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LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

Titel: LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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seines Wesens berühren und manchmal die Krankheiten kurieren, die den Geist befallen. Wenn so jemand zu uns gebracht wird, können wir ihm unser Vorhaben und unsere Technik zeigen.«
    »Das ist ja vollkommen lächerlich«, verkündete die Medtechnikerin.
    »Nein, ist es nicht«, sagte Miri viel zu müde, um sich mit den komplizierten Modi von Hochliaden abzugeben. Sie schaffte es, ihre Hand zu heben, und deutete auf das Kind. »Ruf Shan an und bring ihn hier herunter.«
    Alys zog ein Gesicht, während sie sich durch den terranischen Satz kämpfte, dann lächelte sie, ging hinüber zum Haustelefon und drückte auf den Rufknopf.
        
     
    Lytaxin,
Erobs Gelände
     
    •  •  •  •  •  
    Sie hatten den ersten Wachtposten passiert und waren bereits ein gutes Stück unterwegs auf dem Weg zum zweiten, bewegten sich entlang den Pfaden und waldreichen Wegen wie die Geister toter Soldaten. Kein Blatt raschelte, kein Stein kullerte, kein Zweig brach auf ihrem Weg.
    Nelirikks Herz schwebte vor Stolz, dass er am Kopf einer solchen Gruppe ging, gleichgestellt, unter Kollegen. Geschwind und leise, so ging ein Erkunder.
    Natürlich gingen auf diese Weise auch liadische Scouts, wie seine drei Begleiter welche waren. Sie waren ein seltsam zusammengestelltes Trio, mehr eine Schar als eine Truppe, und scherzten viel untereinander – was ihn eindringlich an die häufig gepflegte Art und Weise des Umgangs zwischen dem Captain und dem Scout erinnerte, an den er eidgebunden war.
    »Wie weit ist es noch bis zu Ihrem Haus, Erkunder Nelirikk?« Das war der kleinere der älteren Scouts namens Clonak ter’Meulen, der einen terranisch anmutenden Schnurrbart unter seiner Stupsnase trug.
    »Wir müssen an einer weiteren Wache vorbei«, erzählte Nelirikk ihm. »Kurz danach geht der Wald in Feld über. Von da aus, wenn wir die gegenwärtige Geschwindigkeit beibehalten, erreichen wir Erobs Haus in ungefähr fünfundzwanzig Standardminuten.«
    Clonak seufzte stürmisch. »So weit? Shadia, meine Wonne, renn bitte vor und bitte das Haus, einen Wagen zu senden. Ich bin viel zu schwächlich für all diese Latscherei in der Schwerkraft.«
    Die Jüngste unter den Scouts lachte. »Ja, natürlich. Ich kann das Wackeln in deinem Gang sehen. Armer alter Clonak.«
    »Nun, ich glaube nicht, dass ich dieses Motiv mag«, kommentierte der Scout mit dem Schnurrbart. »Ich denke da eher in Bahnen wie ›lieber zierlicher Clonak‹.«
    »Ich bin sicher, dass du das tust«, sagte Shadia herzlich, sich geschickt unter einem bösartig hervorstehenden Ast hinwegduckend.
    »Ich sehe dich nicht zum Haus vorauslaufen«, stellte Clonak heraus.
    »Wirst du auch nicht«, entgegnete Shadia geistvoll. »Schickt einen Wagen, also wirklich! Komm, Clonak, es ist ein herrlicher Tag für einen Spaziergang. Trotz der Schwerkraft.«
    Er seufzte. »Was ein hoffnungsloser Mangel an Disziplin unter unseren Juniorrängen, was, Daav?«
    Daav yos’Phelium, der das Baum-und-Drache-Abzeichen trug, das ihn als in Diensten von Clan Korval stehend auswies, zog eine Augenbraue nach oben. »Jetzt bin ich verwirrt. Es kommt mir vor, als ob Shadia einfach einen – natürlich bedauernswerten – Mangel an Respekt gegenüber einem Älteren zeigt. Wo hast du einen Mangel an Disziplin entdeckt?«
    »Ich habe den höheren Rang«, begann Clonak – und zwischen einem und dem nächsten Schritt verfiel er in Schweigen und hörte auf sich zu bewegen, die anderen taten das Gleiche, bis sie drei in Leder gekleidete, auf dem Pfad verstreute Felsbrocken hätten sein können.
    Ebenso verharrend reckte Nelirikk seine Ohren, hörte er die kleinen Geräusche der auf ihrem Posten stehenden Wache, direkt hinter der nächsten Kurve auf dem Weg. Nelirikks Respekt vor Clonak wuchs, selbst als er sich entspannte.
    »Es ist gut«, sagte er mit leiser Stimme. »Nur die Wache auf ihrem …«
    »Halt!«, rief der Wachposten. »Wer geht da?«
    Das Gebüsch zur Nelirikks Linken und geringfügig vor seiner Position brach in lautes Geräusch aus, als ob ein großes Tier darin rumwütete, sich vielleicht aus einem der zahlreichen dornigen Büsche zu befreien versuchte.
    »Halt!«, rief die Wache erneut. »Antwortet oder ich schieße!«
    Das Gebüsch wurde still, raschelte dann etwas höflicher, die Zweige zitterten, als eine große Gestalt daraus hervorkam und sich mitten auf den Pfad stellte. Er hielt ein langläufiges Dienstgewehr eines Soldaten in den Händen und zielte damit in den makellosen Himmel.

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