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Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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lege deine Schleimspur gefälligst woanders aus, Mondgesicht! Du nervst– wie immer! « Nekia packte Kendira am Arm und zog sie mit sich fort.
    Als sie sich Augenblicke später auf dem Vorplatz unter ihre Mitschwestern vom Alpha-Level mischten, zischte sie Kendira erbost zu: » Dass Zeno es einfach nicht lassen kann, einen blöde anzumachen! Am liebsten hätte ich ihm eins auf seine dicke Nase gegeben, damit ihm das Grinsen vergeht! «
    » Du musst einfach nichts drauf geben. Zeno ist eben Zeno. Du nimmst ihn viel zu ernst « , sagte Kendira und versuchte, ihre Freundin zu beruhigen. Sie konnte Nekias Groll nicht teilen. Zeno konnte zwar sehr nerven, war es ihrer Meinung nach aber nicht wert, dass man sich so aufregte. » Und was kümmert es dich, was ein übereifriger Beta-Boy wie Zeno für Sprüche loslässt? Da stehst du doch drüber, oder? «
    » Ja, sollte ich eigentlich, aber ich kann dieses glotzende Mondgesicht einfach nicht ertragen. Und der will Elector sein und bald in den hochwürdigen Dienst im Lichttempel treten! Ist mir ein Rätsel, wie er es in die Berufung geschafft hat! «
    Kendira zuckte mit den Achseln. Dann reihten sich die beiden in den Alpha-Block der Mädchen ein.
    Mit der Präzision langjähriger Übung nahmen die Electoren beiderlei Geschlechts auf dem Platz vor dem Halbrund der zwölfstufigen Freitreppe Aufstellung. Jeder Level bildete einen Block aus sechs exakt ausgerichteten Viererreihen. Die beiden Alpha-Blöcke der Mädchen und der Jungen standen, mit Blick zur Treppe und zum Portal, in Front. Hinter ihnen schlossen sich die Electoren aus dem Beta-, Gamma- und Delta-Level in derselben Formation an.
    Vor jedem Block stand ein Master als Blockwart, der sich rasch davon überzeugte, dass sein Level vollzählig angetreten war. Diese Aufgabe hatten stets jene Ausbilder zu übernehmen, die erst zu Beginn des letzten Winters nach Liberty 9 gekommen waren, daher unter den Oberen des Konvents den niedrigsten Rang bekleideten und dementsprechend einen sandfarbenen Gürtel zur Rotkutte trugen.
    Bei Kendiras Block war das der linkische Master Seyward, ein schlaksiger junger Mann mit kurz geschorenem Haar und einem rotfleckigen Gesicht.
    Auf der Seite der Alpha-Jungen war es Master Sherwood, der sich bei den Electoren schnell unbeliebt gemacht und sich den bezeichnenden Spitznamen » Die Bulldogge « eingehandelt hatte. Den verdankte er nicht nur er seinem breiten und plattnasigen Gesicht und seiner gedrungenen Gestalt, sondern zu einem Großteil auch seiner kompromisslosen Strenge. Er verlangte die buchstabengetreue Einhaltung aller Vorschriften. Und wehe, er ertappte einen Elector auch nur bei einer geringfügigen Übertretung. Während andere Master großzügig über unerhebliche Regelverstöße hinwegblickten oder es bei einer milden Ermahnung beließen, war die Bulldogge Sherwood schnell mit seinem Tablet bei der Hand, um den Überltäter durch Deaktivierung von einem oder gar mehreren Token zu bestrafen. Zum Glück waren er und Master Brewster, der für ihre Sportausbildung zuständig war, die unleidlichen Ausnahmen.
    Ein Master blieb gewöhnlich vier Jahre in der Sicherheitszone, bevor er ausgewechselt wurde und mit dem Lichtschiff nach Hyperion zurückkehrte. Einige wenige von ihnen bewarben sich darum, am Ende ihrer vier Jahre zum Prinzipal berufen zu werden. Dann trugen sie als Zeichen ihrer besonderen Stellung im Konvent statt des sandfarbenen Gürtels die schwarzen Kordeln zu ihrer dunkelroten Kutte. Jeder der acht Prinzipalen hatte die Oberaufsicht und Verantwortung für ein Level von Mädchen oder Jungen und blieb für mindestens sechs, meist jedoch acht Jahre in Liberty 9.
    Allein die Dienstzeit ihres höchsten Oberen, Primas Templeton, unterlag offenbar keiner Beschränkung. Er schien schon seit einer Ewigkeit der Herr über die Sicherheitszone zu sein. Zumindest wusste keiner, wann er nach Liberty 9 gekommen war und wie lange er dieses Amt wohl noch ausführen würde. Er gebot im Tal ohne jede Einschränkung über Leben und Tod und befehligte alle, die Kompanie Guardians und ihren Commander Wellington eingeschlossen.
    Beim Morgenappell folgten hinter den Electoren die Servanten und ihre Aufseher, die aus den Reihen der Servanten hervorgegangen waren und mit Senior Servant angesprochen wurden. Sie nahmen ohne Differenzierung ihrer Aufgaben und ihres Alters Aufstellung und bildeten einen zehn Mann langen und sieben Reihen tiefen Riegel aus braunen Kutten.
    Abschließend gesellten

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