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Liberty 9 - Todeszone

Liberty 9 - Todeszone

Titel: Liberty 9 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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ihnen Deckung, indem er im Laufen seine Revolver auf die Männer leerte, die sich auf dem Trümmerberg rasch in Deckung geworfen hatten, als sie selbst unter heftigen Beschuss geraten waren.
    Aber dann, keine zwei Schritte von der rettenden Mauerecke entfernt und Sekunden, bevor auch er aus dem Sicht- und Schussfeld der Islander flüchten konnte, erwischte es ihn dann doch noch.
    Gerade wollte er in den Schutz der Ruinen abtauchen, die die bedeutend schmalere Seitenstraße säumten, da traf ihn ein Geschoss in die Brust. Der Einschlag hob ihn förmlich von den Beinen und warf ihn rücklings zu Boden.
    Kendira, Dante und die anderen sahen es mit grenzenlosem Entsetzen. Die Kugel musste ihn tödlich verwundet haben. Nach Marco würde nun auch Dusty Tumbleweed in dieser elenden Trümmerlandschaft sein Leben aushauchen. Und damit war auch ihr Schicksal besiegelt.
    Ohne den Runner sind wir verloren!, schoss es Kendira sofort durch den Kopf. Und die Feststellung bohrte sich wie eine eisige Klinge in ihre Seele. Es ist vorbei! Selbst wenn wir den Weg zu dem geheimen Treffpunkt mit dem Verbindungsmann von Major Marquez kennen würden, hätten wir keine …
    Kendira kam nicht mehr dazu, den Gedanken zu beenden. Denn Dusty richtete sich, wenn auch mit vor Schmerz verzerrter Miene, fluchend wieder auf, als hätte ihn die Kugel überhaupt nicht verletzt, geschweige denn tödlich getroffen. Er fuhr mit der Hand unter die Weste und rieb sich die schmerzenden Rippen. » Verdammt, der Huftritt eines Pferdes kann kaum übler sein! « , keuchte er. » Schätze mal, das wird einen höllischen Bluterguss geben. Aber immer noch tausendmal besser, als jetzt hier zu verbluten. Dem Himmel sei Dank für das Kevlar in meiner Weste! « Er stemmte sich hoch.
    » Er lebt! « , schrie Nekia unsäglich erleichtert. » Der Runner lebt! «
    Sie stürzten zu ihm, halfen ihm auf die Beine. Dante hob die beiden Revolver auf, die er beim Sturz verloren hatten, Zeno brachte ihm den metallenen Bowler, der jetzt über der Stirnkrempe ein Loch und an der Seite eine Beule aufwies.
    » Wir müssen weiter! « , drängte Dusty mit stoßhaftem Atem. Seine ersten Schritte waren mehr ein Taumeln als ein Laufen. Aber auch wenn ihn weiter der Schmerz der brutalen Prellung in seinem Brustkorb quälte, so fand er doch überraschend schnell zu einem sicheren Laufschritt zurück. Es war das Wissen, dass ihr Leben keinen Pfifferling mehr wert war, wenn es ihnen nicht gelang, die Islander abzuschütteln, das ihn… nein, das sie alle vorantrieb.
    Jenseits der Verbindungsbrücke sprangen jetzt schwere Motoren an und heulten auf. Die Ketten von Raupenfahrzeugen rasselten. Eine Megafonstimme bellte wütende Befehle in die Nacht.
    » Verdammt, die Islander haben uns einen Hinterhalt gelegt! Die wussten, dass wir hier entlangkommen würden, weil das die beste Route hinüber zum Dead Men’s Quarter ist! Und um ein Haar wären wir ihnen auch glatt in die Falle gelaufen! « , stieß Dusty hervor, während sie die Straße hochrannten. » Und sie sind mit schwerem Gerät angerückt! Das kann kein Zufall sein! Völlig unmöglich! «
    » Dann muss dein drogensüchtiger Freund Spike uns an die Islander verraten und verkauft haben! « , rief Carson ihm zu, und es klang wie ein Vorwurf. » Anders wird ja wohl kein Schuh daraus, oder? «
    Sofort schoss Kendira ihm einen erzürnten Blick zu, den Carson jedoch ignorierte oder wirklich nicht bemerkte. Dass der Runner ihm vor gerade mal zwei Minuten dort hinten auf der breiten Durchgangsstraße das Leben gerettet hatte, schien er schon wieder vergessen zu haben– oder für nicht bemerkenswert zu halten. Und das eine war so empörend und schäbig wie das andere.
    Was war in den letzten vierundzwanzig Stunden bloß in Carson gefahren? Seit letzter Nacht, als sie in den Helikopter gestiegen waren, erschien er ihr verändert– und das wahrlich nicht zu seinem Vorteil!
    » Schätze mal, dass er genau das getan hat! Aber ob er uns wirklich an die Islander verkauft hat oder nicht, spielt im Augenblick keine Rolle! « , keuchte Dusty, kippte im Laufschritt hastig die leeren Patronenhülsen aus den Trommeln und lud seine Waffen nach. » Jetzt geht es um unseren Kopf! Wir müssen die Bande abhängen, solange wir noch eine Chance dazu haben. «
    » Und was ist, wenn die Islander schon das ganze Viertel abgeriegelt haben? « , wandte Nekia ein.
    » Dazu hatten sie ganz sicher nicht die Zeit. Schätze mal, die Vorhut hat nicht warten können, dass die

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