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Liberty 9 - Todeszone

Liberty 9 - Todeszone

Titel: Liberty 9 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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dann sind Sie das, Sherwood! « Hailey spuckte ihn über den Tisch hinweg an.
    Sherwood lächelte kalt, während er sich den Speichel aus dem Gesicht wischte. » Dich nehme ich mir später ganz persönlich vor! «
    » Jedenfalls hat sich hier das Blatt für euch Grünschnäbel gedreht « , griff Scalper Skid ein. » War wirklich nicht übel, euer Plan, und ihr habt euch draußen bei den Wachtürmen auch tapfer geschlagen. Aber es gehört eben mehr als nur eine satte Portion Mut dazu, um so ein dickes Ding erfolgreich durchzuziehen. Der Teufel steckt nun mal oft im Detail und das kostet euch jetzt den Hals. Pech, aber so läuft es eben. « Dann wandte er sich an Sherwood und befahl: » Okay, jetzt bist du an der Reihe! Setz dich da drüben an die Anlage und nimm Kontakt mit Hyperion auf! «
    Eine Glatze stieß Zeno mit einem Gewehrstoß aus dem Ledersessel.
    Sherwood räusperte sich und sagte verlegen: » Nun ja, das… äh, das sollten Sie wohl besser Prinzipal Whitelock machen lassen. Ich kenne mich mit der Funkanlage nicht aus. Außerdem ist Whitelock Templetons Stellvertreter. Wenn nicht er die Meldung macht, könnte man in Presidio argwöhnisch werden und erst weitere Nachforschungen anstellen wollen… «
    Scalper Skid verzog das Gesicht und beauftragte den Mann, der Sherwood gerade ins Zimmer gebracht hatte, Whitelock aus dem Gym zu holen, wo die Oberen inhaftiert waren.
    Kendira erhob sich langsam von ihrem Stuhl. Sofort drückte ihr Rib Cage Bobby seinen Gewehrlauf vor die Brust. » Rühr dich nicht von der Stelle! «
    » Was soll das werden, Mädchen? « , fragte Scalper Skid. » Bist du lebensmüde? «
    » Nein, ich will zu Templeton « , erwiderte Kendira und zwang sich, ihm ins Gesicht zu sehen.
    » Du hast hier gar nichts zu wollen, kapiert? «
    » Sie hören doch, wie er sich quält. Er hat schon seit Langem kein Schmerzmittel mehr bekommen! «
    Scalper Skid zuckte gleichgültig die Achseln. » Na und? Was juckt mich das? Er wird so oder so krepieren. «
    » Jawohl, aber deshalb muss man ihn doch nicht so leiden lassen! « , beharrte Kendira.
    » Du bleibst hier! «
    Trotzig reckte Kendira das Kinn. » Haben Sie vielleicht Angst vor einem Mädchen, das einem sterbenden alten Mann beistehen will? «
    » Um Himmels willen, Kendira! « , zischte Dante erschrocken.
    Mit einem Satz war Scalper Skid bei ihr und versetzte ihr eine harte Ohrfeige. » Wage so etwas nicht noch einmal, Weibsstück! « , zischte er.
    Der Schlag riss ihren Kopf zur Seite und ließ sie rückwärts gegen den Tisch taumeln. Sie presste die Hand auf die brennende Wange und kämpfte gegen die Tränen, die ihr vor Schmerz in die Augen schießen wollten.
    Jedediah schüttelte missbilligend den Kopf. » Herrgott, so etwas hast du doch nicht nötig, Scalper Skid! Lass die Kleine doch zu dem Sterbenden gehen und ihm was gegen die Schmerzen verpassen! Dann hört drüben wenigstens das Stöhnen auf. «
    Der Clan-Chef leckte sich über die Lippen und zögerte kurz. Dann zuckte er mürrisch die Achseln. » Also gut. Aber nur, um dir einen Gefallen zu tun, Jed « , brummte er und sah Kendira an. » Du hast es gehört, du kannst zu ihm rüber. Also los, verschwinde! Aber du hältst ein Auge auf sie, Teether Joe, kapiert? Ich will nicht, dass sie mir aus dem Fenster springt oder sonst was Dummes anstellt! Wenn sie sowieso sterben muss, kann sie mir auch heute noch die Nacht versüßen. «
    Teether Joe grinste. » Kapiert, Chef! « Dann machte er mit seinem Revolver eine herrische Bewegung in Richtung Kendira und blaffte: » Na los, schwing die Hufe! «
    Scheinbar eingeschüchtert senkte Kendira den Kopf, als sie am Anführer der Bones vorbeiging und mit ihrem Aufpasser das Dienstzimmer verließ. Sie hatte erreicht, dass man sie zu Templeton ließ.
    Aber würde er ihnen überhaupt helfen können, selbst wenn er einige klare Minuten hatte?
    Sie hatte sich vor wenigen Augenblicken an etwas erinnert, das Templeton im Wald zu ihnen gesagt hatte, nachdem Sherwood mit den Taserdrähten im Rücken bewusstlos zu Boden gestürzt war. Es war eine kurze, beiläufige Bemerkung gewesen, und wegen der kritischen Situation im Wald hatte keiner von ihnen dieser Bemerkung irgendeine Bedeutung beigemessen und auch später nicht nachgefragt. Doch eben waren ihr diese Worte plötzlich wieder in den Sinn gekommen, und jetzt hing all ihre Hoffnung… nein, ihrer aller Leben an dieser vagen Idee, dass es mit Templetons Hilfe vielleicht doch noch Rettung gab.

27
    Teether

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