Lex Warren E-Book
eine Pause.“
Lex gähnte. „Das ist eine gute Idee. Lass mich einen vorläufigen Schlussstrich unter das Gesagte ziehen. Da Kellim davon sprach, dass Todt ermordet wurde – von dir – müssen wir davon ausgehen, dass er ihn selbst umbringen ließ und deine DNA benutzte, um Beweise gegen dich zu sammeln. Er tat das erneut in der aktuell ablaufenden Zeit, wie er uns ja deutlich gemacht hat. Es wird ein wirklich harter Kampf gegen ihn werden. Er hat bislang so gut wie alles auf seiner Seite. Das, was du mir erzählt hast, ist nicht zu beweisen.“
Ryans Stimme war kaum hörbar, als er „ich weiß“ murmelte. „Er ist gefährlich und leider sehr einflussreich. Er war uns dicht auf den Fersen – zu dicht. Wir mussten den Zeitmanipulator benutzen, um nicht getötet zu werden. Diesmal muss es anders laufen!“ Ryan sah Lex ernst an.
„Wenn es so war, gebe ich dir absolut recht! Bei alledem, was du mir erzählt hast, begreife ich eines immer noch nicht. Wenn die Dinge geschehen sind, bevor du den Zeitmanipulator aktiviert hast, dürfte Kellim von alledem ebenso wenig wissen wie ich.“
„Das ist richtig. Nach der Aktivierung müssten Unat und Todt leben, da wir in die Vergangenheit reisten.“ Ryan presste die Kiefer aufeinander.
Lex beobachtete ihn. „Was ist also deiner Meinung nach passiert?“
„Ich vermute, dass Kellim seine Unterlagen zu der ganzen Angelegenheit zusammen mit einem der Schmuckstücke, das aus den ‚Tränen‘ hergestellt wurde, aufbewahrt hat. Wenn dem so ist, wurden sie von der Zeitverschiebung verschont und Kellim wird sie gefunden haben. So war es ihm möglich, das Geschehene nachzuvollziehen und die Dinge zu seinen Gunsten herzustellen. Und das alles sehr viel schneller, als wir voraussehen konnten.“
„Du meinst damit, dass er sowohl Todt als auch Unat erneut tötete? Diesmal, bevor sie überhaupt wussten, warum sie sterben mussten?“
„Ja, das vermute ich. Kellim wusste ja, dass ich den Zeitmanipulator in meinem Besitz hatte. Er nutzte die Chance, dich gegen mich einzusetzen. Ihm war klar, dass du dich nicht erinnern würdest, was ursprünglich geschehen war, und er hoffte, dass ich unter dem Druck zusammenbrechen würde. Er wollte um jeden Preis wissen, wo ich den Manipulator versteckt hatte. Da lag sein größter Fehler.“
Lex runzelte die Stirn. „Inwiefern?“
Ryan lächelte und strich Lex eine Haarsträhne aus der Stirn. „Weil nicht ich ihn versteckt habe, sondern du. Du bist der Einzige, der das Versteck kennt.“
„Wie kann ich ihn versteckt haben, wenn du es warst, der ihn aktivierte?“
„Weil wir das durchdacht haben. Ich habe dich gemeinsam mit ihm durch die Zeit zurückgeschickt, damit du ihn an einem Ort deponieren konntest, an dem wir beide zuvor waren. Unser Plan war es, die Orte zu bereisen, damit du dich an das Versteck erinnern würdest.“
„Deshalb hast du mich also an all die Orte geführt? Ich habe das deine ‚Brotkrumen‘ genannt. Damit lag ich ja alles andere als falsch. Dein Verschwinden war kein Zaubertrick, sondern eine Verschiebung des Zeitgefüges. Daher die plötzlich volle Badewanne im ‚Water Palace‘. Du hast die Zeit manipuliert und dich so befreit. Wie hast du das ohne das Instrument geschafft?“
„Das ist kompliziert. Eine nachträgliche Auswirkung, mit der ich so nicht gerechnet hatte und deren Erlernen nur teilweise möglich ist. Es liegt in den Fähigkeiten des Materials begründet. Für uns bleibt es somit ein Rätsel. Selbst Unat hat es nicht herausfinden können. Er meinte, dafür bräuchte er mehr Informationen über die Herkunft. Diese blieben ihm natürlich vorenthalten. Ich habe versucht, mich nachträglich so gut es ging mit den Eigenschaften der Zeitreisen vertraut zu machen. Einmal gelang es mir sogar, mit einer so minimalen Zeitverschiebung von einem Ort zum anderen zu springen, dass ich dir den Chip für mein Hotelzimmer im ‚Water Palace‘ hinterlassen konnte. Ich war erstaunt, dass das klappte. In Wahrheit benötigte ich allerdings drei Anläufe dafür, was dir entgangen sein wird.“
Lex nickte. „Ich muss zugeben, dass mir zu der Zeit der Durchblick gänzlich fehlte.“
Ryan lächelte. „Im Großen und Ganzen ging mir das ähnlich. So eine Art von Reise ist mir nie wieder gelungen. Vielleicht war manchmal das pure Glück auf meiner Seite … wirkliches Wissen war es jedenfalls nicht.“
„Was ist mit meiner Narbe? In deinen sexuellen Erinnerungen an mich, hatte ich sie bereits, obwohl
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