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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Der Rosa Ring war eine an Ressourcen reiche Insel, und das freigesetzte Virus verursachte bei der Bevölkerung schwere, unheilbare Geisteskrankheiten, die rasch zum Tod führten. Der Konzern, der die Schätze der Insel ausbeutete, schickte drei medizinische Teams los, die versuchen sollten, die Seuche in den Griff zu bekommen. Doch sämtliche Mitglieder dieser Rettungstrupps wurden von den automatischen Waffensystemen getötet, welche die Insel vor Überfällen schützen sollten. Viel zu spät sahen die reichen Bonzen die Sinnlosigkeit ihres Unterfangens ein, verzichteten auf weitere Maßnahmen, die Reichtümer der Insel zu retten, und stellten einen ganzen Sektor unter Quarantäne. Der Liebhaber der jungen Frau hatte sich im letzten Team befunden und war ums Leben gekommen; für Hakan – für den Winterjahrmarkt – änderte Miri den Text ab und ließ ihn am Leben.
    Miri sang ein letztes Mal »Flieg mit mir«, verbeugte sich tief, um ihre Tränen nicht zu zeigen, die ihr zu ihrem Verdruss in die Augen getreten waren, und als sie sich wieder aufrichtete, dröhnte ihr lauter Applaus entgegen.
    »Du warst toll, Miri!«, murmelte Val Con, der neben ihr stand, und sie lachte, ein wenig außer Atem.
    Die Zuschauer jubelten eine Weile, dann zückte Miri ihre Mundharmonika, entlockte ihr ein paar fetzige Takte, und danach schmetterte das Trio das temperamentvolle, populäre Benish-Volkslied »Der Wind ist mein Gefährte«. Die Mundharmonika verlieh dem Lied einen ganz besonderen Reiz, und dann zog sich Miri ein bisschen in den Hintergrund zurück, um für das einstudierte Manöver Platz zu machen.
    Hakan eilte ans Klavier und reichte Val Con seine Gitarre; Val Con griff in die Saiten und übernahm, unterstützt von der Mundharmonika, das Leitmotiv der Melodie. Ein paar Leute aus dem Publikum lachten; hier und da wurde sogar Beifall geklatscht, und die ganze Zeit über brannte das grüne Licht.
    Sie steigerten nochmals das Tempo des Liedes, und wieder wartete Miri auf Val Cons Zeichen. Es kam, und abrupt hörten alle drei auf zu spielen, um sich gleichzeitig zu verbeugen.
    Die Zuhörer sprangen von ihren Sitzen hoch, jubelten, applaudierten und stampften mit den Füßen, während die Moderatorin unschlüssig am Rand der Bühne stand, bereit, nach vorn zu treten; doch als der Jubel abermals aufbrandete, ging sie die Stufen wieder hinunter.
    »So was ist noch nie passiert!«, flüsterte Hakan.
    »Tatsächlich nicht?«, staunte Miri. Sie stellte sich vor das Mikrofon.
    »Danke! Wir danken euch allen!«, rief sie, und die Menge beruhigte sich ein wenig. »Uns sind fast die Lieder ausgegangen …« Sie musste eine Pause einlegen, um Luft zu holen. »Aber eines kennen wir noch. Möchtet ihr es hören?«
    Die Leute brüllten zustimmend, und Hakan stand wie erstarrt da.
    »Zhena …«, begann er, doch Cory saß schon wieder am Klavier, und Miri gab das Handzeichen, mit dem sie signalisierte, dass nun das Stück »Die Windmühle« dran war. Hakan schnappte sich seine Gitarre und fing an zu spielen.

Dutiful Passage
     
    D u musst dir ganz sicher sein«, wiederholte Priscilla zum dritten Mal, weil das Ritual es erforderte – und weil sie seiner Stimmung misstraute; sein emotionales Muster schimmerte in einem harten, stählernen Glanz, der von Eigensinn und Mutwillen zeugte.
    Shan legte sein ordentlich zusammengefaltetes Hemd auf einen Stuhl und sah Priscilla an; ein Anflug von Spott flackerte in seinen Augen und in seinem Muster. »Ich bitte, dich, Priscilla, hältst du mich für so feige?«
    »Du betonst andauernd«, erinnerte sie ihn, »dass es unverantwortlich wäre, wenn sich sowohl der Captain als auch der Erste Maat in eine tödliche Gefahr begeben, während die Sicherheit des gesamten Clans auf dem Spiel steht.« Sie streift ihre Hose ab und stand splitternackt da, eine schlanke, bildschöne Gestalt. »Und die Gefahr ist real. Einer von uns oder sogar wir beide könnten sterben, wenn die Göttin uns nicht wohlgesinnt ist.« Sie blickte ihm fest in die Augen. »Du musst dir absolut sicher sein, Shan.«
    »Ich weiß, was ich sagte«, erwiderte er und setzte sich hin, um die Stiefel auszuziehen. »Aber das war, bevor man versuchte, gewaltsam in Trealla Fantrol einzudringen, bevor der Clan sich über die halbe Galaxis verteilte und bevor die Passage gezwungen war, Waffen zu laden. Ich habe keine Ahnung, was genau hier gespielt wird, aber eines ist mir klar: Wir haben Probleme, und zwar gewaltige.«
    Er löste seinen Gürtel und

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