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Lex Warren E-Book

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Titel: Lex Warren E-Book Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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vorerst aus dem Kopf zu bekommen. Nun hatte sie endlich die erforderlichen Delani zusammen, da machte ihr die Bürokratie das Leben schwer. In ihrer Zeit als Botschafterin hatte sie täglich mit Schriftverkehr und Anträgen zu tun gehabt, doch seit sie mit Lex zusammenarbeitete, teilte sie seine Abneigung gegen formelle Schriftstücke.
    Benahra stand auf und ging ins Badezimmer. Sie schlüpfte aus ihrer Shorts und zog den BH aus. Der Spiegel zeigte ihr eine dolexidische Frau in der Blüte ihres Lebens. Das Grün ihrer Haut schimmerte in dieser Phase am kräftigsten. Selbst menschliche Männer wurden davon angezogen. Zumindest die meisten. Aber es gab Ausnahmen – Lex zum Beispiel.
    Benahra ertappte sich im Spiegelbild dabei, wie sie leicht lächelte, als sie an ihren Freund dachte. Er war ganz schön sauer gewesen, als sie ihn beim Sex mit dem SHP überrascht hatte. Vielleicht war es gut, dass er sich nicht näher dafür interessiert hatte, was sich in der Erinnerung von Ryan Denver ereignet hatte. Das Ganze hatte mehr nach einem Kampf, als nach Sex ausgesehen … auch wenn selbst Benahra von der Intensität der Begegnung fasziniert gewesen war. Lex so zu sehen, hatte sie verwirrt, auch wenn sie das niemals zugeben würde. Sie wusste, dass es kein naturgetreues Bild von ihm gewesen sein konnte, dennoch war er erstaunlich gut getroffen gewesen. Alles hatte gestimmt, bis auf eine Kleinigkeit. Die auffällige Narbe, die an Lex’ Hüfte zu sehen gewesen war, trug der echte Lex nicht. Warum Denver sie wohl erfunden hatte? Möglicherweise, um Lex in seiner Fantasie zusätzlich Maskulines zu verleihen? Eigenartig, dass solche verblassten Wunden eine erotische Wirkung ausübten, wenn Männer sie trugen, bei Frauen aber als störend und echter Makel empfunden wurden.
    Benahra entfernte das Haarband und betrachtete ihren eigenen untadeligen Körper im Spiegel. Sie trat unter die Dusche und ließ das Wasser über ihre Haut prasseln, bevor sie den Kopf in den Nacken nahm und ihr Gesicht dem Strahl entgegenhielt. Sie begann, beim Rauschen der Dusche ein altes dolexidisches Lied zu singen, während ihr Kommunikator im Nebenraum vergeblich summte und schließlich eine Nachricht von Lex aufzeichnete.
     
    *
     
    Der Blick vom Balkon war alles andere als schlecht, wie Lex feststellte. Da er Benahra nicht hatte erreichen können, und das Treffen mit Denver erst in einigen Stunden stattfinden würde, hatte er entschieden, den Rest des Tages zur Entspannung zu nutzen. Es wäre schließlich überaus dumm, die Annehmlichkeiten nicht zu genießen. Er atmete tief die salzige Luft ein und blickte übers Meer. Die Sonne stand in perfektem Winkel am Himmel, um einen Hochsommer zu imitieren. Lex wusste, dass sie künstlich erschaffen worden war und in der Umlaufbahn von Yaga ihren festen Platz hatte. Sie war ein ganzes Stück größer als die Sonne, die man von der Erde her kannte und sie strahlte tagsüber in einem tiefen Orange, das Wärme gab, aber nicht blendete. Lex fand sie beinahe kitschig, aber wer fragte danach, wenn sie ihre wohltuenden Strahlen wie ein Original zur Oberfläche hinab schickte?
    Er ging ins Zimmer zurück, wühlte in seiner Tasche und zog eine Badehose heraus. Es wurde Zeit, den Strand näher in Augenschein zu nehmen. Er verließ sein Zimmer, um kurz darauf in die angenehm kühlen Fluten des Westlichen Meeres einzutauchen. Lex bemerkte, dass einige Blicke der Männer am Strand ihm folgten, während er mit gleichmäßigen Zügen und entsprechendem Muskelspiel schwamm, aber er hatte den festen Willen, selbst verlockende Sexangebote vorerst zu ignorieren. Es gab einen Job zu erledigen, den er nicht aus den Augen verlieren durfte. Er tauchte und erkundete die Unterwasserwelt. Einige zitronengelbe Fische stoben davon, näherten sich wieder und blickten ihn mit großen Augen an. Lex streckte seine Hand nach ihnen aus, sie gingen erneut auf Distanz, um den Eindringling zu beobachten. Lex tauchte auf und wischte sich das Wasser aus dem Gesicht. Er legte sich auf den Rücken und ließ sich treiben. Die sanften Wellen schaukelten seinen Körper. Lex blickte in den blauen Himmel. Von ihm aus könnte die Zeit stillstehen. Aber er wusste, dass sie unerbittlich voranschritt und Denver schon irgendwo im Hotel darauf wartete, ihn am Abend zu treffen.
    Lex wandte den Blick, er schaute zu den Fenstern des ‚Horny Unicorn‘. Ob Ryan Denver ihn gerade beobachtete, genauso wie die kleinen gelben Fische es getan hatten – neugierig und

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