LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)
bedienen uns selbst.«
»Ja, Sir, Boss«, flüsterte sie und floh, die Tür etwas zu hart hinter sich schließend.
Vorsichtig goss Penn Tee in eine der Tassen, nippte daran und biss in einen Keks. Damit hatte er seinen guten Willen bewiesen, füllte eine weitere Tasse und reichte sie über den Tisch.
»Ich danke Ihnen«, murmelte Boss Conrad und nahm einen Schluck, dann sah er Penn direkt an. »Ich hoffe, dass Sie mir vergeben, wenn ich gleich zum Zweck meines Besuchs komme.«
Penn schluckte den Rest seines Kekses.
»Sicher«, sagte er und auch für ihn klang seine Stimme etwas zittrig. »Sie sind ein beschäftigter Mann.«
»Wie Sie«, sagte Conrad. »Also gut, schnell: Ich bin hier, um Ihnen das Angebot einer Partnerschaft mit mir zu machen.«
Penn blinzelte, dachte, er hätte sich verhört, und wagte es, einen schnellen Blick auf die Professionelle zu werfen. Sie lächelte etwas und senkte ihren Kopf.
»Nun«, sagte Penn und nahm noch einen Schluck, um die Sägespäne aus seinem Mund zu spülen, »was für eine Partnerschaft wäre das?«
»Eine absolut ungewöhnliche Art von Partnerschaft – so glaube ich zumindest weiterhin, entgegen den Gefühlen jener, die es vorzogen zu sterben, anstatt sie zu akzeptieren.« Conrad nippte am Tee. »Ich dachte an freien Durchgang und Handel zwischen unseren Territorien und ein Zusammenlegen verschiedener Ressourcen zum Wohle aller. Sie werden weiterhin Ihr Gebiet verwalten, wie sie es so fähig in den letzten zehn Jahren getan haben, und ich die meinen, hoffentlich genauso gut.«
Penn blinzelte erneut, dann schüttelte er mit einem halben Lachen den Kopf. »Entschuldigung. Verstehen Sie, als Sie hier hereinkamen, da wusste ich, dass meine Tage gezählt waren. Es hat etwas gedauert, bis ich meine Konzentration wiedergefunden habe.« Etwas kam ihm in den Sinn und er schaute in Conrads sanftes, ruhiges Gesicht.
»Sie haben dies doch nicht auch all den anderen Bossen angeboten, oder doch?«
»Nein, nicht allen. Der verstorbene Boss Deacon hatte auf mich nicht den Eindruck hinterlassen, dass es gut wäre, mit ihm zusammenzuarbeiten. Die anderen jedoch – durchaus. Ich habe ihnen exakt das Gleiche angeboten.«
»Und sie haben abgelehnt?« Penn rieb seine Nase. »Wie dumm sind diese Leute?« Er winkte mit einer Hand. »Ich weiß, ich weiß. Dumm genug.« Er schloss seine Augen, schaute sich den Deal in seinem Kopf von allen Seiten an, von diesem und jenem Winkel, sah Profit, Wachstum und – ein Problem.
»Ich habe hart gearbeitet, um meine Straßen sicher zu halten«, sagte er vorsichtig. »Einige der Gebiete, die Sie sich an Land gezogen haben, waren ziemlich heruntergewirtschaftet, so wie ich gehört habe. Die Zollstationen können nicht jeden Ärger draußen halten, aber sie halten ihn unter Kontrolle.«
»Das ist wahr. Wir entwickeln derzeit eine Straßenpatrouille, die dann dafür sorgen wird, den Ärger im Griff zu haben. In der Zwischenzeit können die Zollstationen bleiben, wenngleich nur als Checkpoints. Reisende müssen anhalten und sich durchsuchen lassen, wie jetzt auch, aber es wird nicht mehr gezahlt.«
»Okay, so können wir es regeln – das geht.«
»Gut. Was halten Sie davon, wenn wir auch mit unseren Leuten handeln?«
Penn erstarrte. »Mit Menschen handeln?«
Boss Conrad bewegte seine Hand, sein großer Ring glitzerte. »Langsam. Ich meinte damit nur, dass es von Vorteil für Sie sein könnte – zum Beispiel –, wenn ich einen Braumeister, der in meinem Gebiet lebt, darum bitten würde, für einige Zeit in Ihrem Gebiet zu arbeiten, um sein Handwerk einem Ihrer Leute zu lehren. Auf der anderen Seite bedarf ich der Hilfe beim Aufbau von Schulen, wie Sie sie unterhalten. Wir haben derzeit ein System von … Wanderlehrern, die von Straße zu Straße ziehen, und jenen, die es lernen wollen, das Lesen beibringen. Ich würde gerne Besseres tun, aber ich muss lernen, wie.«
»Ich verstehe«, grinste Penn, nun positiv aufgeregt. »Und wenn Ihr Braumeister, sagen wir mal, seine Heimat nicht verlassen möchte, dann schicke ich ihm einen meiner Lehrlinge für einige Zeit herüber.«
Conrad lächelte schwach. »Genau.«
»Okay, das ist der einfache Teil.« Penn sah den Mann ernsthaft an. »Wo liegt der Haken?«
Ein weiteres Lächeln, diesmal nicht mehr so schwach. »Der Haken ist, dass es mein Ziel ist, die gesamte Hafenstraße zu sichern, und ich erwarte von Ihnen, dass Sie Ihren Teil so sichern, dass alle freie Passage haben. Ich werde Ähnliches
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