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Liberty 9 - Todeszone

Liberty 9 - Todeszone

Titel: Liberty 9 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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Islander! « Gleichzeitig versetzte er Carson, der links neben ihm ging, einen wuchtigen Schlag gegen die Schulter.
    Der Stoß kam so unvermittelt und kraftvoll, dass Carson sofort das Gleichgewicht verlor und mit einem erschrockenen Aufschrei seitlich zu Boden stürzte– was ihm das Leben rettete.
    Fast im selben Moment setzte das trockene Tackern von zwei Schnellfeuergewehren ein, die auf Dauerfeuer gestellt waren. Die scheinbar nicht abreißende Kette von Schüssen kam von dem in die Luft ragenden Stück Brücke. In der Dunkelheit waren die aufblitzenden Mündungsfeuer deutlich auszumachen. Ein wilder Hagel von Geschossen fauchte über Carson hinweg, bohrte sich hinter ihm in die rissige Asphaltdecke und ließ Dreck und Betonsplitter hochspritzen.
    Kendira sah mit grenzenlosem Entsetzen, wie sich zur gleichen Zeit neben ihr Marcos Kopf auflöste. Er zerplatzte, wie von einer Explosion im Schädel zerrissen, und wo gerade noch sein Kopf gewesen war, schoss eine Blutfontäne empor. Andere Kugeln schlugen mit ekelhaft dumpfen Geräuschen in seinen Leib ein, zerrten ihn ein Stück herum und schleuderten ihn dann nach hinten. Seine Arme flogen in die Höhe, die offenen Hände schienen in der Luft nach Halt zu suchen. Er starb, ohne einen Laut von sich zu geben.
    Marcos zerfetzter Leichnam war noch nicht ganz auf dem Beton aufgeschlagen, als Dustys Hände wie der Blitz unter seinen langen Staubmantel fuhren, in den Rücken griffen und mitzwei chromblitzenden Revolvern mit langem Lauf wieder hervorkamen. Die Bewegungen waren so schnell, dass Kendira meinte, die Waffen wären ihm aus dem Nichts in die Hände geflogen.
    In rasender Schnelle gab er vier, fünf Schüsse auf die Mündungsfeuer ab. Dabei schrie er ihnen zu, in die linke Seitenstraße zu flüchten.
    Die Schüsse des Runners wurden von der Brücke mit gellenden Schreien beantwortet, die einen waren voller Wut, die anderen von Schmerz erfüllt.
    Jemand brüllte etwas, das wie » Zu früh! « und » Verfluchter Idiot! « klang, während eine schattenhafte Gestalt von der Brücke stürzte und reglos auf dem Asphalt liegen lieb. Ein zweiter Schatten flüchtete zurück in den Schutz der Halle. Dabei gab er mehrere Feuerstöße ab, doch alle überhastet, sodass keine der Kugeln ihr Ziel traf.
    Mehrere Gestalten tauchten jetzt links hinter dem Trümmerberg auf. Sie stürmten von zwei Seiten über den Schutt. Ein halbes Dutzend Maschinenpistolen spuckten einen dichten Kugelhagel aus. Doch die Garben lagen viel zu hoch, jaulten ein gutes Stück über ihre Köpfe hinweg und prasselten in die Ruinen schräg hinter ihnen.
    Noch lagen die Salven zu hoch!
    Kaum hatte Dusty seine versteckt im Rücken getragenen Revolver aus den Holstern gezogen, als Kendira in einem Reflex ihre Maschinenpistole hochriss und den Abzug durchzog.
    Adrenalin schoss wie ein Stromschlag durch ihren Körper und ließ sie jegliche Müdigkeit und jeden Schmerz vergessen. Ihr Herz raste so schnell, wie ihre Waffe Geschosse aus dem Magazin saugte und durch den Lauf jagte.
    Nekia und Hailey taten es ihr gleich, und auch Dante, Zeno und die Zwillinge erwiderten das Feuer und beharkten die vor ihnen liegende Straße und den Trümmerberg. Es war ein höllischer, ohrenbetäubender Lärm.
    Dass sie dabei ihre Angst hinausschrien, entging ihnen völlig. Ihr Bewusstsein blendete ihr eigenes Geschrei aus und ließ es im vielfältigen Stakkato der Gewehre und Maschinenpistolen untergehen.
    » Nicht stehen bleiben! Bewegt euch! Runter von der Straße! « , schrie Dusty ihnen zu und deutete hektisch nach links. » Weg von hier, sonst sind wir erledigt! Gleich wird es hier vor Islandern nur so wimmeln! «
    Carson rappelte sich fluchend auf, griff nach der Segeltuchtasche mit der Bazooka, die ihm beim Sturz von der Schulter gerutscht war, stolperte zwei, drei Schritte und rannte dann wie die anderen geduckt nach links in die Seitenstraße.
    Eine Kugel riss dem Runner die Melone vom Kopf. Dusty taumelte, als hätte er einen heftigen Schlag vor die Stirn erhalten, was Kendira völlig unsinnig erschien. Der Hut schepperte laut wie ein Kochtopf über den brüchigen Asphalt, als wäre er nicht aus einem weichen Material, sondern aus Stahl.
    Als auch noch ein Querschläger die Melone traf, sie hochspringen ließ und ihr dabei eine Art von Glockenton entlockte, begriff Kendira: Der verrückte Bowler war tatsächlich aus schwarz angestrichenem Metall!
    Dusty fing sich und scheuchte sie in die Seitenstraße. Dabei gab er

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