Waffe das sein solle und er antwortete, dass es ein Zeitmanipulator wäre. Ihm war bekannt, wozu Kellim ihn einsetzen wollte und er beschwor mich, ihm den Behälter zu überlassen, damit er den Inhalt vernichten könnte. Sein Plan war es, eine wirkungslose Kopie in den Behälter zu geben, damit Kellim vorerst nichts merken würde. Ich war hin- und hergerissen. Die Geschichte des Mannes klang völlig verrückt, aber ich ahnte, dass er die Wahrheit sprach. Ich schlug vor, einen anderen Weg zu gehen. Ich wollte Kellim den Behälter samt Inhalt übergeben, aber die Vertreter der Völker der Vereinigten Planeten informieren. Todt lehnte das entschieden ab.“
    „Todt? Also war der Mann, der über Kellims Pläne Bescheid wusste, Todt Breys?“
    Ryan machte eine zustimmende Geste. „Lass mich der Reihe nach erzählen, Lex, sonst wird es zu anstrengend … für uns beide. Todt holte die Kopie hervor, die er aus Glas angefertigt hatte. Er erklärte mir, der echte Zeitmanipulator sei aus einem Material hergestellt, das nur wie Glas aussah. Es hatte laut ihm Eigenschaften, die bei der richtigen Handhabung das Zeitgefüge aus der Bahn werfen können. Es war eine mächtige Waffe … oder zumindest konnte es wie eine Waffe eingesetzt werden.“
    „Moment mal … dieses glasähnliche Zeug, aus dem der Zeitmanipulator hergestellt wurde, das ist das Element, von dem Benahra mir erzählt hat. Es wird von Gefangenen auf Dolex aus einem Fluss gefischt. Die Erde tauscht es gegen menschliche Straftäter ein, die wiederum dazu benutzt werden, um das Zeug zu schürfen. Da läuft ein Austausch, der mit Sicherheit nicht offiziell genehmigt wurde. Mir wird klar, warum Kellim so einen guten Draht zu den männerfeindlichen Dolexidinnen hat. Er gibt ihnen, was sie brauchen, indem er für ständigen Gefangenen-Nachschub sorgt. Zudem kümmert er sich darum, dass die Vorgänge auf Dolex nur in geschönter Version bei den Vertretern der Völker der Vereinigten Planeten vorgelegt werden. Er bekommt dafür im Austausch das Element, dessen Eigenschaften den Dolexidinnen vermutlich nicht bekannt sind. Wären sie das, würden sie es wohl selbst nutzen. Benahra erzählte mir, dass ihr Volk noch sehr rückständig lebt und keine modernen Mittel zulässt. Daher hat dort bestimmt niemand eine Analyse der seltenen Substanz vorgenommen. Kellim hingegen hat ein Faible für seltene Gegenstände von anderen Planeten. Aber wie kam er darauf, dass es einen Zeitmanipulator auf Dolex gibt?“
    „Das habe ich Todt auch gefragt. Er erklärte mir, dass Kellim gar nicht wusste, welche Eigenschaften das Material hatte, als er es zum ersten Mal von Dolex geschickt bekam. Er hatte jemanden, der ihm auf die Sprünge half. Es war ein reminischer Wissenschaftler namens Ralow Unat. Er hatte sich mit alten Überlieferungen beschäftigt, die auf Dolex gefunden wurden. Darin war beschrieben, wie seltsame Zeitparadoxien auftraten, wenn der Fluss ‚Die Tränen der großen Mutter‘ ans Land schwemmte und sie über lodernden Flammen geschmolzen wurden, um Schmuckstücke aus ihnen zu formen. Es ist viel von dem Material notwendig, um nur kleine Gegenstände herzustellen. Die Dolexiden bemerkten nur geringe Veränderungen im Ablauf der Zeit, aber für ein naturverbundenes Volk bargen sie wahre Wunder. Sie nutzten sie, um Früchte schneller reifen zu lassen und die Aufzucht von

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