LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)
den an den Seiten ihres Gesichts herunterrinnenden Schweiß zu ignorieren, ebenso die Art, in der ihr Puls viel zu laut gegen ihre Trommelfelle schlug.
»Was zur Hölle ist mit euch Leuten los?«, knurrte sie ein bisschen schwach. »Wisst ihr nicht, dass eine kranke Person hier drinnen liegt?«
»Cousine …«, begann Alys.
»Ich sagte: ›Klappe halten‹«, unterbrach Miri, wechselte dann zu ruppigem Niederliaden über, für den Fall, dass das Kind nicht verstanden hatte. »Das bedeutet: Sei still, Kind, und streite dich nicht mit deinen älteren Verwandten.«
Alys schaute trotzig, bekam aber eine anständige Verbeugung hin. »Ja, Cousine.«
Die Medtechnikerin plapperte. Miri ignorierte sie für den Moment und schaute zu dem größten der beiden Nicht-Humanoiden auf.
Knapp zweieinhalb Meter groß und flaschengrün, das sanfte Licht erzeugte malachit- und kobaltfarbene Schimmer auf den Kacheln seines großartigen Panzers, Augen so groß wie Essteller, gelb und geschlitzt wie die einer Katze; vierhundert Pfund – ihr Bruder, Zwölfter Panzer Fünftes Gelege Messer-Clan vom Middle-River-Frühlingslaich des Farmers Greentrees von der Höhle der Speerschmiede, Der Edger. Mögen die Götter ihrer Seele gnädig sein.
»Freut mich, dich zu sehen, Edger«, sagte sie.
»Schwester, das Lied meines Herzens erreicht Fülle in deiner Gegenwart.«
Wow. Sie blickte zu dem zweiten, kleineren Turtle mit dem weniger großartig gepanzerten Rücken hinüber. Es kam ihr vor, als ob der besorgt schaute, auch wenn sie kaum hätte sagen können, wie sie zu der Meinung gelangt war.
»Sheather. Was bedrückt dich?« Sie bewegte die Hand auf der Bettdecke. Sie hatte sie anheben wollen, um ihm ein Zeichen zu geben, aber die Anstrengung war zu groß.
»Schwester. Die Lieder in diesem Raum irritieren mich. Mehr noch, sie interferieren mit deinem Heilungsprozess. Falls ich das als Verwandter so sagen darf – Entschuldigung, sollte ich mich zu knapp ausdrücken –, ich fürchte inständig um dich, verwundet, wie du warst, und umgeben von Dissonanz. Mehr noch, ich fürchte um unseren Bruder, den Partner deines Herzens, denn es wurde uns erzählt, dass seine Wunden ernsthafter als die deinen sind und ihn in noch höherem Maße anfällig für die üblen Effekte falschen Gesangs machen.«
Sie blinzelte ihn an, sackte in das Bataillon ihrer Kissen zurück, der Atem brannte in ihrer Brust, als wäre sie einen Hindernisparcours mit vollem Feldgepäck auf dem Rücken gelaufen. Sie schloss ihre Augen und schaute müde und behutsam in ihren Kopf, auf das flackernde Muster, das Val Con war. Der Partner ihres Herzens.
»Lady yos’Phelium«, sagte die Medtechnikerin, »erlaubt mir, das Haus zu Eurer Unterstützung zu rufen. Diese … Personen … ermüden sie gefährlich und …«
»Man muss die Gefahr, in der man schwebt, selbst beurteilen«, sagte Miri, mehr oder weniger den Hochliaden-Modus von Boss zu Angestelltem treffend. Sie öffnete die Augen und blickte von Sheather zu Edger.
»Ihr wollt mir sagen, dass ihr eine bessere Methode habt, Val Con zu heilen, als es mit den Autodocs und den Monitoren möglich ist.«
»Schwester«, sagte Edger feierlich, »das haben wir.«
»Okay«, sagte Miri und sann ein paar Minuten darüber nach, nicht, dass Edger oder Sheather davon Notiz nahmen.
Die Clutch-Turtles logen nicht.
Schon gar nicht logen sie Verwandte an, und sie besaßen die gleiche Regel wie die Liaden, dass Verwandte sich umeinander zu kümmern hatten. Was nicht bedeutete, dass sie nicht ebenso viel Schaden anrichten konnten wie der nächstbeste Kerl, alles aus guter Absicht heraus. Sie bewegte ihren Kopf gegen die Kissen und seufzte.
»Könnt ihr mir eine Demonstration geben, bevor wir etwas auf Leben und Tod machen?«, fragte sie. »Versteht mich richtig, ich traue eurem Wort, aber mir scheint es da genügend Raum für begründete Zweifel und gut gemeinte Fehler zu geben, insbesondere da wir über verschiedene Spezies sprechen. Die Dinge könnten halt nicht … richtig zueinanderpassen«, endete sie ein wenig lahm.
»Unsere Schwester ist vernünftig«, sagte Sheather und tauschte einen längeren, gelbäugigen Blick mit Edger aus, der letztlich zurück zu Miri blickte und sprach.
»Da sind jene unter dem Clan der Menschen, die mehr sehen und empfinden als die Allgemeinheit«, dröhnte er, seine laute Stimme schüttelte das Bett, in dem sie lag. »Diese Hellsichtigeren können in die Seele ihres Gefährten schauen, die Strände
Weitere Kostenlose Bücher