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Liberty 9 - Todeszone

Liberty 9 - Todeszone

Titel: Liberty 9 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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Schweigen, indem er gebieterisch die Hand hob und » Still! « zischte. Dann lauschte er angestrengt in die Dunkelheit.
    Alle hielten den Atem an und horchten wie er bangend in die Nacht.
    » Verflucht! « , stieß Dusty nach einigen Sekunden angespannter Stille grimmig hervor.
    » Was ist? « , flüsterte Kendira.
    » Die Trucks hinter uns haben die Richtung geändert. Die Hundesöhne halten jetzt wieder auf uns zu und kommen schnell näher! «, teilte er ihnen mit. » Als wüssten sie, wo wir stecken! « Dann gebot er ihnen wieder, zu schweigen.
    Jetzt hörten sie es auch. Da waren sie wieder, die Motorengeräusche der Islander, die sie abgeschüttelt geglaubt hatten! Das unheilvolle Dröhnen schwoll langsam, aber stetig an. Sie suchten in der richtigen Richtung nach ihnen.
    Plötzlich nahmen sie weitere ähnliche Motorengeräusche wahr. Nur kamen sie nicht aus dem Gelände hinter ihnen, sondern aus den vor ihnen liegenden Vierteln! Und als ob dies noch nicht schlimm genug gewesen wäre, kam das dunkle Brummen der Truckdiesel aus drei verschiedenen Richtungen!
    » Hört ihr das? « , stieß Dante bestürzt hervor. » Die scheinen wirklich zu wissen, wo wir uns befinden– und kreisen uns jetzt aus allen Richtungen ein! «
    Dustys Kopf ruckte herum. Mit zusammengekniffenen Augen starrte er zum südöstlichen Horizont hinüber. » Schätze mal, es kommt noch schlimmer! « , offenbarte er ihnen im nächsten Augenblick. » Es sind zwei Helikopter im Anflug! Wird nicht lange dauern, bis sie ihre Suchscheinwerfer einschalten und den Bodentruppen helfen, uns in die Enge zu treiben und wie Kaninchen auf dem Präsentierteller abzuschießen! Da drüben kommen sie! « Er wies über den freien Platz, der früher wohl der Parkplatz einer Shopping Plaza gewesen war und auf drei Seiten von einstöckigen, verfallenen Gebäuden umschlossen wurde.
    Die Hubschrauber waren noch etliche Kilometer entfernt und nur als schwarze, sich bewegende Punkte vor dem Grau der Wolkenfelder zu erkennen. Und wenn der Runner sie nicht darauf aufmerksam gemacht hätte, wären sie ihnen überhaupt nicht aufgefallen. Zumal auch noch kein Rotorgeräusch zu ihnen drang. Die Piloten hatten alle Lichtquellen einschließlich der Positionslampen ausgeschaltet und flogen vermutlich im Whisper-Modus über die Trümmerlandschaft der Dunkelwelt.
    » Sollen sie nur kommen! « , sagte Carson grimmig und verkündete großmäulig: » Ich werde sie schon gebührend empfangen und sie mit der Bazooka vom Himmel holen! Glaube nicht, dass sie damit rechnen, von uns mit Raketen beschossen zu werden. Und wenn sie es merken, wird es schon zu spät sein! «
    Ein überraschter Ausdruck flog kurz über das schmale Gesicht des Runners. » Was du da in der Segeltuchtasche mitschleppst, ist eine Bazooka? «
    Carson nickte. » Und ich weiß damit auch umzugehen! «
    » Könnten wir das nicht ein bisschen weniger großkotzig haben? « , fragte Zeno mit säuerlicher Miene. » Zwei Raketen auf kurze Entfernung abgefeuert und eine davon ins Ziel gesetzt zu haben, macht meinen Rechenkünsten nach eine Treffergenauigkeit von fünfzig Prozent. Nicht gerade das richtige Ergebnis für einen Siegerkranz, auch nicht für einen selbst verliehenen. «
    Carson funkelte ihn an. » Ich weiß, zu was ich mit dem Rohr fähig bin! « , blaffte er. » Also komm du mir nicht blöd und… «
    Dusty fiel ihm scharf ins Wort. » Ruhig, Leute! Die Bazooka wird nicht zum Einsatz kommen. Sie bleibt da in deinem Beutel, Hitzkopf « , sagte er zu Carson. » Selbst wenn du mit geschlossenen Augen die beiden Chopper vom Himmel holen könntest, würde uns das nicht viel helfen. Ganz im Gegenteil. «
    » Wieso nicht? « , knurrte Carson grimmig.
    » Weil wir damit unsere Position recht genau an die Bodentruppen verraten würden « , erklärte Dusty. » Einige der Islander sind garantiert mit Nachtsichtgeräten ausgerüstet. Der Feuerschweif der aufsteigenden Geschosse wird ihnen nicht entgehen, und dann ist es ihnen ein Leichtes, unsere Position genau zu bestimmen und per Funk an die anderen Einsatzgruppen durchzugeben. Nein, so entkommen wir ihrer Einkesselung nicht. Dafür hat Hyperion zu viele Islander auf uns angesetzt und uns jetzt von allen halbwegs Erfolg versprechenden Fluchtrouten abgeschnitten. «
    Der Runner sah sich von schweißglänzenden Gesichtern umgeben, auf denen sich die Bestürzung und Angst spiegelten, die seine Worte in ihnen hervorgerufen hatten.
    » Dieser elende Verräter Spike! « ,

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