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LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

Titel: LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Körper und sah hoch in Edgers Augen.
    »Was jetzt?«
    »Eine ausgezeichnete Frage«, sagte der Turtle. »Lasst uns das festlegen. Eure ganze Aufmerksamkeit ist jetzt und hier gefordert, Shan yos’Galan. Richtet Ihr Euren Blick auf diesen unseren Bruder und führt mich bei meiner Untersuchung.«
    »Führen?« Shan starrte ihn an. »Wie kann ich Euch führen?«
    »Ich werde meinen Willen dem Euren unterordnen: Sollte das Lied seine Grenzen überschreiten, übermittelt mir ein Nein und ich werde es eindämmen. Sollte es das beleben, was besser schlafen gelassen würde, wird Eure Berührung es wieder in den Ruhezustand versetzen. Es muss so sein, zum besten Wohle unseres Bruders.«
    Shan neigte seinen Kopf, blickte nieder auf Val Cons schlafendes Gesicht und ließ zum dritten Mal an einem einzigen Tag seine Schilde völlig fallen, fokussierte seine ganze Aufmerksamkeit auf die finstere Unordnung des einst so funkelnden Musters seines Bruders.
    »Zuerst stellen wir Fragen.« Edger dröhnte los und formte eine Serie dreier kurzer, verschränkter Noten. Mit Heileraugen beobachtend sah Shan Feuer nacheinander erwachen und in der Dunkelheit ersterben, ein Muster veranschaulichen, das sowohl unterbrochen als auch schwächlich war – das geschädigte Nervensystem.
    Edger sang erneut und Shan sah einen beschleunigten Zugewinn an Farbe und ein Entzünden von Leidenschaft, die fast unmittelbar in die umgebende Düsterkeit zurück entschwanden, zeigten, was die Medtechniker stolz als »normale Gehirntätigkeit erreicht« bezeichneten.
    Ein drittes Mal sang Edger und die Lebenspartnerbrücke loderte prachtvoll auf, lebendig und mit der Kraft von zwei eigenwilligen, leidenschaftlichen Seelen, die miteinander verbunden waren in … trüber Melancholie.
    »Was«, erkundigte sich Edger – seine Stimme erreichte dabei einen Dezibelgrad, von dem Shan dachte, dass er als Clutch-Flüstern durchgehen könnte –, »war das Letzte?«
    »Die Brücke, die unseren Bruder und unsere Schwester verbindet, Seele mit Seele und Herz mit Herz.«
    »Jene, die per Maschine heilen, wagten damit herumzuhantieren?«, fragte Edger, obgleich rhetorisch. »Sie sind Narren, Shan yos’Galan.«
    »Ich bin geneigt zuzustimmen«, sagte Shan, mehr als die Hälfte seiner Aufmerksamkeit noch immer auf Val Cons beschmutztes Muster gerichtet. »Sie haben vergessen, was einen Lebenspartner zu haben bedeutet – was es in der Vergangenheit bedeutet hat.«
    »Diese Verbindung ist nicht … üblich beim Clan der Menschen, das weiß ich. Ist sie eher üblich in Eurem Clan Korval oder in meiner Schwester menschlichem Clan Erob.«
    »Erob hat einst mächtige Zauberer hervorgebracht«, sagte Shan verträumt. »Korval ist immer … Korval gewesen. Abenteurer, Piraten und zufällige Elemente. Das Glück geht grob mit uns um.«
    Es gab eine Pause, lang genug, dass Shan sie in seinem erweiterten Zustand zwischen zwei Welten als zu lang registrierte, und dann einen stürmischen Seufzer.
    »Ich empfinde immer mehr Ehrfurcht vor diesem meinem Verwandten, der mit solcher Leidenschaft lebt und dabei ein Kunstwerk kreiert, wie noch keines gesehen wurde, solange ich lebe! Ich bin … Ich werde die Worte beizeiten suchen; sie entziehen sich mir gegenwärtig. Vielleicht muss ich neue Worte erlernen, um die neue Kunst zu beschreiben und die neue Aufgabe zu begreifen. Hier und jetzt allerdings haben wir ein Werk aus Liebe und Kunst vor uns. Seid Ihr dazu in der Lage, Shan yos’Galan?«
    Götter, war er das? War das irgendjemand?
    Ein Aufblitzen von Panik zersplitterte seine innere Sicht. Er atmete tief durch, kämpfte um Balance und hörte die ernste, süße und geliebte Stimme seines Vaters von vor Jahren.
    »Wir tun das Beste, zu dem wir in der Lage sind, mein Kind. Wir treffen die beste Entscheidung, die wir können, abhängig von unserer Erfahrung und unserer Ausbildung. Das ist, was wir unseren Verwandten und jenen unter unserer Fürsorge Stehenden schulden. Wenn es wahr wäre, würde ich dir erzählen, dass Notwendigkeit uns weise macht. Was ich dir sagen werde, ist, dass wir alle unser Bestes tun, dass wir alle Fehler machen und dass jene, die uns lieben, uns vergeben werden.«
    Shan keuchte und sog sich bewusst beruhigend Luft in seine Lungen; ein weiterer Atemzug; und ein dritter. Einmal mehr zentriert öffnete er seinen inneren Augen und betrachtete seinen Bruder, verwundet, wie der war, mit niemandem außer Shan, der zwischen ihm und dem furchterregenden Gesang eines

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