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Lex Warren E-Book

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Titel: Lex Warren E-Book Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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ich mich erst auf dem Weg hierher verletzt habe.“
    „In meiner Erinnerung hast du sie dir hier auf Korep geholt. An einem der Felsen. Da wir angehalten sind, unsere Körper nicht unnötig zu verändern, blieb sie nach der Heilung übrig. Es lohnt sich nicht, sich über all das den Kopf zu zerbrechen. Es gibt Dinge, die passieren sollen … egal in welcher Zeitversion. Was wir wissen, ist in erster Linie dies: Wir wissen gar nichts.“ Er hielt kurz inne. „Die Unwissenheit ist eine gefährliche Sache. Immer, wenn ich versuchte, die Verschiebungen willentlich zu beeinflussen, merkte ich, dass ich vor allem eins war: ein Spielball meiner eigenen Manipulation.“
    „Dafür bist du aber ein paar Mal sehr eindrucksvoll im richtigen Moment verschwunden.“
    „Ja, ein paar Mal gelang mir das. Es hat mir ziemliches Vergnügen bereitet, dich beeindrucken zu können. Aber als wir in Kellims Haus waren, wäre ich lieber an deiner Seite geblieben, um dir bei der Flucht zu helfen. Dass die Zeit mich von dir wegkatapultierte, hat mich fast wahnsinnig gemacht. Es zog mich fort und ich musste dich im Stich lassen.“
    „Es war nicht deine Schuld.“
    „Das sagst du jetzt … aber es tat weh, den Ausdruck in deinen Augen zu sehen. Ich möchte das nie mehr erleben. Das alles nicht! Wir haben den Zeitmanipulator aktiviert, in der Hoffnung, dass wir eine Chance bekommen, alles ins Reine zu bringen. Sobald wir ihn gefunden haben, wird uns das gelingen … durch eine erneute Zeitreise.“
    Lex blickte ihn fest entschlossen an, dann wechselte sein Ausdruck zu Hilflosigkeit. „Ich habe keine Ahnung, wo ich ihn versteckt habe. Ich weiß überhaupt nichts mehr!“
    Ryan küsste ihn auf die Stirn. „Im Moment noch nicht. Die Erinnerung wird zurückkommen. Ich sagte dir, dass deine Zeit kommen wird. Sie ist ganz nah, Lex. Gönn dir Ruhe und lass zu, dass die Erinnerungen ganz langsam ihren Platz in deinem Kopf finden.“
      
    *
     
    „Gibt es immer noch keine Spur von Torlat?“
    „Nein. Er ist nicht zurückgekehrt, nachdem er Feuerholz holen wollte.“
    Benahras Mutter beäugte sie kritisch. „Er ist alleine gegangen?“
    „Ja, das sagte ich doch schon.“
    Die Mutter sah zu Miles und fragte an Benahra gewandt: „Woher hat er die Wunden? Es sieht aus, als hätte er gekämpft.“
    Benahra blickte ebenfalls zu Miles, sie lachte laut auf. „Gekämpft? Wohl kaum. Das würde er nicht wagen. Ich habe ihn gezüchtigt.“ Benahra erkannte Anerkennung in den Augen ihrer Mutter aufblitzen. Dann wanderte deren Blick erneut zu Miles. „Warum hast du Torlat nicht beim Holzholen geholfen?“
    Er wollte gerade etwas erwidern, aber Benahra kam ihm zuvor. Sie ließ ihre Stimme herrisch klingen. „Miles hatte andere Aufgaben. Ich wollte ihn nicht aus den Augen lassen. Er muss erst noch lernen, wie er dient, und er muss begreifen, dass es nichts anderes für ihn geben wird. Ich halte es daher für notwendig, ihn vorerst im Haus einzusperren. Er soll erst wieder die Schönheit der Natur erblicken, wenn er begriffen hat, dass er mein Eigentum ist, das sich danach sehnt, zu mir zurückzukehren.“
    Benahras Mutter schien abermals beeindruckt und sie betrachtete den nackten Miles auffällig.
    „Er ist gut gebaut. Lohnt sich die Mühe mit ihm?“ Es war klar, dass sie auf die Qualität des Sex abzielte.
    „Ja, es lohnt sich.“
    Ihre Mutter lächelte. „Das freut mich für dich. Ich konnte anfangs nicht begreifen, warum du dir die Umstände machen wolltest, einen Menschenmann zu erziehen. Aber ich kann mir vorstellen, dass es einen gewissen Reiz hat. Dein Vater war auf jeden Fall ein guter Liebhaber. Wenn der Mensch es ebenfalls ist …“ Sie verstummte, aber Benahra bemerkte, dass der Blick ihrer Mutter weiterhin auf Miles gerichtet war. Dessen Augen huschten zu Benahra, bevor er sie senkte. Sie ahnte, dass er kurz davor war, ihrer Mutter den Hals herumzudrehen. Doch das würde nur noch mehr Probleme mit sich bringen. So sehr Benahra das Verhalten ihrer Mutter hasste, so wenig konnte sie außer Acht lassen, dass die nur das Beste für sie wollte.
    „Weißt du, Benahra … seit du mich an die alten Regeln erinnert hast, gehen mir verschiedene Dinge nicht mehr aus dem Kopf.“
    Benahra wartete, ihre Mutter sprach nicht weiter. Sie blickte immer noch Miles an und Benahra ahnte, dass es ihr merkwürdig erschien, dass er noch nicht das Brandmal trug. Plötzlich sagte ihre Mutter: „Früher war es üblich, dass die Frauen einer Familie sich die

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